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Studien

Gedanken für den Tag – 09.04.2024

Ein wenig Aufmerksamkeit

Als Frau Thompson am allerersten Schultag vor ihrer fünften Klasse stand, sagte sie den Kindern eine Unwahrheit. Wie die meisten Lehrer schaute sie ihre Schüler an und sagte, dass sie alle gleich gern habe. Aber das war unmöglich, denn in der ersten Reihe saß ein kleiner Junge namens Teddy Stoddard, der in seinem Stuhl zusammengesunken war.

Frau Thompson hatte Teddy im Jahr zuvor beobachtet und festgestellt, dass er nicht gut mit den anderen Kindern spielte, dass seine Kleidung schmutzig war und er ständig ein Bad brauchte. Außerdem konnte Teddy richtig unangenehm werden.

Das ging so weit, dass Frau Thompson sich einen Spaß daraus machte, seine Arbeiten mit einem dicken roten Stift zu markieren, ein fettes "X" und dann ein großes "D" ("durchgefallen") an den Anfang seiner Arbeit zu setzen.

In der Schule, in der Frau Thompson unterrichtete, musste sie die Akten aller Kinder durchsehen, und die von Teddy schob sie bis zum Schluss auf. Doch als sie sich seine Akte ansah, erlebte sie eine Überraschung.

Teddys Lehrerin in der ersten Klasse schrieb: "Teddy ist ein aufgewecktes Kind, das gerne lacht. Er macht seine Arbeit ordentlich und hat gute Manieren... Es ist mir eine Freude, mit ihm zusammen zu sein."

Seine Lehrerin in der zweiten Klasse schrieb: "Teddy ist ein ausgezeichneter Schüler, der bei seinen Klassenkameraden sehr beliebt ist, aber er hat Probleme, weil seine Mutter unheilbar krank ist und das Leben zu Hause für ihn sehr schwierig sein muss."

Seine Lehrerin in der dritten Klasse schrieb: "Der Tod seiner Mutter hat ihn schwer getroffen. Er versucht, sein Bestes zu geben, aber sein Vater zeigt wenig Interesse, und sein Leben zu Hause wird sich bald auf ihn auswirken, wenn nichts unternommen wird.&quo;

Teddys Lehrer in der vierten Klasse schrieb: "Teddy ist zurückgezogen und zeigt wenig Interesse an der Schule. Er hat nicht viele Freunde und schläft manchmal während des Unterrichts."

Nun hatte Frau Thompson das Problem erkannt und schämte sich. Noch schlimmer fühlte sie sich, als ihre Schüler ihr Geschenke brachten, die mit schönen Schleifen und buntem Papier verpackt waren, mit Ausnahme von Teddys Geschenk. Sein Geschenk war ungeschickt in schweres braunes Papier aus einer Einkaufstüte eingewickelt, und Frau Thompson hatte Mühe, es zwischen den anderen Geschenken zu öffnen. Einige der Kinder fingen an zu lachen, als sie ein Strassarmband fand, an dem ein paar Steine fehlten, und eine Flasche, die zu einem Viertel mit Parfüm gefüllt war. Aber sie unterdrückte das Lachen der Kinder, als sie sagte, wie schön das Armband sei, es anlegte und etwas von dem Parfüm auf ihr Handgelenk tupfte.

Teddy Stoddard blieb an diesem Tag nach der Schule gerade noch lange genug, um zu sagen: "Frau Thompson, heute haben Sie genauso gerochen wie meine Mutter früher." Nachdem die Kinder gegangen waren, weinte sie noch mindestens eine Stunde lang.

An diesem Tag hörte Frau Thompson auf, Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterrichten. Stattdessen begann sie, Kinder zu unterrichten. Frau Thompson widmete Teddy besondere Aufmerksamkeit. Während sie mit ihm arbeitete, schien sein Geist lebendig zu werden. Je mehr sie ihn ermutigte, desto schneller reagierte er. Am Ende des Jahres war Teddy eines der klügsten Kinder in der Klasse, und trotz ihrer Lüge, dass sie alle Kinder gleich liebte, wurde Teddy einer ihrer "Lehrerlieblinge".

Ein Jahr später fand sie unter ihrer Tür einen Zettel von Teddy, auf dem stand, dass sie immer noch die beste Lehrerin sei, die er je gehabt habe.

Sechs Jahre vergingen, bis sie wieder einen Brief von Teddy erhielt. Darin schrieb er, dass er die Highschool als Drittbester seiner Klasse abgeschlossen habe und dass sie immer noch die beste Lehrerin sei, die er in seinem Leben gehabt habe.

Vier Jahre später erhielt sie einen weiteren Brief, aus dem hervorging, dass er trotz der schwierigen Zeiten an der Schule geblieben war, durchhielt und bald mit Auszeichnung abschließen würde. Er versicherte Frau Thompson, dass sie immer noch die beste und liebste Lehrerin sei, die er in seinem ganzen Leben gehabt habe.

Dann vergingen weitere vier Jahre, und wieder kam ein Brief. Diesmal erklärte er, dass er nach seinem Bachelor-Abschluss beschlossen habe, noch ein bisschen weiter zu gehen. In dem Brief stand, dass sie immer noch die beste und beliebteste Lehrerin sei, die er je gehabt habe. Aber jetzt war sein Name ein wenig länger, denn der Brief war mit "Theodore F. Stoddard, Dr. med." unterzeichnet.

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. In jenem Frühjahr kam ein weiterer Brief. Teddy schrieb, er habe dieses Mädchen kennengelernt und wolle sie heiraten. Er erklärte, dass sein Vater vor ein paar Jahren gestorben sei und dass er sich frage, ob Frau Thompson bereit wäre, bei der Hochzeit auf dem Platz zu sitzen, der normalerweise für die Mutter des Bräutigams reserviert sei.

Natürlich war Frau Thompson einverstanden. Und wissen Sie was? Sie trug das Armband, an dem einige Strasssteine fehlten. Außerdem achtete sie darauf, dass sie das Parfüm trug, an das sich Teddy erinnerte, dass seine Mutter es getragen hatte.

Sie umarmten sich und Dr. Stoddard flüsterte Frau Thompson ins Ohr: "Danke, Frau Thompson, dass Sie an mich geglaubt haben. Danke, dass Sie mir das Gefühl gegeben haben, wichtig zu sein, und dass Sie mir gezeigt haben, dass ich etwas bewirken kann."

Frau Thompson flüsterte mit Tränen in den Augen zurück. Sie sagte: "Teddy, du verstehst das völlig falsch. Du hast mir gezeigt, dass ich etwas verändern kann. Ich wusste nicht, wie man unterrichtet, bis ich dich kennenlernte."

Fazit: Was für einen Unterschied es machen kann, wenn man ein wenig Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkt!

Und zu guter Letzt: Erfundene Geschichte, meinen Sie? Raten Sie nochmals! Die chirurgische Abteilung für Krebspatienten an dem "Iowa Methodist"-Krankenhaus in Des Moines, Iowa ist nach Dr. Theodore F. Stoddard benannt.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 12.12.2023

Für Veränderungen ist es nie zu spät

Am ersten Tag des neuen Semesters stellte sich der Professor vor und bat uns, jemanden im Vorlesungssaal zu begrüßen, den wir noch nicht kannten. Ich stand auf, um mich umzusehen, als mich eine sanfte Hand an der Schulter berührte. Ich drehte mich um und sah eine kleine, runzlige, alte Dame, die mich mit einem Lächeln anstrahlte — einem Lächeln, das ihr ganzes Wesen erhellte.

Sie sagte: "Hallo, mein Schöner. Mein Name ist Rose. Ich bin siebenundachtzig Jahre alt. Darf ich dich umarmen?" Ich lachte und antwortete begeistert: "Natürlich darfst du", und sie drückte mich ganz fest.

"Warum bist du in einem so jungen und unschuldigen Alter an der Universität?", fragte ich sie.

Sie antwortete scherzhaft: "Ich bin hier, um einen reichen Mann kennen zu lernen, ihn zu heiraten und ein paar Kinder von ihm zu bekommen."

"Nein, im Ernst", fragte ich. Ich war neugierig, was sie motiviert haben könnte, sich in ihrem Alter dieser Herausforderung zu stellen.

"Ich habe immer davon geträumt, eine Universitätsausbildung zu bekommen, und jetzt bekomme ich sie", sagte sie.

Nach der Vorlesung gingen wir gemeinsam zur Mensa und tranken einen Schokomilchshake. Wir waren sofort Freunde. Danach verließen wir jeden Tag gemeinsam die Vorlesung und redeten ununterbrochen miteinander. Immer wieder hörte ich dieser "Zeitmaschine" gebannt zu, wenn sie ihre Weisheiten und Erfahrungen mit mir teilte.

Rose war eine Art Ikone auf dem Campus, und wo immer sie hinkam, fand sie schnell Freunde. Am Ende des Semesters luden wir Rose ein, auf unserem Football-Bankett zu sprechen. Ich werde nie vergessen, was sie uns lehrte.

Sie wurde vorgestellt und trat ans Podium. Doch als sie ihre vorbereitete Rede halten wollte, fielen ihr ihre Notizen aus der Hand und landeten auf dem Boden. Etwas verlegen beugte sie sich zum Mikrofon und sagte nur: "Es tut mir leid, dass ich so nervös bin. Ich werde meine Rede wie geplant nicht zu Ende bringen können. Ich habe vor der Rede auf Bier verzichtet, aber der Whiskey bringt mich ganz schön durcheinander."

Wir lachten über ihren Scherz. Sie räusperte sich und begann:

"Also lasst mich einfach sagen, was ich weiß. Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt sind; wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen. Es gibt nur vier Geheimnisse, um jung, glücklich und erfolgreich zu bleiben. Man muss jeden Tag lachen und Humor haben. Man muss einen Traum haben.

Wenn du deine Träume verlierst, stirbst du. Es gibt so viele Menschen, die deshalb wie tot sind und es nicht einmal wissen! Älter werden und erwachsen werden sind nicht ein und dasselbe.

Wenn du neunzehn Jahre alt bist und ein ganzes Jahr im Bett liegst, wirst du zwanzig Jahre alt und hast in dem Jahr nichts Produktives getan. Wenn ich siebenundachtzig bin und ein Jahr im Bett liege und nichts tue, werde ich achtundachtzig. Ja, jeder wird älter. Dazu braucht man weder Talent noch Fähigkeiten.

Erwachsen werden bedeutet, immer eine Chance zur Veränderung zu finden. Wir ältere Menschen bereuen in der Regel nicht immer, was wir getan haben, sondern eher, was wir nicht getan haben. Wer will dem Tod mit solchem Bedauern entgegensehen?"

Am Ende des Studienjahres hatte Rose es geschafft. Sie erhielt ihr Bachelor-Diplom für das Studium, das sie vor einigen Jahren begonnen hatte.

Eine Woche nach ihrem Abschluss verstarb Rose friedlich im Schlaf. Mehr als zweitausend Studenten nahmen an ihrer Trauerfeier teil, um diese wunderbare Frau zu ehren, die durch ihr Beispiel lehrte, dass es nie zu spät ist, alles zu werden, was man sein kann.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 25.09.2023

Der Löwe geht heute Nacht umher

Die Juden nennen ihn Jom Kippur. Die Heilige Schrift nennt ihn den Versöhnungstag. Diejenigen unter uns, die dieses Fest mit einem Verständnis des Neuen Bundes begehen, sehen darin einen Tag von großer geistlicher Bedeutung für die Welt. Es ist ein Tag des Fastens und ein Moment großer Feierlichkeit. Christus spielt in der Bedeutung dieses Tages eine große Rolle, und ohne ein tiefes Verständnis der Rolle Christi im Plan Gottes erreicht der Tag nicht die hohe Bedeutung, die ihm die Bibel beimisst.

Als das alte Israel diesen Tag ordnungsgemäß feierte, gehörten zwei Ziegenböcke zum Ritual der Priester und des Tempels. Einer wurde für das Volk geschlachtet und für die Sünden des Volkes geopfert. Der zweite Bock wurde nicht geschlachtet, sondern, nachdem ihm der Priester die Hände aufgelegt und die Sünden des Volkes bekannt hatte, in die Wüste geführt und lebend freigelassen, damit er sich bis zu seinem Tod vom Volk fernhielt.

Was bedeutet das für die moderne Welt?

In Offenbarung 20, Verse 1-3 wird ein Engel beschrieben, der vom Himmel herabsteigt und den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in der Hand hält. Er ergreift „den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre“. Weiter heißt es, dass der trügerische Einfluss Satans für die Dauer der tausend Jahre nicht mehr bestehen wird.

Könnte es wahr sein, dass diese Welt in einer geistigen Täuschung gefangen ist, die von einer großen bösen geistigen Macht gelenkt wird? Könnte ein moderner Mensch erkennen, dass der Grund dafür, dass diese Welt nicht funktioniert, im geistlichen Bereich liegt? Viele spüren, dass in der Welt eine Macht am Werk ist, die die Völker der Nationen dazu bringt, gegen die besten Interessen der Menschheit zu handeln. Durch eine konzertierte Anstrengung, die wesentliche Struktur des menschlichen Lebens und der Sexualität zu leugnen, wird die natürliche Ordnung der Dinge auf den Kopf gestellt.

Es gibt einen Teufel und dieser Teufel hat die Welt in der Hand. Der Versöhnungstag erinnert mich immer wieder an diese Wahrheit. An diesem Tag wird uns geboten, zu fasten. Fasten ist eine geistliche Disziplin. Beim Fasten wird uns der Stolz genommen, und wir gewinnen Einsicht in Demut und Gottvertrauen.

Demut ist eine gute Sache. Sie ist eine Schutzschicht gegen Satans Täuschungen. „Seid wachsam und nüchtern! Euer Feind, der Teufel, schleicht um die Herde wie ein hungriger Löwe. Er wartet nur darauf, dass er jemand von euch verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8; Gute Nachricht Bibel).

