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Das Wort zum Sabbat

Sei stark und mutig

Kurz nach dem Auszug aus Ägypten traute sich das Volk Israel aus Angst vor den dort lebenden Völkern nicht in das gelobte Land. Als Folge ihres Unglaubens und Ungehorsams mussten sie 40 Jahre lang in der Wüste umherwandern. Erst als eine ganz neue Generation herangewachsen war, beauftragte Gott Josua, das Volk in das verheißene Land zu führen, und befahl ihm, dabei stark und mutig zu sein:

"Sei stark und mutig! Denn du, du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, das ihnen zu geben ich ihren Vätern geschworen habe" (Josua 1,6; Elberfelder Bibel).

Gott hatte Josua dazu auserwählt, das Volk Israel in das Gelobte Land zu führen. Dies war keineswegs eine leichte Aufgabe. Es war nicht so, dass das Volk Israel von den Einheimischen mit offenen Armen empfangen wurde. Viele Völker mussten vertrieben werden. Israel musste sie erobern und vernichten. Vergiss auch nicht, dass Josua jedes Mal, wenn das Volk Israel ein Vergehen beging, streng gegen sein eigenes Volk vorgehen musste.

Aber auch die Mission der Jünger Jesu war nicht einfach:

"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch an Gerichte überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt" (Matthäus 10,16-19; Elberfelder Bibel).

Jesus forderte jedoch die Jünger auf, sich nicht zu fürchten:

"Was ich euch sage in der Finsternis, redet im Licht, und was ihr ins Ohr ⟨geflüstert⟩ hört, ruft aus auf den Dächern! Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als ⟨auch⟩ Leib zu verderben vermag in der Hölle! Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge" (Matthäus 10,27-31; Elberfelder Bibel).

Mit anderen Worten: Er forderte die Jünger auf, stark und mutig zu sein wie Josua.

Eine weitere Parallele zwischen Josua und den Jüngern ist, dass sowohl Josua als auch den Jüngern versprochen wurde, dass Gott mit ihnen sein würde, wohin sie auch gingen:

"Es soll niemand vor dir standhalten ⟨können⟩, alle Tage deines Lebens. Wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen … Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst" (Josua 1,5 und 9; Elberfelder Bibel).

Und, in Matthäus 28 sagt Jesus Folgendes zu den Jüngern:

"Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters" (Verse 19-20; Elberfelder Bibel).

Bis zur Vollendung des Zeitalters, heißt es in Vers 20! Wenn die Heilige Schrift vom „Ende des Zeitalters” oder der „Zeit des Endes” spricht, bezieht sie sich auf das kommende Ende des gegenwärtigen bösen Zeitalters.

Daher verstehen wir, dass dieser Vers auch heute noch für die Kirche gilt. Das bedeutet, dass derselbe Auftrag und die damit verbundene Verheißung auch heute noch für uns gelten. Während wir diesen Auftrag ausführen, werden wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert werden. Wir werden als Gemeinde, aber auch als Einzelne vor Prüfungen stehen. So wie Josua die Völker erst vertreiben, erobern und vollständig vernichten musste, bevor Israel das gelobte Land vollständig in Besitz nehmen konnte, müssen auch wir erst unsere Prüfungen überwinden, bevor wir in das Reich Gottes eingehen und das ewige Leben erhalten können.

Um diese Prüfungen zu überwinden, müssen wir stark und mutig sein, genau wie Josua.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

Wim Dekker

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