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Das Wort zum Sabbat

Wörter sind Macht

Mohammed Qahtani wurde in 2015 mit seiner Rede mit dem Titel „The Power of Words” (Die Macht der Worte) Weltmeister im öffentlichen Reden bei Toastmasters International. Seine Rede ist auf YouTube zu finden und wurde schon millionenfach angesehen. Qahtani selbst begann erst mit sechs Jahren zu sprechen und litt als Kind stark unter Stottern — er wurde deswegen oft gehänselt und war lange sehr schüchtern.

In „The Power of Words“ zeigt er, wie entscheidend die richtigen Worte sind — Worte können zerstören, aber auch heilen und verändern. Er betont, dass Sprache nicht neutral ist: Die Wahl unserer Worte und wie wir sie aussprechen, kann einen tiefen Einfluss auf Menschen haben.

Seine zentrale Aussage ist: „Wörter sind Macht“ — mit Worten kann man Leben beeinflussen, Hoffnung geben oder nehmen, Menschen aufbauen oder verletzen.

Damit hat Qahtani, bewusst oder unbewusst, Aussagen gemacht, die mit den Prinzipien und Richtlinien übereinstimmen, die in der Bibel beschrieben werden. Die Bibel misst Worten eine außergewöhnlich große Bedeutung zu. Worte sind nach biblischem Verständnis nicht bloß Schall und Rauch, sondern besitzen geistliche, schöpferische und moralische Kraft.

Worte haben schöpferische Kraft

Die Bibel beginnt damit, dass Gott durch Worte schafft: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“ (1. Mose 1,3). Worte können also Handlung und Veränderung hervorbringen.

Worte können Leben oder Tod bewirken

Ein zentraler Bibelvers: „Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge“ (Sprüche 18,21; Einheitsübersetzung).

Worte können also aufrichten oder zerstören, heilen oder verwunden. Die Bibel fordert deswegen zur Wachsamkeit gegenüber dem, was wir aussprechen.

Worte spiegeln den Zustand des Herzens wider

Jesus sagt: „Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ (Lukas 6,45). Worte zeigen also das Innere eines Menschen. Wer gut im Herzen trägt, spricht Gutes; wer Böses trägt, spricht Böses.

Worte haben moralisch-ethische Wirkung

Die Schrift warnt vor:

  • Verleumdung (Sprüche 10,18)
  • Lüge (Epheser 4,25)
  • Klatsch und übler Nachrede (Jakobus 4,11)
  • Beleidigung und unweise Rede (Epheser 4,29)

Gleichzeitig ermutigt sie zu:

  • Ermutigung (Hebräer 3,13)
  • Trost (Jesaja 40,1)
  • Weisheit und Sanftmut (Sprüche 15,1; Kolosser 4,6)

Worte beeinflussen menschliche Beziehungen

Jesus macht die Konsequenzen menschlicher Rede klar: „Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben“ (Matthäus 12,36). Worte sind also nicht belanglos, sondern tragen Verantwortung. Zwischenmenschliche Konflikte und Versöhnung hängen stark von Worten ab (Matthäus 5,23-24).

Worte haben geistliche Wirkung auf uns selbst

Jakobus vergleicht die Zunge mit:

  • einem Zaum, der ein Pferd lenkt
  • einem Ruder, das ein riesiges Schiff bewegt
  • einem Feuer, das großen Schaden anrichtet (Jakobus 3,3-6)

Worte steuern also unser eigenes Leben. Selbstgesprochene Worte (Glaubensbekenntnis, Trost, Fluch oder Segen) beeinflussen unser Denken und Handeln.

Worte können segnen oder verfluchen

Die Bibel betont: „Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, liebe Brüder“ (Jakobus 3,10).

Worte können also geistlich gesehen Segen freisetzen oder Schaden anrichten. Der Gläubige soll aber bewusst segnen (1. Petrus 3,9).

Gottes Wort hat besondere Kraft

Das Wort Gottes selbst ist:

  • lebendig und wirksam (Hebräer 4,12)
  • tröstend und leitend (Psalm 119)
  • wie Regen, der nicht ohne Wirkung zurückkehrt (Jesaja 55,10–11)

Gottes Wort verändert Herzen, schafft Orientierung und bringt geistliches Leben hervor.

Die Bibel fordert daher, Worte mit Weisheit, Liebe und Wahrhaftigkeit einzusetzen.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

Wim Dekker

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