Vor einigen Jahren habe ich einen Bericht über Löwen gelesen, die im afrikanischen Busch Menschen fressen. Es wurde beschrieben, wie sich ein Löwe an seine Beute heranpirscht. Sie können sich tagelang an jemanden heranpirschen, bevor sie sich lautlos in ein Lager schleichen, während die Männer schlafen. Die Löwen gehen über einige, die am Feuer schlafen, hinweg, bis sie denjenigen gefunden haben, den sie beobachtet haben. Sie schlagen ihre Zähne in den Schädel und töten ihn auf der Stelle, schleifen den Körper in den Busch und fressen ihre Beute.

Der Versöhnungstag zeigt uns, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint. Er sagt uns, dass wir nicht nur das glauben sollen, was wir mit unseren Augen sehen. Es gibt eine unsichtbare geistliche Welt, die das Weltgeschehen beeinflusst. Gottes Fest hat der modernen Welt viel zu sagen.

Darris McNeely


Gedanken für den Tag – 12.09.2023

Gottes Festtage im Herbst und "der Fürst, der in der Luft herrscht"

In wenigen Tagen beginnt für uns mit dem Posaunentag die sogenannte "Herbstfestsaison". Wir wissen, dass Gottes Feste seinen Heilsplan für die Menschen darstellen, Schritt für Schritt. Und wir dürfen ihre Symbolik verstehen, denn Gott hat uns den Sinn zum Verständnis dieses Plans geöffnet.

Wir freuen uns alle auf die Zeit, die durch die Festtage im Herbst versinnbildlicht wird. Jesu Wiederkunft, das Wiedersehen mit verstorbenen Glaubensbrüdern und -schwestern, die dann wieder zum (ewigen) Leben erweckt werden, unsere Verwandlung als Geistwesen, die Verbannung Satans, Jesu tausendjährige Herrschaft auf Erden und zuletzt das Gericht vor dem großen weißen Thron — wieder eine Zeit des Wiedersehens mit unseren Lieben, denen es in diesem Leben nicht gegeben war, von Gott "gezogen" (berufen) zu werden.

Vor dem Hintergrund dieser Symbolik überrascht es nicht, dass Gott uns gebietet, fröhlich zu sein. Dies lesen wir im Wort Gottes in Verbindung mit dem Laubhüttenfest (5. Mose 14,26), aber freuen können wir uns über alle Festtage im Herbst und ihre Symbolik.

Und vor dem Hintergrund dieser Symbolik überrascht es nicht, dass Satan gerade diese Feste hasst, weil sie das endgültige Scheitern seiner Bemühungen um die Vereitelung von Gottes Plan für uns kundtun. Satan möchte nicht, dass wir uns in dieser Jahreszeit freuen. Er ist der "Fürst, der in der Luft herrscht, der Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt" (Epheser 2,2; Schlachter-Bibel).

Als Fürst, der in der Luft herrscht, kann Satan Versuchungen und Gedanken streuen und dabei auf unseren "Geist im Menschen" wirken, denn er ist selbst ein Geistwesen. Und so stellen wir Jahr für Jahr fest, dass manche in der Zeit vor den Festen, ob im Frühjahr oder Herbst, ungewöhnliche und oft unerwartete Herausforderungen erleben, die uns zur Zeit der göttlichen Feste belasten sollen.

Satan möchte nicht, dass wir uns in den nächsten ca. drei Wochen freuen. Er möchte uns mit Belastungen, mit Niedergeschlagenheit, mit negativen Gedanken plagen. Wenn Sie so etwas erleben, dann denken Sie daran, was die Quelle ist. Es ist unser Feind, Satan der Teufel, der wie ein brüllender Löwe auf der Suche nach denen herumgeht, die er verschlingen kann.

Mehr als einmal sagte Jesus seinen Jüngern, "Sei guten Mutes". Ja, seien wir guten Mutes, denn mit Gottes Hilfe ist unser persönlicher Sieg über Satan genauso sicher wie der ultimative Sieg über Satan, den die Festtage im Herbst versinnbildlichen.

Bitten wir alle Gott um seinen Schutz vor Satan und widerstehen wir ihm, fest im Glauben, so wird er vor uns fliehen. Und freuen wir uns auf das, was wir in den nächsten ca. drei Wochen erleben dürfen, und freuen wir uns über das, was diese Zeit darstellt.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 01.08.2023

Wehrloses Schaf

Ein Schaf, das auf dem Rücken liegt, mag für manche irgendwie lustig aussehen, aber für das betroffene Schaf ist die Situation alles andere als lustig. wehrloses Schaf

Ein Schaf, das auf dem Rücken liegt — ob gestolpert, gestürzt oder durch das sich kratzen in diese Lage geraten —, kann sich aus eigener Kraft nicht wieder aufrichten. Das Problem liegt darin, dass Schafe Wiederkäuer sind. Wenn sie auf dem Rücken liegen, funktioniert die Motorik des Wiederkäuens nicht mehr richtig. Zusätzlich drücken die inneren Organe auf die Lunge, wodurch das Schaf dann ersticken kann. Man kann erleben, dass Schafe friedlich Gras fressen und neben der Gruppe liegt ein Schaf hilflos auf dem Rücken.

Was tut der Schafhirte in dieser Situation? Da er auf seine Herde aufpasst, erkennt er die Gefahr sofort. Er geht zu dem Schaf hin, packt es am Fell und schubst es, damit es auf dem Bauch liegt. Von dieser Lage aus kann das Schaf sich wieder aufrichten, die Gefahr ist gebannt.

Wie sieht es bei uns aus, bei uns Schafen in Gottes kleiner Herde? Gehen wir immer aufrecht auf unserem Weg zum Reich Gottes? Oder kommt es manchmal vor, dass wir stolpern und Mühe haben, uns wieder aufzurichten und unseren Weg in Richtung Reich Gottes fortzusetzen?

Ja, das kann vorkommen. Wie der aufmerksame Hirte, der ein Schaf auf dem Rücken liegend sieht und die Gefahr erkennt, haben wir einen Hirten, der genau Bescheid weiß, wenn wir solch eine Situation erleben.

Wir können mit absoluter Gewissheit davon ausgehen, dass unser guter Hirte Jesus von Nazareth dann tätig wird. Wie können wir das wissen? Weil Jesus es uns sagt:

"Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage" (Johannes 7,37-39).

Übrigens wirkt der aufmerksame Schafhirte auch durch andere. Deshalb gibt es ihre Aufrufe an Touristen in Gegenden, wo Schafe oft grasen, beispielsweise an der Nordsee. Sieht man ein Schaf in dieser Lage, soll man das "Schaf schubsen" praktizieren, wie es genannt wird: das Schaf am Fell packen und es schubsen.

Und wie wirkt manchmal unser guter Hirte? Auf ähnliche Weise, aber durch andere Schafe in seiner Herde. Das Neue Testament enthält mehrere diesbezüglich Ermahnungen an uns alle, wenn wir sehen, dass ein Glaubensbruder oder -schwester gestolpert ist und Mühe hat, sich wieder aufzurichten.

Sind wir bereit, das geistliche "Schaf schubsen" zu praktizieren, wenn es nötig ist?

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 27.06.2023

christliches Verhalten gegenüber Scheinwerten unserer Gesellschaft

Als Gläubige stehen wir heute manchmal vor Herausforderungen, die unseren Glauben und unsere Überzeugungen auf die Probe stellen. Angesichts der heutigen moralischen Zweideutigkeit und des kulturellen Relativismus ist es für uns unerlässlich, fest in unserem Verständnis der Wahrheit zu stehen und mutig zu handeln. Als Nachfolger Jesu Christi gilt es, unsere Ängste zu überwinden und uns zu weigern, das Böse zu tolerieren, und uns stets daran zu erinnern, dass wir innerhalb des moralischen Rahmens unseres Schöpfers handeln müssen.

Für uns ist es wichtig zu erkennen, dass dieser Rahmen oft in krassem Gegensatz zu den oberflächlichen und wechselnden Normen der Welt steht. Während die Welt einen "moralischen Rahmen" propagiert, der sich der allgemeinen Meinung beugt, sind wir aufgerufen, Gottes unveränderliche Wahrheit zu erkennen und uns daran zu halten. Wenn wir uns diese Perspektive zu eigen machen, können wir die Angst, gegen gesellschaftliche Normen zu verstoßen, ablegen und mutig das Wort Gottes vorleben.

Im Mittelpunkt unseres christlichen Moralverständnisses steht der Glaube an einen persönlichen, liebenden und gerechten Gott, der das Universum und alles, was darin ist, geschaffen hat. Für uns ist Gott die letzte Quelle moralischer Autorität, dessen Wille sich in der Heiligen Schrift und in den Lehren Jesu Christi offenbart.

Wir wissen, dass die Bibel als Leitfaden für ein moralisches Leben dient und Geschichten, Gebote und Gleichnisse enthält, die unsere ethischen Entscheidungen bestimmen. Das christliche Moralverständnis bietet einen umfassenden Leitfaden für Menschen, die die Komplexität des Lebens durch die Brille des Glaubens betrachten wollen. Verwurzelt in Liebe, Mitgefühl und Integrität, dient diese Brille als moralischer Kompass, der die Gläubigen zu einem tugendhaften Leben und rechtschaffenem Handeln führt.

Die Ermahnung, dass wir uns nicht fürchten sollen, kommt in der Bibel mehr als 300 Mal vor, praktisch eine Mahnung für jeden Tag des Jahres. Die Wiederholung dieses Aufrufs unterstreicht, wie wichtig es ist, dass wir die Angst überwinden und auf Gottes Führung vertrauen. Trotz dieser klaren Aufforderung kann es vorkommen, dass wir die Wahrheit nicht mutig aussprechen, wenn wir von dem Gegenteil konfrontiert werden. Indem wir uns Gottes Gegenwart und Verheißungen gewiss machen, können wir unsere Angst überwinden und sein Wort mit Zuversicht vorleben.

Als Beispiel hierfür dient uns das Verhalten der ersten Christen. In der Apostelgeschichte lesen wir, wie sie der Welt ihren Glauben trotz großer Widerstände vorgelebt und außergewöhnlichen Mut und Überzeugung bewiesen haben. Ihr unerschütterliches Engagement für die Verbreitung des Evangeliums und ihr Eintreten für ihre Überzeugungen dienen Christen aller Zeiten zum Vorbild. Es ist wichtig, dass wir über die Taten der frühen Kirche nachdenken und uns fragen, ob wir den gleichen Mut und die gleiche Hingabe haben.

Die populäre kulturelle Parole "Leben und leben lassen" — d. h., wir sollen alles tolerieren — mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, verkennt aber die zerstörerische Kraft des Bösen. Wer das Böse toleriert, untergräbt das Gefüge von Gesellschaft, Kultur und Familie. Wir dürfen unsere Augen vor den Kräften nicht verschließen, die versuchen, Gottes Prinzipien zu untergraben. In der ganzen Bibel werden wir immer wieder aufgefordert, dem Bösen und der Finsternis zu widerstehen. Die Heilige Schrift erinnert uns daran, dass Gott das Böse hasst und seinem Volk gebietet, ihm zu widerstehen. In Psalm 97, Vers 10 heißt es: "Die ihr den Herrn liebet, hasset das Arge!" Christus ruft uns dazu auf, ein Licht in einer Welt zu sein, die Gottes Weg nicht gehen will.

Wir dürfen uns nicht von Angst lähmen oder von dem sich ständig wandelnden moralischen Relativismus der Welt beeinflussen lassen. Als Berufene haben wir uns den moralischen Rahmen unseres Schöpfergottes zu eigen gemacht. Wir können uns von dem Beispiel der frühen Kirche inspirieren lassen und uns gegenseitig zu mutigem Handeln ermutigen. Lasst uns, fest in der Wahrheit verwurzelt, die Furcht überwinden und die Welt mit unerschütterlichem Glauben, Liebe und Überzeugung beeinflussen, wie es unsere Berufung ist.

Die Furcht vor Ablehnung oder Konflikten darf uns nicht davon abhalten, unseren Glauben mutig vorzuleben. Wir können auf Gottes Kraft und Führung vertrauen und aus seinen Verheißungen Mut schöpfen. Der Apostel Paulus, der bei der mutigen Verkündigung der Wahrheit zahllosen Herausforderungen ausgesetzt war, erinnert uns 2. Timotheus 1, Vers 7 daran, welchen Geist Gott uns geschenkt hat: "Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 23.05.2023

Nach dem Bild Gottes

Bedenken wir Gottes ausdrücklichen Willen bei der Erschaffung des Menschen: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei" (1. Mose 1,26). Da hat sich Gott viel vorgenommen! Gott hat vollkommenen Charakter. Gott ist beständig. Er ist ein unwandelbarer Gott (Maleachi 3,6; Hebrä 13,8).

Ist Gottes Vorhaben mit uns ein unerklärlicher Widerspruch, ein unerfüllbarer Vorsatz?

Gott verwirklicht seine Absichten und erfüllt seine Verheißungen – dessen können wir uns gewiss sein! Er ist zuverlässig, vertrauenswürdig und absolut treu. Auf Gott können wir zählen. Gott ist unwandelbar in seinem Wesen und in seinem Wollen. Gott lässt uns nicht im Stich. Ja, er ist unfehlbar!

Und wir Menschen? Wir sind fehlbare Wesen. Wir irren uns. Wir machen Fehler, wir sind manchmal unbeständig und wankelmütig. Gott sagt, wir alle sind "allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten" (Römer 3,23). Gott ist Geist, aber wir sind Fleisch und allesamt den Schwächen und Unzulänglichkeiten des Fleisches unterworfen. Jesus selbst sprach von der Schwäche des menschlichen Fleisches (Matthäus 26,41).

Um den scheinbaren Widerspruch in Bezug auf Gottes Plan mit uns zu verstehen, darf die Erkenntnis nicht fehlen, dass unser menschliches Leben sozusagen eine Phase der Vorbereitung ist. Wir bereiten uns zurzeit auf dieser Erde auf das wirklich wahre Leben vor – das ewige Leben. Im jetzigen Leben sollen wir mit den uns von Gott gegebenen Kräften umgehen lernen.

So bemühen wir uns beispielsweise, unsere Worte im Zaum zu halten und unsere Zunge zu zügeln (Jakobus 3,1-10). Wir versuchen, die uns von Gott mitgegebenen Emotionen zu beherrschen. Gott sagt: "Ein Mann, der seinen Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern" (Sprüche 25,28). Wir müssen darauf achten, unserem Nächsten keine Gewalt anzutun. Johannes der Täufer hat gesagt: "Tut niemandem Gewalt oder Unrecht" (Lukas 3,14).

Mit den ihm vom Schöpfer verliehenen kreativen Fähigkeiten hat der Mensch auf den Gebieten Technik, Medizin und Naturwissenschaft Großartiges geleistet. Es ist das Feld der zwischenmenschlichen Beziehungen, auf dem wir unsere größten Schwierigkeiten haben. Aufgrund der Unzulänglichkeit, Unvollkommenheit und Fehlbarkeit einzelner Menschen erlebt die Menschheit alle ihre Probleme.

Doch Gott liebt diese unglückliche Welt trotz ihrer Probleme und trotz ihres allgemeinen Mangels an göttlicher Gesinnung. Der Apostel Johannes sagt uns: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Johannes 3,16). Gott nimmt sich seiner menschlichen Geschöpfe in großer Liebe an. Er hat sie alle, Männer wie Frauen, als Ebenbild seines Selbst geschaffen.

Fazit: Gottes großer Plan mit uns ist kein "Auftrag unmöglich"!

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 03.05.2023

Unser Herz

Etwa drei bis vier Wochen, nachdem sich Samen- und Eizelle vereinigt haben, begannen plötzlich einige Blutgefäße in einem sehr regelmäßigen Rhythmus zu pulsieren. Diese Gefäße wuchsen zusammen, vergrößerten sich und wickelten sich umeinander, um innerhalb von nur zwei Wochen dein Herz zu bilden. Um eine Ausstülpung, die sich in die vier Kammern des Herzens aufteilt, bildet sich ein wirbelndes Muster von Muskeln. Das Herz schlägt für den Rest Ihres Lebens etwa jede Sekunde. Im Mutterleib ist das Herz dann für die Entwicklung des Fötus verantwortlich.

Das durchschnittliche Herz wiegt etwa 275-300 Gramm und hat die Größe einer Faust. Durch einen erstaunlichen Prozess sorgen elektrische Impulse dafür, dass der obere Teil des Herzens zuerst schlägt, gefolgt vom unteren Teil.

Unser Herz schlägt durchschnittlich 72 Mal in der Minute. Es schlägt 1000 Mal in 14 Minuten. Es schlägt 10.000 Mal in 2,3 Stunden. Es schlägt 103.680 Mal am Tag, jeden Tag, ein Leben lang. Es schlägt eine Million Mal in weniger als 10 Tagen. Es ist ein erstaunlich leistungsfähiger Muskel.

Bei jedem Herzschlag pumpt das Herz durchschnittlich etwa 0,073 Liter Blut. Pro Minute pumpt es etwa 5 Liter Blut. Das sind 7.200 Liter pro Tag. Damit könnte man in einem Jahr ein olympisch großes Schwimmbecken füllen. In Ihrem Leben könnte Ihr Herz ein paar riesengroße Öltanker füllen.

Alle Venen in Ihrem Körper leiten das Blut zum Herzen, das es zur Sauerstoffaufnahme in die Lungen schickt, bevor es über die Arterien zu den Kapillaren und zu jeder Zelle in Ihrem Körper zurückfließt. Das Blut versorgt die Zellen mit Nährstoffen und transportiert Abfallprodukte ab. Es gibt ca. 100.000 Kilometer Blutgefäße in Ihrem Körper. Aneinandergereiht würden sie 2,5 Mal um den Äquator reichen.

Das ist noch nicht alles. Das sind erst die Grundlagen. Dank der modernen Forschung wissen wir noch viel mehr über das Herz.

So werden zum Beispiel mehr Informationen über das Nervensystem vom Herzen zum Gehirn geleitet als vom Gehirn zum Herzen. Einige Forschungsergebnisse zeigen sogar, dass das Herz Dinge Millisekunden früher als das Gehirn wahrnimmt.

Das Energiefeld des Herzens kann bis zu drei Meter vom Körper entfernt gemessen werden. Andere Menschen nehmen diese Energie ständig intuitiv wahr und werden von ihr beeinflusst. Wir beeinflussen uns gegenseitig auf einer unsichtbaren energetischen Ebene. Unser Herz beeinflusst unsere Emotionen, unseren physischen Körper, unsere Beziehungen und unsere Gesundheit in einem viel größeren Ausmaß, als uns bewusst ist.

"Das Herz erzeugt das größte elektromagnetische Feld im Körper. Das in einem Elektrokardiogramm (EKG) gemessene elektrische Feld hat eine etwa 60-mal größere Amplitude als die in einem Elektroenzephalogramm (EEG) aufgezeichneten Hirnströme. Die magnetische Komponente des Herzfeldes ... ist etwa 5.000 mal stärker als die des Gehirns" (McCraty, Rollin, Ph.D., The Energetic Heart: Bioelectromagnetic Interactions Within and Between People, 2003, Institute of HeartMath).

Obwohl unser Herz nahezu autonom ist, gibt es immer noch Nerven, die vom Gehirn zum Herzen laufen und es beschleunigen oder verlangsamen können, je nachdem, was in unserem Bewusstsein vor sich geht. Ist das wirklich nur ein glücklicher Zufall?

Wenn Menschen durch eine Herztransplantation ein neues Herz erhalten, werden sie mit den Gewohnheiten und Erinnerungen des früheren Herzbesitzers konfrontiert. Die Forschung zeigt, dass es im Herzen Teile von Gedächtniszellen gibt, genau wie im Gehirn.

Wenn man davon ausgeht, dass all dies zufällig durch Mutationen und natürliche Selektion über viele, viele Generationen hinweg entstanden ist, wie kann es dann dazu gekommen sein? Hat das Schlagen zuerst in irgendwelchen Muskeln begonnen und sich dann viele Generationen später zufällig zu einem Herz entwickelt? Oder hat sich das Herz zufällig gebildet, und einige Generationen später hat es zufällig genau in dem Muster zu schlagen begonnen, das notwendig ist, um das Blut in die richtigen Richtungen zu pumpen?

Wann entstanden die Klappen und Kammern im Herzen? Selbst wenn das Herz schlug und das Blut in die richtige Richtung drückte, wohin drückte es das Blut, bevor die Arterien, Venen und Kapillaren zufällig mutierten, was unzählig viele Generationen gedauert haben muss?

Es ist einfach unvorstellbar, dass kleine Veränderungen über viele Generationen zufällig all diese komplizierten Systeme in Gang setzen konnten. Sauerstoff, Nahrung und Wasser sind für die Existenz des Lebens von der ersten Zelle an unerlässlich, und diese Systeme müssen von Anfang an im ersten Organismus vorhanden sein. Abfallprodukte und CO2 müssen von Anfang an entsorgt werden. Der erste Mensch kann nicht leben, wenn nicht alle diese Systeme von Anfang an vorhanden sind. Man kann nicht Generationen warten, bis sie sich durch Mutationen allmählich entwickeln.

In allen Kulturen gibt es Ausdrücke wie "aus tiefstem Herzen" und "folge deinem Herzen". Unsere Existenz selbst ist ein Wunder, und im Mittelpunkt steht eines der größten Wunder von allen, unser Herz. Es ist unser ständiger, vertrauensvoller und treuer Begleiter. "Sei deinem Herzen treu", denn es ist uns treu. Es ist ein Symbol für etwas, das viel größer ist als wir selbst. Es ist ein Symbol für unseren großartigen Schöpfer.

Bei der Komplexität dieses Wunderwerks, das Gott für uns schuf, bleibt nur noch König Davids Urteil für diejenigen, die meinen, das Herz sei irgendwie durch Zufall entstanden: "Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott" (Psalm 14,1).

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 18.04.2023

Hilf meinem Unglauben!

Für unsere Beziehung zu unserem himmlischen Vater der Glaube unerlässlich. In Hebräer 11, Vers 6 heißt es dazu: "Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt."

Doch wie können wir in unserem ungläubigen Zeitalter (Lukas 18,8) lebendigen, aktiven Glauben haben? Haben wir nicht manchmal das Gefühl, dass unser Glaube schwach ist?

Seien wir nicht entmutigt, wenn wir meinen, dass wir keine "Glaubensriesen" sind. Viele Menschen, die sich zum Glauben an Gott bekennen, sind oft sehr betrübt, wenn sie in einer Krisensituation feststellen, dass ihr Glaube schwach ist. Dies kann uns allen passieren. Aber wir brauchen deshalb nicht zu verzweifeln. Die Bibel zeigt, dass selbst Männer und Frauen mit großem Glauben manchmal mit Herausforderungen zu kämpfen hatten, die ihren Glauben schwer auf die Probe stellten.

Die Bibel berichtet von der Qual dieser Menschen, während sie ihre Prüfungen bewältigten. Hebräer 11, Vers 34 erzählt uns, dass diejenigen, die "aus der Schwachheit zu Kräften gekommen [sind], sind stark geworden im Kampf". Der Glaube dieser Männer und Frauen wurde während der Feuerproben gestärkt, ebenso auch durch Rückschläge und Niederlagen.

Viele Männer und Frauen der Bibel, die sich zum Glauben an Gott bekannten, schrien zu Gott, als ihr Glaube in schwierigen Zeiten schwankte. Wenn man sich dafür entscheidet, Gott zu gehorchen und zu dienen, führt dies unweigerlich zu Schwierigkeiten, die unseren Glauben herausfordern werden. Paulus sagt uns, dass "alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, ... Verfolgung leiden [müssen]" (2. Timotheus 3,12). Wie in allen Dingen, die unsere christliche Lebensführung betreffen, gilt es auch in Bezug auf Glauben, Gott um seine Hilfe dabei bitten, eine liebende, vertrauensvolle, treue Beziehung zu ihm aufzubauen, die uns helfen wird, solche Prüfungen zu bestehen.

Gott erwartet, dass wir im Glauben wachsen. Es ist entscheidend und wichtig, weil es sonst nicht möglich ist, eine persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen (Hebräer 11,6). Glaube ist daher ein wichtiger Schlüssel zu einer erfolgreichen Beziehung zu Gott.

Glauben kann nicht aus eigener Kraft aufgebracht werden. Außerdem ist es falsch zu behaupten, dass wir nie wieder zweifeln werden. Stattdessen ist der Glaube das Ergebnis einer reifenden Beziehung zu Gott.

Fazit: Wenn unsere Situation der des Vaters gleicht, der mit einem großen Problem zu Jesus kam. Sein Sohn war von einem Dämon besessen und der Vater wollte, dass Christus ihn heilte. Als Jesus ihm sagte, "alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt", wusste der Mann, dass sein Glaube schwach war. In seiner Qual rief er unter Tränen: "Hilf meinem Unglauben!" (Markus 9,23-24).

Christus verurteilte den Mann mit dem schwachen Glauben nicht und er verweigerte ihm auch nicht seine Hilfe. Er wird sich nicht abwenden, wenn unser Glaube schwach ist. Bekennen wir offen unsere Schwachheit vor ihm — er wird uns helfen (Hebräer 4,14-16)!

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 28.03.2023

Welche Gebote halten wir am besten?

Zu dieser Jahreszeit werden wir daran erinnert, uns auf das Passah und das Fest der Ungesäuerten Brote vorzubereiten. Die Festtage sind im Neuen Testament eindeutig mit unseren Handlungen verknüpft. Das Passahfest steht für Christus und repräsentiert sein Leiden und Sterben für die Vergebung unserer Sünden. An den Tagen der ungesäuerten Brote essen wir ungesäuertes Brot, das für ein sündenfreies Leben steht.

[ Unleavened Bread ] Nachfolgend sind nur drei Stellen des Neuen Testaments aufgeführt, nach denen wir uns selbst prüfen und den Sauerteig entfernen sollen und die der Apostel Paulus im Zusammenhang mit dem Passahfest und den Tagen der ungesäuerten Brote verwendet:

  1. „Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet“ (1. Korinther 11,28-29; Schlachter-Bibel; alle Hervorhebungen durchweg hinzugefügt).
  2. „Prüft euch! Stellt selbst fest, ob euer Glaube noch lebendig ist! Oder ist bei euch nichts mehr davon zu merken, dass Jesus Christus unter euch lebt? Dann allerdings hättet ihr diese Prüfung nicht bestanden. Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir diese Probe bestanden haben“ (2. Korinther 13,5-6; „Hoffnung für alle“-Bibel).
  3. „Ihr habt wirklich nicht den geringsten Grund zur Überheblichkeit. Wisst ihr nicht, dass schon ein wenig Sauerteig genügt, um den ganzen Teig zu durchsäuern? So wie man beim Passahfest jeden Rest von gesäuertem Teig aus den Häusern entfernt, so sollt ihr alles Böse aus eurer Gemeinde entfernen. Dann werdet ihr ein neuer, ungesäuerter Teig. Und genau das seid ihr doch bereits. Ihr seid rein, weil Jesus Christus als unser Passahlamm geopfert wurde. Darum lasst uns das Passahfest feiern: nicht mit Brot aus dem alten Sauerteig von Sünde und Bösem, sondern mit ungesäuertem Brot der Reinheit und Wahrhaftigkeit“ (1. Korinther 5,6-8; ebenda).

Das dritte Beispiel fordert uns auf, den alten Sauerteig, der sich ausbreiten kann, zu entfernen. Unsere Vorbereitung konzentriert sich darauf, während dieser sieben Tage alle Produkte wegzuwerfen, die Hefe, Natron oder Backpulver enthalten. Sauerteig wird mit Boshaftigkeit und Bösem gleichgesetzt. Sauerteig bewirkt, dass der Teig aufgeht und sich aufbläht, ein Symbol für Stolz, der oft ein Vorläufer der Sünde ist.

Nach welchen Maßstäben beurteilen wir uns geistlich?

Als Messlatte dient unser Tun, unser Gehorsam gegenüber Gott. Zum einen werden wir das Offensichtliche für diese Jahreszeit tun: Wir werden die physischen Triebmittel entfernen. Wir werden sie aus der Küche und dem Rest des Hauses entfernen. Wir werden unser Haus, unser Auto, unseren Arbeitsplatz sorgfältig saugen — überall dort, wo der Sauerteig hingelangt sein könnte. Es heißt, dass Sauerteig schwer zu finden oder gar zu sehen ist.

Sauerteig steht für Bosheit und Schlechtigkeit in unserer Natur. Uns wird gesagt, dass wir ein neuer ungesäuerter Teig von „Aufrichtigkeit und Wahrheit“ werden sollen. Das wird dadurch dargestellt, indem wir sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen.

Betrachten wir nun den Prüfungsvorgang. Wir neigen dazu, vorsichtig zu sein und darauf zu achten, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen den physischen Sauerteig entfernen. Dabei halten wir Ausschau nach allen Krümeln und suchen in allen Ecken und Winkeln, wo er sich festgesetzt haben könnte. Triumphierend werden wir ihn dann los!

Gleichzeitig prüfen wir unsere Natur, zu der die schäbigen Elemente Neid, Eifersucht, Lust und Gier gehören. Das ist der wahre Sauerteig, vor dem wir uns hüten müssen!

Christus äußerte sich hierzu wie folgt: „Aber das, fuhr er fort, »was aus dem Menschen selbst herauskommt, das macht ihn unrein! Denn aus ihm selbst, aus seinem Herzen, kommen die bösen Gedanken und mit ihnen Unzucht, Diebstahl und Mord; Ehebruch, Habsucht und Niedertracht; Betrug, Ausschweifung und Neid; Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft. All das kommt aus dem Inneren des Menschen und macht ihn unrein“ (Markus 7,20-23; Gute Nachricht Bibel).

Ist es möglich, dass wir gut darin sind, den physischen Sauerteig loszuwerden, der nur ein Symbol ist, aber nichts tun, um unsere Natur zu überwinden?

Ist es möglich, dass wir wie die Pharisäer sind, die dafür sorgten, dass der physische Aspekt der Regeln akribisch befolgt wurde? Das taten sie außerordentlich gut und fühlten sich selbstgefällig von einer Welle der Rechtschaffenheit überflutet. Doch ihr Herz war immer noch düster und unverändert. Es strotzte noch immer vor Bosheit und Niederträchtigkeit.

Ich frage: Sind wir das? Ist es möglich, dass wir das physische Gesetz „perfekt“ einhalten und in Herzensangelegenheiten nachlässig und schlampig sind? Wir können ein eiterndes, böses Herz verbergen, aber in den Augen anderer gut aussehen.

Ist es möglich, dass wir sehr darauf achten, keinen Sauerteig auf unserem Grundstück zu haben, aber unseren Bruder rücksichtslos missachten, abweisen, herabsetzen und verleumden?

Ist es möglich, dass wir während der Tage der ungesäuerten Brote beim Restaurantbesuch vorsichtig sind, um sicherzustellen, dass wir nichts mit Sauerteig essen? Vielleicht rufen wir sogar den Kellner und fragen ihn, ob etwas gesäuert ist. Ich habe das schon erlebt. Doch gleichzeitig ist es uns egal, wie wir andere behandeln? Ich habe das schon beobachtet.

Ist es möglich, dass wir im Laden die Zutatenliste sorgfältig auf Sauerteig prüfen, aber einem Bruder gegenüber unachtsam und abweisend sind? Ich habe das schon erlebt. Ich war nicht ganz unschuldig.

Christus sagte den Pharisäern, dass sie z. B. mit ihrer Zehntenabgabe, bei der sie sich vergewisserten, über jedes Blättchen Rechenschaft abgelegt zu haben, den Sinn des Gehorsams gegenüber Gott völlig verfehlten. Das Ziel sollte sein, gerechter und barmherziger zu werden und einen Glauben an Gott zu zeigen, der über sich selbst hinausgeht, statt nur stolz auf ihre eigenen Werke zu sein. Die Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und dem Glauben hätte ihre Verpflichtung zum Zehntenzahlen keineswegs aufgehoben, sondern hätte eine Dimension hinzugefügt, die sie für Gott und ihre Mitmenschen nützlicher gemacht hätte.

Christus wies öffentlich auf dieses äußere Schauspiel hin und unterstrich es mit vier Wehklagen in Matthäus 23:

„Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr gebt Gott den zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze, Dill und Kümmel; aber um das Wichtigste an seinem Gesetz, um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue, darum kümmert ihr euch nicht. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu lassen! Ihr wollt die Menschen führen und seid selbst blind. Die winzigste Mücke fischt ihr aus dem Becher, aber Kamele schluckt ihr unbesehen hinunter.

Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr reinigt sogar noch das Äußere von Becher und Schüssel. Aber was darin ist, habt ihr euch in eurer Gier zusammengestohlen. Ihr blinden Pharisäer! Sorgt zuerst dafür, dass es mit dem Inhalt des Bechers seine Richtigkeit hat, dann wird auch sein Äußeres rein.

Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr seid wie weiß angestrichene Gräber, die äußerlich schön aussehen; aber drinnen sind Totengebeine und alles mögliche Ungeziefer, das unrein macht. So seid ihr: Von außen hält man euch für fromm, innerlich aber steckt ihr voller Heuchelei und Ungehorsam gegen Gott.

Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen!” (Matthäus 23,23-29; Gute Nachricht Bibel).

Jakobus, der Halbbruder von Jesus, fügte Jahrzehnte später diese Worte hinzu: „Es genügt aber nicht, dieses Wort nur anzuhören. Ihr müsst es in die Tat umsetzen, sonst betrügt ihr euch selbst! Wer die Botschaft Gottes nur hört, aber nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der in einen Spiegel blickt: Er sieht sich, wie er ist, und betrachtet sich kurz. Aber dann geht er weg – und schon hat er vergessen, wie er aussah. Anders der Mensch, der tief und anhaltend in das vollkommene Gesetz Gottes blickt, das uns frei macht. Er hört nicht nur hin, um es gleich wieder zu vergessen, sondern handelt danach. Freuen darf sich, wer das wirklich tut” (Jakobus 1,22-25; ebenda).

Lassen Sie uns das diesjährige Passah und Fest der Ungesäuerten Brote besonders bedeutungsvoll gestalten, indem wir nicht nur auf die äußeren Zeichen unseres Glaubens achten, sondern auch auf die inneren!

Victor Kubik


Gedanken für den Tag – 07.03.2023

Schneller Test unseres Glaubens

"Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?" (Psalm 118,6).

Wenn wir das nur wirklich immer glauben würden, nicht wahr? Wir wollen es glauben, das wissen wir. Und wir bemühen uns darum, manchmal ist vielleicht so, dass wir uns zwingen, daran zu glauben. Aber wir können uns so sehr davor fürchten, was Menschen und die Umstände in unserem Leben uns antun können, dass wir vergessen, wer für uns ist.

Deshalb eine kleine Aufstellung:

  • Der Schöpfer des Himmels und der Erde ist für uns (Psalm 146,6).
  • Der König der Ehre ist für uns (Psalm 24,8).
  • Der souveräne Herr ist für uns (Psalm 68,19-20).
  • Der Schöpfer des Universums ist für uns (1. Mose 1,1).
  • Unser großer Gott ist für uns (Psalm 95,3).
  • Der Allerhöchste ist für uns (Psalm 91,1).
  • Unser barmherziger Herr ist für uns (Psalm 116,5).
  • Der Fürst des Friedens ist für uns (Jesaja 9,5).
  • Der Heiler ist für uns (Psalm 147,3).
  • Unser unveränderlicher Vater ist für uns (Jakobus 1,17).
  • Der Bewahrer der Verheißungen ist für uns (2. Petrus 3,9).
  • Der ultimative Vergebende ist für uns (1. Johannes 1,9).

Warum diese Aufstellung? Wenn wir uns daran erinnern, wer Gott ist und was er getan hat, ist es wahrscheinlicher, dass wir voller Hoffnung voranschreiten, wenn die Dinge uns zu überwältigen drohen.

Die Aufstellung dient auch als Mahnung, dass wichtig ist, womit wir uns jeden Tag geistig ernähren. Wenn wir unseren Geist mit der Wahrheit aus Gottes Wort füllen, werden wir so mit ihr vertraut, dass wir fähig sind zu erkennen, dass etwas, womit wir konfrontiert werden, nicht wahr ist. Wenn wir Gott in unserem Herzen singen (Epheser 5,19) oder ihn preisen, wenn wir seine Schöpfung betrachten, stärkt das unseren Geist und lenkt uns von den täglichen Prüfungen ab, denen wir ausgesetzt sind. Wenn wir die Gemeinschaft mit gleichgesinnten Nachfolgern Jesu pflegen und mit ihnen durchs Leben gehen, werden wir gemeinsam durch unsere Erfahrungen ermutigt.

Und vor allem sollen wir uns daran erinnern, dass Gott uns keine ängstliche Denkweise gegeben hat, sondern "den Geist ... der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit" (2. Timotheus 1,7). Es ist also nicht der Geist Gottes, der in uns wirkt, wenn wir ängstlich sind. Gott ist unsere Rettung und unsere Festung! Wenn wir uns jeden Tag an diese Wahrheit erinnern, werden wir stark sein und wissen, dass nichts gegen uns sein kann, wenn Gott für uns ist.

Schaffen wir das, dann haben wir den schnellen Test des Glaubens bestanden!

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 21.02.2023

Christlicher Mut

Große Dinge werden nur durch Mut vollbracht. Es mag sein, dass viele Menschen Großes vorhaben, aber Großes wird meist nur durch Mut verwirklicht. Das gilt auch für uns und unsere "große Absicht" — unser Ziel, in das Reich Gottes einzugehen. Welchen Mut brauchen wir, um unsere "große Absicht" zu verwirklichen?

Als Erstes ist der Glaube notwendig, dass Gott es vermag. Die Antwort von Schadrach, Meschach und Abed-Nego auf die Drohung von König Nebukadnezar zeigt uns, dass diese drei hebräischen Teenager keinen Zweifel daran hatten, wer in ihrem ernsthaften Drama Großes vermochte: "Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten" (Daniel 3,17).

Das ist der Punkt, an dem der Mut beginnt: Gott ist größer als alles, was wir in diesem Leben durchmachen. Er ist größer als Krebs oder ein verlorener Job oder eine zerbrochene Ehe. Er ist größer als unsere Sünde und Schande, größer als das Grab. Als Berufene sind wir seine Kinder, und uns geschieht nichts ohne seine Erlaubnis. Nicht einmal ein einziges Haar von unserem Kopf fällt ohne sein Wissen aus!

Zweitens gründet sich christlicher Mut auf die Erwartung, dass Gott es tun wird. Schadrach, Meschach und Abed-Nego wussten, dass Gott die Macht hatte, sie zu erretten. Doch wie der nächste Vers zeigt, wussten sie nicht, wie es ausgehen würde: "Und wenn er's nicht tun will . . ." (Daniel 3,18). Sie hatten aber wohl den Verdacht im Herzen, dass Gott sie erretten wird, weil sie seine Güte und seine Bereitschaft verstanden, die Herrlichkeit seines Namens zur Schau zu stellen.

Viele der großen Glaubenstaten der Bibel geschahen nicht auf einen direkten Befehl Gottes hin oder aufgrund einer klaren Verheißung darüber, wie es ausgehen würde. In Psalm 27, Vers 13 betete König David: "Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen." Das bedeutet, dass wir nicht eine Belohnung im Reich Gottes erwarten, sondern auch, dass Gott sich in unserem Leben jetzt mit den Beweisen seiner Güte zeigt.

Denken Sie daran, wie viele Wunder Jesu geschehen sind, weil jemand ohne Versprechen oder Plan die Güte Jesu gewagt hat, wie die Frau, die sich hinter Jesus stellte und dachte, wenn sie nur den Saum seines Gewandes berühren würde, würde sie geheilt werden. Sie hatte Mut: Sie glaubte, dass Jesus es vermochte, und sie erwartete, dass er es tun wird.

Schließlich verlieren wir nicht den Mut, wenn Gott anders entscheidet und es nicht tut. "Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen" (Daniel 3,18).

Schadrach, Meschach und Abed-Nego glaubten, dass sie, selbst wenn Gott sie im Ofen sterben ließe, lieber mit Gott in den Flammen sterben würden als die Gunst des Königs Nebukadnezar zu genießen und mit ihm in seinem Palast zu leben. Der Mut glaubt nicht nur, dass Gott größer ist als die Prüfung bzw. Herausforderung, sondern glaubt auch, dass der Gehorsam gegenüber Gott auch besser ist als alle Alternativen.

Manchmal nimmt man Stellung für Gott und Gott befreit einen, wie bei Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Und manchmal nimmt man Stellung für Gott und er lässt uns leiden, wie es bei Jesus der Fall war. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wenn Gott uns ins Feuer gehen lässt, haben wir den Mut zu glauben, dass er immer weiß, was für uns das Beste ist und uns die Prüfung durchmachen lässt, weil er weiß, dass sie nicht über unsere Kraft gehen wird (1. Korinther 10,13)?

Hebräer 11, das Glaubenskapitel, berichtet von beiden Fällen: Manche wurden aus ihrer Trübsal auf wundersame Weise errettet, andere erlitten den Märtyrertod. Aber alle hatten Glauben — und Mut. Möge Gott dasselbe über uns sagen!

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 24.01.2023

Wenn uns der persönliche Frieden fehlt

Es gibt nur einen Weg, um einen dauerhaften Frieden zu erfahren, den die Umstände nicht beeinflussen können — der Weg des Glaubens. Der Glaube ist die Grundlage für eine Lebensführung in Gottes Frieden, ein aktives, zuversichtliches Vertrauen in seine Gegenwart und seine Macht, uns zu stützen und zu trösten, ganz gleich, in welcher Situation wir uns befinden. Es gibt jedoch bestimmte Dinge, die unseren Glauben untergraben und uns unseres Friedens berauben können. Wenn wir wissen, was diese sind, können wir uns dagegen wappnen.

  1. Plötzliche Angst: Manche Menschen sind so daran gewöhnt, auf jedes kleine Auf und Ab im Leben mit Angst und kleinen Dosen von Panik zu reagieren, dass sie sich nicht einmal vorstellen können, dass man auch anders darauf reagieren kann. Sie sind so verärgert über unerwartete Veränderungen, dass es ihnen nie dämmert, dass ihre Reaktion ihnen die emotionale Stabilität raubt. Wer oft unter Angstzuständen leidet, nutzt nicht die Kraft des heiligen Geistes (2. Timotheus 1,7).
  2. Der Feind: Wir können von unserem Feind, Satan dem Teufel, angegriffen werden, der mit verschiedenen Mitteln versucht, uns zum Zweifeln und zum Verlust des Glaubens an unseren Gott zu bringen. Aber wir müssen uns ihm entgegenstellen. Die Heilige Schrift fordert uns auf, dem Teufel zu widerstehen, und wenn wir das tun, wird er vor uns fliehen (Jakobus 4,7).
  3. Sünde: Gottes Frieden und Rebellion gegen sein Gesetz können nicht nebeneinander bestehen, im Gegenteil: Sünde belastet unser Gewissen. Der einzige Ausweg ist, Gott die Sünde zu bekennen, sich ihm hinzugeben und ihn um Hilfe zu bitten, sich von allen Versuchungen abzuwenden und ihnen zu widerstehen. Dann kann uns der Friede Gottes wieder zuteil werden.
  4. Der Verzicht auf Frieden: In Krisenzeiten legen wir unseren Frieden manchmal freiwillig ab. Wir geben ihn auf und befassen uns mit Dingen, die keinen Frieden zulassen. Wir können es zulassen, dass die unzähligen schlechten Nachrichten, die wir täglich hören und lesen, dazu führen, dass wir der Mittelpunkt unserer täglichen Lebensausrichtung verrückt wird. Anstatt unsere Gedanken auf Gott auszurichten und auf seinen Frieden und seine Gegenwart zu vertrauen, lassen wir zu, dass unsere Gedanken von den negativen Nachrichten und Umständen, die wir sehen und hören, abgelenkt und beeinflusst werden. Denken Sie immer daran, dass uns niemand unseren Frieden nehmen kann; wir müssen ihn aufgeben. Und damit sind wir auch deshalb die Einzigen, die ihn zurückgewinnen können.
Weil Gott bei uns ist, müssen wir nicht vor unseren Problemen kapitulieren, in ihnen versinken oder uns von ihnen besiegen lassen. Wir können uns ihnen stellen, sie herausfordern, mit ihnen umgehen und sie letztendlich überwinden. "Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht", sagte Jesus seinen Jüngern (Johannes 14,27). Halten Sie sich an dem Frieden fest, den Gott schenkt, und vertrauen Sie darauf, dass er über diejenigen wacht, sie lenkt und für sie sorgt, die ihm vertrauen und an ihn glauben.

Gott und sein Sohn versprechen, immer bei uns zu sein. Wenn uns der persönliche Frieden fehlt, überlegen wir, wer sich bewegt hat. Gott war es nicht!

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 10.01.2023

Die Gabe des Mitgefühls

Wenn jemand jemals berechtigt gewesen wäre, unglücklich zu sein, dann war es Hellen Keller. Sie war blind und taub, und ihre Behinderungen machten es ihr völlig unmöglich, die Welt so zu erleben, wie es die meisten von uns erleben. Fast alle in ihrem Umfeld konnten Dinge sehen und hören, was ihr nicht möglich war. Aber sie kämpfte mit Entschlossenheit und hatte etwas noch viel Wertvolleres — Mitgefühl.

"Glaube daran, wenn du am unglücklichsten bist, dass es in der Welt etwas für dich zu tun gibt", sagte sie. "Solange du den Schmerz eines anderen Menschen lindern kannst, ist dein Leben nicht vergebens."

Als Erwachsene war Helen oft in Krankenhäusern bei Soldaten zu Besuch, die durch Krieg erblindet oder taub geworden waren. Sie wollte ihnen Hoffnung vermitteln, dass sie nach ihren Verletzungen doch noch ein produktives Leben führen können. Sie ermutigte die Verwundeten, im Leben nicht aufzugeben. Ihre eigene Behinderung und ihr Umgang damit versetzten sie in die Lage, Menschen zu helfen, die mit unglaublichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Helen Keller hätte anders reagieren können, wie es bei manchen Menschen der Fall ist. Sie hätte leicht sagen können: "Ich bin taub und blind, und diese Männer sind einfach nur blind. Ich habe viel größere Probleme als sie." Sie hätte verbittert oder wütend sein oder sich auf ihre eigenen Probleme konzentrieren können. Stattdessen traf sie die Entscheidung, ihre persönlichen Umstände zu nutzen, um anderen Menschen Mitgefühl zu zeigen.

Es mag nicht einfach sein, uns von unserer vermeintlichen Berechtigung zum Schwelgen in unserem eigenen Schmerz zu distanzieren und Mitgefühl für andere zu empfinden. Doch wenn wir leiden, sind wir viel besser in der Lage, uns mit anderen Leidenden zu identifizieren und uns in ihre Lage hinein zu versetzen.

Anstatt Probleme zu vergleichen oder zu beurteilen, wem es schlechter geht — uns oder den anderen —, können wir uns entscheiden, ein Segen für andere zu sein.

Die Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden, wurde uns von Gott geschenkt. Bitten wir Gott um Hilfe, dass wir, wenn wir in unserem Leben Stürme erleben, auch erkennen, dass wir damit eine gesteigerte Fähigkeit haben, anderen gegenüber mitfühlend zu sein. Mit Gottes Hilfe können wir das nutzen und anderen Menschen ein Segen der Ermutigung sein.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 20.12.2022

Mit Prüfungen und Anfechtungen umgehen

Wenn wir Prüfungen und Anfechtungen erleben, beginnt sich unsere Welt oft immer mehr um uns selbst zu drehen. Wir konzentrieren uns sehr schnell auf unsere eigene Situation. Manchmal ist das ein Überlebensmechanismus — wir müssen uns darauf konzentrieren, für uns selbst zu sorgen, damit wir mit dem Problem fertig werden können.

Aber manchmal schadet es uns, wenn wir nach innen schauen. Unser Bauchgefühl sagt uns, dass wir auf uns selbst aufpassen müssen, weil es sonst niemand tun wird. In Zeiten der Prüfung kann es leicht sein, auf diese Lüge hereinzufallen.

Aber Jesaja 58, Verse 9-11 zeichnet ein anderes Bild für die Berufenen, die wir sind. "Wenn du . . . den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der Herr wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt."

Diese Verse zeigen uns, dass die Liebe zu anderen ein Geschenk ist! Und es ist ein Geschenk, das wir vor allem dann empfangen können, wenn wir selbst Leid erfahren. Damit sagt uns Gott, wie schön es ist, über unser eigenes Leben hinauszuschauen und stattdessen uns um andere zu kümmern.

Andere Menschen brauchen uns am meisten, wenn sie leiden. Und wenn wir selbst durch Prüfungen gehen, sind wir besonders gut dafür gerüstet, die Leiden anderer zu verstehen. Selbst wenn ihre Prüfungen nicht die gleichen sind wie unsere, können wir — wenn auch nur in beschränktem Maße — den Schmerz verstehen, den sie durchmachen.

Anstatt nur auf uns selbst zu schauen, können wir uns umsehen und nach Möglichkeiten suchen, andere zu unterstützen. Wenn wir uns auf die Bedürfnisse anderer konzentrieren anstatt uns nur mit unseren eigenen zu befassen, gewinnen wir eine neue Perspektive. Wir tauschen den Schmerz und die Schwäche unserer eigenen Probleme gegen die Freude und den Segen der Hilfe für andere. Und dabei kommen wir Gott näher.

Nun, ist das einfach? Gelingt uns das auf Anhieb? Nein, bestimmt nicht. Aber mit Gottes Hilfe ist uns alles möglich (Philipper 4,13). Deshalb sollen wir Gott um seine Hilfe bitten, um die Menschen in unserem Umfeld zu sehen, die Hilfe brauchen. Gott kann uns zeigen, was wir tun können, um Menschen in ähnlichen Situationen zu helfen. Und wenn wir Gottes Hilfe in diesem Sinn erfahren, können wir Gott dann für den Segen danken, dann man erfährt, wenn man anderen zu dient (Johannes 17,17) — auch wenn das eigene Leben schwierig sein mag.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 13.12.2022

Die Kraft des Gebets

Wenn wir Prüfungen oder Anfechtungen durchmachen, kann Beten uns wie ein Risiko vorkommen. "Was ist, wenn Gott mein Gebet nicht so erhört, wie ich es mir vorstelle?", fragen wir uns vielleicht. "Was ist, wenn er nicht eingreift, um mich aus meinen Problemen zu retten?" In unseren dunkelsten Momenten kann das Gebet sogar nutzlos erscheinen. Wir können anfangen zu zweifeln, dass Gott uns überhaupt hört.

Aber 1. Johannes 5, Verse 14-15 sagt uns, dass wir beim Beten vertrauen sollen. Ganz gleich, worum wir bitten, Gott hört uns immer. Und wenn wir nach seinem Willen beten, wissen wir, dass er uns erhören wird, denn er hat immer unser Bestes im Sinn. Das ist eine göttlich verbürgte Verheißung!

Das Schwierige an diesen beiden Versen ist, den Glauben zu haben, dass unsere Bitte mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Wir wissen nicht immer, was Gottes Wille ist, und manchmal wollen wir, dass unser Wille sein Wille ist und auch getan wird. Aber darum geht es beim Gebet nicht. Das Gebet verbindet uns mit Gott und hilft uns, durch diese Verbindung Frieden zu finden. Das Gebet ermöglicht es uns, unsere Probleme und Kämpfe Gott zu übergeben und zu sagen: "Das gehört jetzt dir. Du kannst damit viel besser umgehen, als ich es je könnte."

Wir hoffen zwar alle, dass die Erlösung von unseren Problemen dem Willen Gottes entspricht, aber das ist nicht immer der Fall. Gott weiß, was uns am besten dient — die Erlösung von einer Prüfung oder das Ausharren darin. Aber selbst wenn es nicht in Gottes Plan liegt, uns zu heilen oder aus einer Situation zu retten, ist das Gebet trotzdem wichtig.

Wenn wir Gott unsere Sorgen und Bitten vortragen, schenkt er uns einen Frieden, der unser Verständnis übersteigt und unser Herz und unseren Verstand bewahrt. Schütten wir also immer unsere Sorgen und Bitten im Gebet vor Gott aus. Und freuen wir uns über den Frieden und die Hoffnung, die er uns zuteil werden lässt: "Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus" (Philipper 4,6-7).

Danken wir Gott für das Privileg des Gebets. Danken wir ihm, dass wir mit unserem Anliegen und unseren Problemen immer zu ihm kommen können. Und danken wir ihm für seinen vollkommenen Willen für unser Leben. Bitten wir ihn um den Frieden, den er uns versprochen hat, um unser Herz und unseren Verstand zu schützen, wenn sich Angst und Zweifel einschleichen. Und danken wir ihm, dass er uns zum Erfolg berufen hat (Philipper 1,3-6).

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 06.12.2022

GPS ohne Gott?

Wer von uns kennt nicht ein Handy oder Navi im Auto oder ein sonstiges Gerät, das das GPS (globales Positionierungssystem, "Global Positioning Satellite") nutzt und uns über kurze oder lange Strecken sicher ans Ziel führt.

Wenn Sie etwas über das GPS recherchieren, werden Sie erfahren, was für ein modernes Wunderwerk der Technik es ist.

Damit es funktioniert, mussten 31 Kommunikationssatelliten in eine genaue Umlaufbahn um die Erde gebracht werden. Jeder dieser Satelliten sendet ein Signal aus, das die Zeit und den Standort angibt. Unsere GPS-tauglichen Geräte müssen in der Lage sein, mindestens vier dieser Satelliten zu empfangen, damit eine Positionsbestimmung vorgenommen werden kann. Im Inneren des GPS-tauglichen Geräts befindet sich ein Computer, der anhand der ausgestrahlten Informationen genau berechnet, wo wir uns befinden — mit einer Genauigkeit von nur wenigen Metern Abweichung überall auf der Erde.

Ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel Intelligenz und Entwicklung in Wissenschaft, Mathematik und Technologie stecken, um diese Satelliten in ihre genaue Umlaufbahn zu bringen und die GPS-tauglichen Geräte selbst zu entwickeln und zu produzieren.

Und der Zweck ist, ein Positionierungssystem zu schaffen, das uns die Richtung weist, in die wir gehen bzw. reisen wollen.

Wer würde so doof sein zu behaupten, dass ein so ausgeklügeltes Positionierungssystem ohne gezielten Einsatz von Intelligenz und Planung von selbst oder rein zufällig zustande gekommen wäre? Wohl niemand.

Es gibt aber ein anderes Positionierungssystem, das noch ausgeklügelter und wundersamer ist. Dabei geht es um die Geschichte des Monarchfalters.

Der normale Monarchfalter, der im Frühjahr oder Sommer lebt, wird nur zwei bis vier Wochen alt. In dieser Zeit paaren sie sich, legen Eier und sterben. Doch die Generation der Monarchfaltern, die Ende August geboren wird, lebt jedoch im Gegensatz zu ihren Eltern und Großeltern neun Monate lang. Die Wissenschaftler können nur rätseln, warum das der Fall ist.

Ihr Wunsch, sich zu paaren, wird vorübergehend ausgeschaltet, denn sie decken sich mit Nektar und Wasser ein und starten zu einem unglaublichen Flug. Sie starten in Kanada oder den nördlichen Bundesstaaten der USA und legen zwischen 4000 und 5500 km im Flug zurück und bedienen sich dabei eines GPS einer anderen Art.

Wohin fliegen sie? Das ist das Erstaunlichste! Sie fliegen den ganzen Weg zurück in dasselbe Gebiet und vielleicht zu demselben Baum in Mexiko, von dem aus ihre Vorfahren im Frühling auf ihrer Reise nach Norden gestartet sind. So kommen 300 Millionen Monarchen aus ganz Nordamerika an genau denselben 12 Orten in Mexiko zusammen.

Nachdem sie für den Winter eine Art Winterschlaf hinter sich gebracht haben, treten sie den langen Flug zurück nach Norden an. Aber jetzt ist ihr Paarungstrieb wieder aktiv. Sie paaren sich, legen Eier und sterben bald darauf.

Aus den Eiern schlüpfen Raupen, die fressen, Kokons bilden, als Schmetterlinge schlüpfen und den Flug nach Norden fortsetzen, sich paaren, Eier legen und sterben. Doch diese Generation lebt nur zwei bis vier Wochen. Eine, zwei, vielleicht drei Generationen leben, pflanzen sich fort und sterben. Dann, Ende August, beginnt das Ganze wieder von vorne, mit einer Generation, die neun Monate lebt. Diese "langlebige" Generation wird Methuschelach-Generation genannt und fliegt den ganzen Weg zurück nach Mexiko in ihre angestammte Heimat.

Diese Generation war aber noch nie an dem Ort in Mexiko, an den ihr "GPS" sie führt. Weder ihre Eltern noch ihre Großeltern waren dort. Was für ein unglaubliches GPS-System das ist!

In jeder Generation gab es Raupen, die Kokons spannen, sich in Brei verwandeln und diesen Brei zu einem Schmetterling mit intaktem GPS-System rekonstruieren, damit die Methuschelach-Generation zurück "nach Hause" gebracht wird.

Die Wissenschaftler haben noch keine Ahnung davon, wie dieses System funktioniert. Was verwendet es für "Satelliten" als Bezugspunkte für die Orientierung? Es ist offensichtlich ein noch größeres Wunder der Intelligenz als das von Menschenhand geschaffene GPS, das wir verwenden. Nur eine Superintelligenz kann solche Monarchfalter erschaffen haben.

Und zu guter Letzt: Wie groß ist das "GPS-taugliche" Gerät des Monarchfalters? Sein Gehirn ist etwa so groß wie ein paar Sandkörner.

Wer würde so doof sein zu behaupten, dass ein so ausgeklügeltes Positionierungssystem ohne gezielten Einsatz von Intelligenz und Planung von selbst oder rein zufällig zustande gekommen wäre? Leider sind es viele Menschen, die das meinen. Und damit ignoriert man die höhere Intelligenz hinter diesem großartigen GPS, die uns für unsere Lebensführung die Richtung weisen will, in die wir gehen sollen.

König David hatte recht: "Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott" (Psalm 14,1)

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 22.11.2022

Wie gesund bin ich?

Im 12. Kapitel des Hebräerbriefs lesen wir, dass Gott wie ein Vater mit uns umgeht. Er züchtigt uns, wenn es notwendig ist, damit wir dadurch lernen und Frieden und Gerechtigkeit erfahren (Hebräer 12,11).

Wir erleben alle einen Prozess des Lernens, des Wachsens und der Veränderung. Wie ein guter Vater arbeitet Gott mit uns, um sicherzustellen, dass wir vergangene Probleme aufarbeiten und unser neues Leben in Christus voll annehmen. Und ein sehr wichtiger Grund dafür ist die Bereicherung unserer Beziehungen, denn unmittelbar nach der Beschreibung von Gottes Umgang mit uns lesen wir etwas Interessantes:

"Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird" (Hebräer 12,12-14).

Die Annahme und Umsetzung von Gottes Züchtigung dient unserer Gesundung und damit unserer Fähigkeit, in Frieden mit unseren Mitmenschen zu leben. Wir haben wahrscheinlich alle mentale, emotionale und beziehungsbezogene Narben aus unserem Leben vor unserer Berufung, ob wir es zugeben wollen oder nicht. Und wir bringen solche Wunden aus der Vergangenheit in jede neue Beziehung mit, es sei denn, wir machen einen Prozess der Genesung und Heilung durch.

Wenn wir uns nicht darum kümmern, werden alte Verletzungen, Groll, Einstellungen und Verhaltensmuster bei bestimmten Themen irgendwann wieder auftauchen — wie ein kleines Unkraut — und die neue Beziehung erschweren, wenn nicht ersticken. Es ist das Unkraut der vergangenen Wunden und wir alle kennen den Spruch, wonach Unkraut nicht verdirbt.

Sind wir hingegen entschlossen, dass die Vergangenheit unsere Zukunft nicht erschwert, werden wir uns um die Ausrottung dieses lästigen Unkrauts bemühen. Und weil wir uns positive Beziehungen wünschen, gilt es, den Boden unserer Beziehungen auf eine Weise zu bearbeiten, dass dieses Unkraut in Schach gehalten wird. Und wie sieht diese Bearbeitung aus? Es handelt sich dabei um die Verpflichtung zu persönlicher Gesundheit und Ganzheit.

Das größte Geschenk, das ich in jede Beziehung einbringe, ist ein gesundes Ich. Das setzt voraus, dass ich weiß, wie ein gesundes Ich aussieht, und selbst bereit bin, die notwendigen Schritte zu tun, um es zu werden.

Gesunde Menschen . . .

sind gute, zugängliche Gesprächspartner. Sie schikanieren, bedrohen oder schüchtern andere nicht ein. Sie gehen nicht in die Defensive, schlagen nicht wütend um sich oder verschließen sich, wodurch ein unangenehmes Schweigen entsteht.

sind selbstsicher. Sie brauchen nicht ständig bestätigt zu werden. Sie manipulieren Menschen nicht emotional, sexuell oder finanziell, um die Sicherheit zu bekommen, nach der sie sich sehnen.

lassen sich helfen, wenn sie Hilfe brauchen. Sie sind nicht zu stolz, um zuzugeben, dass sie nicht wissen, was sie in einer bestimmten Situation tun sollen. Sie lassen sich etwas sagen und suchen gerne nach Weisheit bei denen, die mehr Erfahrung mit ihrer Situation haben.

respektieren sich selbst. Sie erkennen ihre Gott gegebenen Fähigkeiten, ihren Körper, ihre Persönlichkeit und ihr Äußeres. Sie schaden ihrem Körper nicht und versuchen nicht, ihr schlechtes Selbstbild durch Alkohol, Drogen oder andere bewusstseinsverändernde Substanzen zu unterdrücken. Sie haben gelernt, sich so zu akzeptieren, wie Gott sie geschaffen hat.

respektieren andere Menschen. Sie verlangen nicht, dass man so wird wie sie, sondern schätzen die Einzigartigkeit anderer. Sie sind nicht neidisch, wenn andere besser sind als sie. Sie ermutigen und feuern andere an und freuen sich über die Gelegenheit, ein Freund oder Partner zu sein.

sind kein verschlossenes Buch, sondern offen. Sie sind nicht schwer zu verstehen oder emotional von den Menschen, die ihnen am nächsten stehen, distanziert. Sie können offen und ehrlich über ihre Fehler und die Lehren sprechen, die sie daraus gezogen haben. Und sie sind bereit, anderen zu helfen, damit sie nicht dieselben Fehler machen.

sind ausgeglichen. Sie vermeiden emotionale, mentale und körperliche Extreme, weil sie gelernt haben, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Freunden, Familie, Arbeit, Freizeit, Gemeinde und Privatleben zu halten.

Denken Sie daran, dass unsere Verpflichtung uns selbst gilt. Wir arbeiten an uns selbst, nicht an anderen! Lassen wir unsere Nächstenliebe sich auf diese Weise ausdrücken: Weil ich meinen Nächsten liebe, werde ich mein Bestes für ihn geben und sonst mir die Hilfe holen, die ich brauche, wenn ich sie brauche. Auf diese Weise können wir mit dem Unkraut vergangener Wunden und Verletzungen erfolgreich umgehen und damit dafür sorgen, dass der Boden für unsere Beziehungen gesund wird und bleibt.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 26.10.2022

Furcht und Liebe im christlichen Leben

Manchmal wird behauptet, dass Gottesfurcht im Leben eines Christen keinen Platz hat. Dabei bezieht man sich auf 1. Johannes 4, Vers 18: "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe."

Aber im Neuen Testament findet man Gebote zur Furcht, zum Beispiel in Römer 11,Vers 20: "Sie [die Juden] wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!" In ähnlicher Weise warnt Hebräer 3, Vers 12 vor Unglauben (obwohl das Wort "Furcht" nicht verwendet wird): "Seht zu, liebe Brüder, dass keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt von dem lebendigen Gott."

Wir sollten aber nicht auf die Idee kommen, dass die Bibel sich widerspricht, indem die Autoren des Neuen Testaments sich gegenseitig bekämpfen, als ob die einen für und die anderen gegen die Furcht wären. Wie sollen wir die Ermahnungen zur Furcht verstehen? Eine nüchterne Furcht vor Gott wird uns motivieren, auf seine in Christus erwiesene Barmherzigkeit zu vertrauen. Dann wird dieses Vertrauen die Furcht vor dem Versagen bzw. der Verurteilung allmählich beseitigen, denn die Erkenntnis der Gnade Gottes durch Jesu Sühneopfer und Einsatz als Hohepriester verleiht uns Kraft und Zuversicht.

Sollte die Furcht also bis zu einem bestimmten Punkt in unserem Leben eine Rolle spielen und dann danach nicht mehr? Der Punkt, ab dem die wahre Gottesfurcht im Leben des Christen keinen Platz mehr hat, ist der Punkt, an dem die Liebe vollendet ist. Aber keiner von uns ist in der Liebe vollkommen; keiner von uns ist ohne Momente, in denen seine Freude an Gott verblasst und die "Dinge, die man sieht", trügerisch attraktiv werden.

Deshalb bewirkt die Furcht in uns die Reue, wenn wir straucheln, damit Gottes Gnade über die Sünde siegt. Wir bleiben in der gesunden Gottesfurcht, wenn wir begreifen, dass Gottes Gnade niemals zum Freipass zum Sündigen gemacht werden darf: "Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?" (Römer 6,1-2).

Deshalb ist die zweite Strophe von "Amazing Grace" nicht nur eine einmalige Erfahrung, sondern ein ständiger Wegweiser für unseren Alltag:

Die Gnade hat mich Furcht gelehrt
und auch von Furcht befreit
seitdem ich mich zu Gott bekehrt
bis hin zur Herrlichkeit.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 19.10.2022

Neun Verheißungen für den Kampf gegen Ängste

Nun sind wir nach dem Fest wieder zu Hause und das "normale" Leben geht weiter. Und neben den gewöhnlichen Herausforderungen des Alltags gibt es mit der Energiekrise für manche die Sorge um den Winter und zusätzliche Kosten fürs Heizen und für den Strom. Einige haben deswegen sogar Angst.

Halten wir aber einen Moment inne und denken wir darüber nach, wie viele verschiedene sündige Handlungen und Haltungen aus Angst entstehen. Angst um die Finanzen kann zu Begehrlichkeiten, Gier, Horten und Stehlen führen. Angst vor dem Erfolg bei einer Aufgabe kann uns reizbar, schroff und mürrisch machen. Beziehungsangst kann dazu führen, dass wir uns zurückziehen und gleichgültig gegenüber anderen Menschen sind. Angst davor, wie jemand auf uns reagieren wird, kann dazu führen, dass unser Verhalten anders ist, als wir wirklich sind.

Wenn also die Angst besiegt werden könnte, würden viele Sünden überwunden werden. Wir haben das Beispiel Jesu und des Apostels Paulus. Bekämpfen wir den Unglauben der Angst mit den Verheißungen Gottes. Hier sind neun dieser Verheißungen:

Wenn ich mich vor einem riskanten neuen Vorhaben oder einer Begegnung fürchte, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit" (Jesaja 41,10).

Wenn ich befürchte, dass meine Dienstbereitschaft nutzlos und leer ist, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "So soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende" (Jesaja 55,11).

Wenn ich befürchte, zu schwach zu sein, um meine Arbeit zu tun, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung Christi: "Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig" (2. Korinther 12,9) und "Von Eisen und Erz sei der Riegel deiner Tore; dein Alter sei wie deine Jugend!" (5. Mose 33,25).

Wenn ich mich vor Entscheidungen für die Zukunft fürchte, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten" (Psalm 32,8).

Wenn ich Angst vor Gegnern habe, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?" (Römer 8,31).

Wenn ich Angst habe, krank zu sein, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung, dass "Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist" (Römer 5,3-5).

Wenn ich Angst vor dem Älterwerden habe, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten" (Jesaja 46,4).

Wenn ich Angst vor dem Sterben habe, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung, dass "keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei" (Römer 14,7-9).

Wenn ich Angst habe, dass ich im Glauben Schiffbruch erleide und von Gott abfalle, bekämpfe ich den Unglauben mit der Verheißung: "Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu" (Philipper 1,6). "Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun" (1. Thessalonicher 5,24). "Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie" (Hebräer 7,25).

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 21.09.2022

Haben wir heute schon gebetet?

In seiner großen Liebe und Barmherzigkeit sandte Gott seinen Sohn, um unsere Sünden auf sich zu nehmen. Er übernahm die Strafe, die wir mit unseren Sünden verdient haben. Er ist von den Toten auferstanden und dient als unser Hohepriester, damit wir die Sünde und den Tod überwinden. Durch seinen Tod und seine Auferstehung öffnet sich für uns der Weg zum ewigen Leben! Das alles tat der Gerechte für uns Ungerechte. Das ist eine unglaubliche Gnade Gottes!

Was für ein Geschenk, das uns in der Erlösung zuteil wird! Wir werden von aller Schuld der Vergangenheit gereinigt und von der Sklaverei der Sünde befreit. Gott befreit uns von der dunklen Wolke des Bösen, die unsere Seelen umhüllt und ergriffen hatte. Er hat uns aus dem Reich der Finsternis befreit und in das Reich des Lichts gebracht. So ist Jesus Christus auf ewig unser Herr, Erlöser, König und Priester! Alle unsere Sünden, vergangene, gegenwärtige (und zukünftige, die wir nicht rechtfertigen oder auf die leichte Schulter nehmen!) werden uns vergeben. Aber das ist noch nicht alles! Wir erhalten ein herrliches, unbezahlbares Erbe und werden mit seiner wunderbaren Gnade überhäuft: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus" (Epheser 1,3).

Unter den Schätzen unseres Erbes sind manche "Perlen" der Gnade, die er uns bei unserer geistlichen Geburt schenkt. Mögen wir das Beste aus dem Erbe machen, das wir haben, um unseren himmlischen Vater und seinen Sohn zu verherrlichen!

Unter den "Perlen" der Gnade ist das Gebet, das eine der größten Gnadengaben Gottes ist, das wir als Gabe aber oft übersehen. Wir dürfen uns jederzeit im Gebet an ihn wenden! Wir dürfen jederzeit unser Anliegen vor den Thron Gottes bringen! Das Gebet soll täglich für uns eine hohe Priorität sein. Und warum? Weil das Gebet der ultimative Ausdruck unseres Vertrauens in Gott ist. Das Gebet ist ein aufrichtiges, liebevolles Ausgießen des Herzens vor Gott, durch Christus. Dazu gehört Dankbarkeit für die Dinge, die Gott verheißen hat, und die Bitte um Hilfe, dass wir nach dem Wort Gottes leben, auch die Bitte für das Wohl der Gemeinde. Wenn wir uns im Glauben an Gott wenden, segnet er uns und andere.

Und zu unserem Gebet kann die Bitte gehören, diesem Gnadenakt die Priorität einzuräumen, die ihm zusteht! Das Gebet soll ein fester, täglicher Bestandteil unseres Lebens sein. Hierin gab Jesus uns ein Beispiel, und wir nehmen Gottes Gnadengeschenk an, wenn wir Jesus darin konsequent nachfolgen.

Haben wir heute schon gebetet?

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 09.02.2022

Wenn die Gesundheit zum Götzen wird

Anfang des Jahres erlebten wir ein interessantes Telefonat mit einem Leser unserer Zeitschrift "Gute Nachrichten".

Er rief an und meinte, er hätte eine wichtige Botschaft für uns, denn er würde als Prophet im Auftrag Gottes handeln. Und was war die Botschaft?

Unsere Mitglieder und Mitarbeiter sollten sich auf keinen Fall gegen Covid-19 impfen lassen, Widerstand sei von Gott angesagt.

Der Leser meinte, niemand in Deutschland wüsste mehr als er über die Corona-Pandemie und die verschiedenen Impfstoffe, die zurzeit verwendet werden. Er hätte in den letzten anderthalb Jahren mehr als eintausend Stunden beim Recherchieren im Internet aufgewendet, um bestens über die Lage mit Corona und den Impfstoffen informiert zu sein.

Als dem Leser mitgeteilt wurde, dass viele unserer Mitglieder bereits geimpft sind, war das Gespräch bald zu Ende, denn anscheinend hatte Gott seinen Propheten in unserem Fall zu spät zum Telefon greifen lassen.

Mehr als eintausend Stunden in ca. 18 Monaten ergibt einen täglichen Durchschnitt von etwa zwei Stunden. Obwohl es sicherlich nicht verkehrt ist, sich hinsichtlich gesundheitlicher Belange zu informieren, zeugt eine tägliche ca. zweistündliche Recherche im Internet, die anderthalb Jahre lang gemacht wird, nicht von Ausgeglichenheit.

Einen Großteil dieser Zeit hätte man nutzbringender in das persönliche Bibelstudium und die Pflege der persönlichen Beziehung zu Gott investieren können. Vielleicht hätte der Leser dann erkannt, dass er kein Prophet Gottes ist.

Obwohl es bei diesem Telefonat um die Corona-Pandemie ging, dient der Anruf als Beispiel im Allgemeinen: Eine zu starke Beschäftigung mit gesundheitlichen Themen kann zum Götzen werden. Und eine zu starke Beschäftigung mit irgendeinem Thema in der Weise, wie der Leser es für sich geschildert hat, kann zum Götzen werden.

Auf die Gesundheit achten, ja, aber: "Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische!" (Kolosser 3,2; Einheitsübersetzung).

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 18.01.2022

Wovon ist unsere Beziehung zu Gott abhängig?

handy-im-gottesdienst Eine Frau ging zum Prediger und sagte: "Ich komme nicht mehr zum Gottes­dienst." Der Prediger erwiderte: "Darf ich nach dem Grund fragen?"

Ihre Antwort war: "Im Gottesdienst sehe ich manche auf ihre Handys starren, manche tratschen, manche leben einfach nicht richtig und kommen trotzdem hierher, sie sind alle nur Heuchler und ich nehme daran Anstoß. Das wirst du sicherlich verstehen!"

Der Pastor blieb still und sagte dann: "Ja, gut. Aber darf ich dich bitten, etwas für mich zu tun, bevor du deine endgültige Entscheidung triffst?" Sie willigte ein und fragte danach.

"Nimm ein volles Glas Wasser und geh damit nach draußen, dann geh zwei Mal um unser Versammlungsgebäude und den Parkplatz. Trage dafür Sorge, dass kein einziger Tropfen aus dem Glas fällt."

Sie sagte: "Ja, das kann ich tun." Sie kam zurück und kündigte an: "Es ist vollbracht, ich habe die zwei Runden geschafft, ohne dass ich einen Tropfen Wasser verlor."

Er hatte aber noch drei Fragen für sie: "Hast du jemanden gesehen, der mit seinem Handy hantierte? Hast du jemanden beim Tratschen gesehen? Hat jemand dort, der deiner Meinung nach falsch lebt?"

Sie antwortete: "Wie soll ich das alles gesehen haben? Ich habe nichts gesehen, weil ich so sehr auf dieses Glas konzentriert war, damit ich bloß kein Wasser verliere!"

Der Prediger meinte dann: "Wenn du zum Gottesdienst kommst, solltest du dich genau so auf Gott konzentrieren, damit du nicht abgelenkt wirst. Jesus fordert uns auf: Folge mir nach! Er hat nicht gesagt, folgt den anderen Gottesdienstbesuchern nach! Lass nicht zu, dass deine Beziehung zu Gott davon bestimmt wird, wie andere mit Gott umgehen. Lass sie davon bestimmen, wie sehr DU dich auf Gott konzentrierst!"

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 22.12.2021

Polarisierung

In den Medien wird aufgrund der aktuellen Lage mit der Corona-Pandemie über eine Polarisierung der Gesellschaft berichtet, sowohl in Deutschland als auch in den USA. Die Menschen werden hinsichtlich ihres Impfstatus in zwei Gruppen eingeteilt: Die Geimpften und die Nichtgeimpften. Es wird von Vorwürfen, Beschuldigungen und Protesten berichtet und die Polarisierung geht von beiden "Gruppen" aus.

Dass die Pandemie zu Zwietracht in der Gesellschaft geführt hat, sollte nicht überraschen, denn der unerkannte wahre "Gott dieser Welt" (2. Korinther 4,4), Satan der Teufel, sät Zwietracht als eine seiner Hauptmethoden bei seinem Versuch, den Plan Gottes zu vereiteln. Ob es Sport, Politik, Religion oder sonst was ist, Satans Einfluss führt oft dazu, dass die Menschen zerstritten sind.

Und Satan beeinflusst auch die Obrigkeit, die er ebenfalls dazu nutzt, die Menschen zu entzweien, ob es ein Land bzw. Volk gegen ein anderes ist oder sogar die eigenen Bürger gegeneinander. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation erkennt man die Wichtigkeit der Ermahnung des Apostels Paulus:

"So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland" (1. Timotheus 2,1-3).

Dass wir für die Obrigkeit beten sollen, umfasst auch die Vorgehensweise der Obrigkeit in Krisensituationen, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können. Die japanische Regierung liefert hierfür ein gutes Beispiel in Bezug auf die Corona-Pandemie. Auf der Website des japanischen Gesundheitsministeriums liest man hierzu:

"Obwohl wir alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, ist die Impfung nicht obligatorisch oder vorgeschrieben. Die Impfung wird nur dann durchgeführt, wenn die zu impfende Person nach der Aufklärung ihr Einverständnis gegeben hat. Bitte lassen Sie sich aus eigener Entscheidung impfen, wobei Sie sich sowohl über die Wirksamkeit bei der Verhütung von Infektionskrankheiten als auch über das Risiko von Nebenwirkungen im Klaren sein sollten. Ohne Einverständnis wird keine Impfung durchgeführt. Bitte zwingen Sie niemanden an Ihrem Arbeitsplatz oder in Ihrem Umfeld, sich impfen zu lassen, und diskriminieren Sie niemanden, der nicht geimpft ist."

(Quelle in englischer Sprache: https://www.mhlw.go.jp/stf/covid-19/vaccine.html)

Aufgrund der momentanen Polarisierung der Gesellschaft könnte man dem Schluss dieser bedachten Stellungnahme des japanischen Gesundheitsministeriums noch hinzufügen: "und diskriminieren Sie niemanden, der nicht geimpft oder geimpft ist."

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 07.12.2021

Auch wir dürfen Gott nicht versuchen

Nachdem Jesus 40 Tage und Nächte gefastet hatte, versuchte ihn der Teufel. Wir finden die Erzählung im Matthäusevangelium, Kapitel 4. Matthäus beschreibt die zweite von insgesamt drei Versuchungen wie folgt:

"Darauf führte der Teufel ihn in die Heilige Stadt, stellte ihn auf den höchsten Punkt des Tempels und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hinunter; denn in der Heiligen Schrift steht: Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken und sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt. Jesus antwortete: In der Heiligen Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen" (Matthäus 4,5-7; Gute Nachricht Bibel).

Das, was Jesus bei der Versuchung sagte, birgt auch eine wichtige Lektion bzw. Ermahnung für uns. Wenn wir uns bewusst einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen und dabei meinen, Gott wird uns vor den möglichen negativen Folgen schützen, weil er uns Schutz verheißt, versuchen auch wir Gott. Und Jesu Reaktion auf diese Versuchung zeigt uns, dass wir das nicht tun sollen.

Satan zitierte Psalm 91, Verse 11-12, und Jesus zeigte, dass die Verheißung Gottes uns nicht von der Verantwortung befreit, unseren Teil zu tun, wenn es um unsere Gesundheit geht. In Klartext: Wir dürfen uns nicht bewusst vermeidbaren Gefahren aussetzen und uns auf Gottes Verheißung(en) berufen.

Der Kontext der zitierten Verse beginnt in Versen 9-10: "Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen."

Satan hätte auch diese Verse zitieren und Jesus auffordern können, eine Kolonie von Lepra-Kranken in der Nähe Jerusalems aufzusuchen. Oder sich dem "Strick des Jägers" (Vers 3) oder "den Pfeilen, die des Tages fliegen", auszusetzen. Hätte Satan das getan, wäre Jesu Antwort dieselbe gewesen: Wir sollen Gott nicht versuchen.

Gottes Verheißungen entbinden uns nicht von der Eigenverantwortung in Bezug auf die Pflege unserer Gesundheit.

Vor 50 Jahren erzählte mir ein Mitglied der Weltweiten Kirche Gottes von seinem ersten Laubhüttenfest. Er war damals beim amerikanischen Militär und bemühte sich um eine Entlassung vom Militär aus Gewissensgründen. Er hatte auch Urlaub für das Fest beantragt und sein Gesuch wurde erst am späten Nachmittag des Tages genehmigt, an dem abends die Eröffnungsversammlung stattfinden sollte. Er freute sich riesig, hatte aber das Problem, dass er zum Festort fahren musste, den er bei Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht rechtzeitig erreichen würde. Er war teilweise auf Bundesstraßen unterwegs, wo das Tempolimit bei Kurven die geschätzte maximale sichere Geschwindigkeit war. Er meinte aber, Gott würde schon verstehen, wenn er das angezeigte Tempolimit um 20-30 Prozent überschreitet, denn Gott verspricht, dass er uns beschützt.

Nun ist ihm nichts passiert und er erreichte die Eröffnungsversammlung gerade noch rechtzeitig. Hätte er jedoch einen Unfall mit seiner Fahrweise gebaut, hätte er seine Gesundheit und möglicherweise auch die anderer Autofahrer gefährdet. Er hätte unnötigerweise die Dienste von Ärzten und anderem medizinischen Personal gebraucht und damit verhindert oder verzögert, dass andere Menschen, die nicht durch Leichtsinn medizinische Hilfe brauchten, diese bekamen.

Er fragte sich im Nachhinein allen Ernstes: "Hat mein Schutzengel die Geschwindigkeitsbegrenzung auch überschritten oder habe ich ihn abgehängt?" Und er nahm sich vor, seine waghalsige Fahrweise bei der Fahrt zu seinem ersten Laubhüttenfest mit der Rechtfertigung, Gott wird mich schon beschützen, nicht zu wiederholen.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 23.11.2021

Womit beginnen Sie Ihren Tag?

Woran denken Sie als Erstes beim Erwachen? Greifen Sie gleich nach Ihrem Handy, um zu sehen, was in der Nacht passiert ist bzw. ob Sie neue Nachrichten erhalten haben?

Vor Jahren nahm ich mir vor, als Erstes Gott für den neuen Tag zu danken und ihn um seinen Beistand zu bitten, damit der Tag in seinem Sinn zum Erfolg wird. Seither praktiziere ich das, fast jeden Tag. Und ich stelle fest, dass der Tag besser verläuft, wenn ich als Erstes an unseren Schöpfer denke.

"Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes", ermahnt uns Jesus (Matthäus 6,33). Und welch bessere Tageszeit, um täglich damit zu beginnen, als beim Erwachen?

"Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich" (Psalm 143,8).

"HERR, frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden und aufmerken" (Psalm 5,4).

Jeden Tag, den wir erleben dürfen, ist ein Tag, den Gott uns schenkt: "Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein" (Psalm 118,24).

den Weg nach vorne

Woran werden Sie morgen als Erstes denken?

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 16.11.2021

Der Blick zurück

Vor vier Jahren war ich anlässlich der "Great American Eclipse" ["der großen amerikanischen Sonnenfinsternis"] nach langer Zeit — ca. 40 Jahren — wieder in meiner Heimatstadt St. Louis im Bundesstaat Missouri zu Besuch. Von der Pazifikküste bis zum Atlantik war die Sonnenfinsternis in einer Schneise zu sehen, bei der unweit von St. Louis die totale Sonnenfinsternis zu erleben war.

Ich nutze die Gelegenheit, um das Haus zu besuchen, in dem ich als Kind gelebt hatte und das ich seit unserem Wegzug als Familie nicht mehr gesehen hatte. Ich ging an die Haustür, klingelte, stellte mich als ehemaliger Bewohner des Hauses vor und fragte, ob ich das Innere des Hauses kurz sehen durfte. Ich muss ehrlich ausgesehen haben, denn nach kurzem Zögern erlaubte mir das Ehepaar, dem das Haus jetzt gehört, den Zutritt. Es war ein echtes Nostalgie-Erlebnis. :-) Einiges in dem Haus war renoviert worden und die Besitzer hatten auch Fragen zum Haus an mich, die ich beantworten konnte.

Wissen Sie, was mir bei diesem kurzen Besuch auffiel? Wie klein das Haus war, wie klein die Zimmer, wie klein der Garten (ca. 175 qm) hinter dem Haus. Als Kind kam mir alles so groß vor, besonders bei "Hindernissen" — die Kante, bei der man nach oben reichen musste, die Stufen in den Keller, die höher als üblich waren, der "große" Garten, als mein Vater mir sagte, ich sollte Unkraut mit einer Gabel jäten, der hohe Zaun, der den Vorder- vom Hintergarten trennte und über den man kaum klettern konnte (als müsste man bei der Größe des Gartens eine Unterteilung überhaupt brauchen).

Im Rückblick staunte ich ein wenig, dass ich diese Dinge einst als schwierig empfunden habe, aber als Erwachsener hat man eine ganz andere Perspektive.

Und der Sinn der Erzählung, fragen Sie sich vielleicht?

So wird es auch sein, wenn wir, nachdem wir in das Reich Gottes eingegangen sind, auf dieses Leben zurückblicken. Manches, was wir jetzt erleben und uns als schwierig vorkommt, wird dann wie nichts erscheinen. Und wir erleben Prüfungen, die uns belasten, das wissen wir, wie die Corona-Pandemie, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen wieder Auswirkungen auf unsere Versammlungen haben wird.

Paulus schrieb: "Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir in dieser Welt erleiden, nichts ist verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken wird" (Römer 8,18; "Hoffnung für alle"-Übersetzung).

Freuen wir uns auf den Rückblick, den wir dann erleben werden.

Paul Kieffer


Gedanken für den Tag – 26.10.2021

Eine Prüfung, die unsere Kraft übersteigt?

Meinen wir manchmal, eine Prüfung zu erleben, die unsere Kraft übersteigt?

"Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen" (Hebräer 11,6; "Hoffnung für alle"-Übersetzung).

"Vergesst nicht, dass die Prüfungen, die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er euch eine Möglichkeit zeigen, trotzdem standzuhalten" (1. Korinther 10,13; "Neues Leben"-Übersetzung).

Gott hat schon bewiesen, dass er das kann.

den Weg nach vorne

Paul Kieffer



Gedanken für den Tag – 11.08.2020

Unsere Hoffnung auf das Reich Gottes

In Samarien predigte Philippus den dortigen Menschen vom Reich Gottes: "Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und Frauen" (Apostelgeschichte 8,12). Daran erkennen wir, dass der Glaube an das Reich Gottes eine Voraussetzung für die Taufe ist.

Wer getauft wird bzw. wurde, sollte wie die Menschen in Samarien Glauben und Hoffnung in die Verheißung des Reiches Gottes haben. Das Reich Gottes ist das ewige Königreich, das Jesus Christus bei seiner Rückkehr auf Erden aufrichten wird. Es wird alle anderen irdischen Regierungen ablösen (Daniel 2,44) und ewig andauern. Die Heiligen – die treuen Diener Gottes, zu denen wir gerechnet werden wollen – werden für immer in diesem Reich regieren (Daniel 7,18). Alle Opfer, die wir auf uns nehmen, werden im Vergleich zu der Größe und Herrlichkeit der Belohnung, die Gott für uns bereithält, verblassen (Römer 8,18).

Bei der Wiederkehr Jesu Christi werden wir das Reich Gottes durch die Auferstehung zum ewigen Leben ererben (1. Korinther 15,50-52). Unsere Zuversicht in dieses kommende Reich ist allein schon ein Ausdruck unseres Glaubens an Gott und seine Verheißungen.

Wir sehen das Reich Gottes zwar nicht, glauben aber an dessen zukünftige Wirklichkeit, weil Gott sagt, dass es Wirklichkeit werden wird. Um diese herrliche Zukunft zu ererben, müssen wir im Glauben leben.

Ein Leben des Glaubens wird zur Folge haben, dass wir unangenehme Situationen erleben. Wir können uns in Umständen wiederfinden, welche unsere gewohnte Lebensführung nicht mehr zulassen. Sogar unsere persönliche Sicherheit kann gefährdet werden. In solchen Zeiten müssen wir unseren Blick auf das Reich Gottes gerichtet halten. Denn "der Glaube [ist] eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht" (Hebräer 11,1).

Gott verheißt eine bessere Belohnung (Hebräer 11,40) für all jene, die ihr Leben der Suche nach dem Reich Gottes verschreiben (Matthäus 6,33). Obwohl dieses Leben seine angenehmen Phasen haben kann, stellte Paulus diese Annehmlichkeiten in die richtige Perspektive: "Ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn" (Philipper 3,8).

Gott verspricht uns die Auferstehung zum ewigen Leben. In der Zwischenzeit wird er uns trösten, wenn wir schmerzliche Opfer bringen müssen, weil wir ihm dienen (2. Korinther 1,3-5). Es hilft uns, lebendigen Glauben zu entwickeln, wenn wir eine klare Vision von der glorreichen Zukunft behalten und uns an Gottes Verheißung des Trostes erinnern. Gott verspricht nämlich, diejenigen zu belohnen, die ihm im Glauben dienen (Hebräer 11,6).

Die Berufung zur Erkenntnis über das Reich Gottes und zum Glauben an diese herrliche Zukunft ist von unschätzbarem Wert. Es ist eine klare Lehre der Heiligen Schrift, dass nicht jeder in diesem Zeitalter dazu berufen ist, diese Erkenntnis zu erhalten (Lukas 8,10). Seien wir Gott dankbar, dass er sie uns offenbart hat!

Paul Kieffer



Gedanken für den Tag – 05.08.2020

Schritt für Schritt kommt man ans Ziel

Viele von uns standen einmal vor einer schwierigen Situation und haben sich angesichts der Schwierigkeiten, die so oft zum Leben gehören, den einfachen aber tiefsinnigen Satz gesagt: "Schritt für Schritt kommt man ans Ziel."

Dieser Satz enthält eine gute Botschaft, eine starkes Konzept, eine wichtige Ermutigung!

Das bevorstehende Laubhüttenfest drückt symbolisch unsere Sehnsucht nach dem Reich Gottes auf Erden aus. Wenn wir jedoch Schwierigkeiten erleben, schauen wir auch dann auf den "Berg des Herrn", oder schauen wir auf die Schwierigkeiten, die bis dahin zu bewältigen sind?

Vielleicht hilft uns das Verständnis, welches Elia von Gott erhalten hatte. Die wahre Stärke lag nicht in einem Erdbeben, Wind oder Feuer, sondern in einer "ruhigen, kleinen Stimme", die ihn persönlich herausforderte: "Was tust du hier?" Elia hatte die Hoffnung verloren, war in eine Höhle gekrochen und redete ständig vor sich hin, was er getan hatte, statt sich darauf zu konzentrieren, was Gott noch mit ihm vorhatte (1. Könige 19,11-15).

In problematischen Zeiten können wir uns die Frage stellen: "Was tue ich hier?" Worum geht es wirklich? Gott arbeitet mit uns sozusagen von innen heraus, nicht von außen nach innen. Ein Ziel, ein richtiges Ziel – das Ziel des Reiches Gottes – wird uns Wurzeln sowie Flügel geben. Wurzeln, um uns in schwierigen Zeiten zu festigen; Flügel, um uns zu neuen Horizonten zu tragen. Das Ziel muss aber zu einem Teil unseres Lebens werden bzw. geworden sein. Die Geschichte vom Reich Gottes muss größer als unsere eigene Geschichte sein und tief in uns wohnen.

Wir sollen uns darüber im Klaren sein, wer wir sind — die von Gott Berufenen! Wir sollen uns darüber im Klaren sein, welches Lebensziel wir haben — den Eingang in das Reich Gottes —, und diesem Ziel sollen wir konsequent nachgehen, ganz gleich was auf uns zukommt.

Ja, Schritt für Schritt kommen wir ans Ziel. Unsere Sehnsucht nach dem Reich Gottes drückt sich nicht nur durch das Laubhüttenfest aus, sondern auch durch einen anderen kurzen Satz, der Teil unseres täglichen Gebets sein soll: "Dein Reich komme!"

Paul Kieffer



Gedanken für den Tag – 15.07.2020

Perspektivlos wegen Müdigkeit?

Wenn wir müde sind, befindet sich unser Körper und Geist häufig in einem Zustand, dass wir uns kaum noch daran erinnern können, was unser Herz beflügelt. Wie wäre es als Gegenmittel, ein einfaches, zweiteiliges "Dankbarkeitstagebuch" zu führen? Das Tagebuch kann man in zwei Teile einteilen, Teil A und Teil B.

Teil A konzentriert sich darauf, sich jeden Tag die Zeit zu nehmen, um selbst den scheinbar einfachsten Segen, der von oben kommt, zu identifizieren, und ihn in einem Satz niederzuschreiben, der mit "Heute bin ich dankbar für . . ." beginnt.

Trotz der körperlichen Herausforderung, sowohl blind als auch taub zu sein, hat Helen Keller das Prinzip hier offensichtlich verstanden, indem sie es so formulierte: "Ich danke Gott für meine Behinderungen, denn durch sie habe ich zu mir selbst, zu meiner Arbeit und zu meinem Gott gefunden."

Psalm 118, Vers 1 sagt: "Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich." Diese Aussage König Davids wird in den Psalmen mehrfach wiederholt. Dieses konzentrierte Dankbarkeitsprinzip muss also auch bei ihm gut funktioniert haben.

Teil B im Tagebuch kann diesen Titel haben: "Notizen zur Schöpfung". Hier geht es vor allem darum, sich Zeit zu nehmen, um darüber zu meditieren und sich auf das einzustimmen, was wir um uns herum sehen — um gezielt Elemente von Gottes Schöpfung zu identifizieren, die wir so oft als selbstverständlich ansehen, und ihn dafür zu loben.

Teil A ist eine Übung für Dankbarkeit, und man wird schnell lernen, dass Dankbarkeit ein starkes Heilmittel für Müdigkeit ist. Teil B füllt unseren Verstand mit Ehrfurcht vor unserem großen Gott, der seine Schöpfung so geplant hat, dass sie sowohl atemberaubende Schönheit als auch erstaunliche Details enthält, einschließlich unseres menschlichen Körperbaus.

Die Konzentration auf Gottes Schöpfung und den Schöpfer kann sogar unsere Perspektive über uns selbst verändern. Ist es nicht interessant, dass Gott in Hiob, Kapitel 37-39 ganze 95 Verse damit verbringt, Hiob in der Zeit seines tiefsten Leidens über seine Schöpfung zu unterrichten?

Es ist auch offensichtlich, dass dieses Werkzeug von König David benutzt wurde, einem Mann, der Verlust, Ängste, Einsamkeit, Familienprobleme und Beziehungsprobleme erlitt. Psalm 104 ist ein schönes Beispiel dafür und eine inspirierende Passage, die immer wieder gelesen werden sollte. David schrieb viele Psalmen, in denen er über Gott und seine Schöpfung meditierte, sie lobte und anerkannte, oft während oder nach seinen schwierigsten Prüfungen. "Pracht und Glanz deiner Hoheit und die Kunde deiner Wunder will ich bedenken" (Psalm 145,5; Zürcher Bibel).

Was halten Sie von dem Vorschlag, ein solches Tagebuch zu führen?

Paul Kieffer


Gott baut ein Haus

Gott baut ein Haus, das lebt;
wir selber sind die Steine,
sind große und auch kleine,
du, ich und jeder Christ.

Gott baut ein Haus, das lebt
aus ganz, ganz vielen Leuten,
die in verschiednen Zeiten
hörten von Jesus Christ.

Gott baut ein Haus, das lebt;
er sucht in allen Ländern
die Menschen zu verändern,
wie’s dafür passend ist.

Gott baut ein Haus, das lebt.
Er selbst weist dir die Stelle
in Ecke, Mauer, Schwelle,
da, wo du nötig bist.

Gott baut ein Haus, das lebt;
er gibt dir auch das Können,
lässt dir den Auftrag nennen,
damit du nützlich bist.

Gott baut ein Haus, das lebt.
Wir kennen seinen Namen
und wissen auch zusammen,
dass es die Kirche ist.

Waltraut Osterlad

Online - Bibel
Internet: Vergleich von Bibel­übersetzungen

Wer verschiedene Bibelübersetzungen miteinander vergleichen will, muß nicht mehr vier dicke Bücher über den Schreibtisch verteilen. Lutherbibel, Elberfelder Bibel, Hoffnung für alle und Gute Nachricht sind im Internet jeweils in der neuesten Version auf einer Homepage zu finden: http://www.bibleserver.com.

Die Webseite ermöglicht den kostenlosen Zugriff auf alle 100.000 Bibelverse mit rund 3.000 Fußnoten. Projektleiter Jörg Dechert erläutert: "Die Online-Bibel ist sowohl für den Laien, der nur schnell einen Bibelvers nachschlagen will, als auch für den Pastor interessant, der bei der Predigtvorbereitung intensiv die Volltextsuche oder den Übersetzungsvergleich nutzt." Möglich ist auch die Verwaltung eigener Notizen sowie deren Austausch mit anderen Benutzern.

-- aus FAMILY (Das christliche Magazin für Partnerschaft und Familie)