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Das Wort zum Sabbat

Gedenksteine – Erinnerungen an Gottes Treue

In der Bibel stoßen wir mehrfach auf die Errichtung von Gedenksteinen oder Steinen der Erinnerung. Sie sind keine Dekoration oder zufällige Steinhaufen – sie haben eine tiefe spirituelle Bedeutung. Sie sind stille Zeugen von Gottes Eingreifen, seiner Treue, seinem Versprechen. Sie sprechen, auch ohne Worte.

Eines der bekanntesten Beispiele finden wir in Josua 4. Nachdem das Volk Israel auf wundersame Weise den Jordan auf dem Weg ins Gelobte Land überquert hat, befiehlt Gott Josua, zwölf Steine aus der Mitte des Flusses aufzurichten:

„Damit sie ein Zeichen seien unter euch. Wenn eure Kinder später einmal fragen: Was bedeuten euch diese Steine?, so sollt ihr ihnen sagen: Weil das Wasser des Jordans weggeflossen ist vor der Lade des Bundes des HERRN, als sie durch den Jordan ging, sollen diese Steine für Israel ein ewiges Andenken sein” (Josua 4,6-7).

Es sind Steine der Erinnerung – nicht nur für das Volk von damals, sondern auch für die nachfolgenden Generationen. Sie sind ein greifbarer Beweis für Gottes Führung und Kraft.

Auch Jakob errichtete einen Gedenkstein, nachdem er in Bethel eine Begegnung mit Gott hatte. Er sagte: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!” (1. Mose 28,16). Der Stein wurde zu einem Altar, einem Symbol für Gottes Gegenwart.

Wir Menschen vergessen schnell. In guten Zeiten vergessen wir, wer uns geholfen hat. In schwierigen Zeiten vergessen wir, dass Gott jemals Gebete erhört hat. Deshalb sind geistliche Gedenksteine wichtig: Momente, die wir markieren, Geschichten, die wir bewahren, Orte, an denen Gott unser Leben berührt hat.

Gedenksteine helfen uns:

  • Uns daran zu erinnern, wer Gott ist und was er getan hat.
  • Anderen, insbesondere der nächsten Generation, von Gottes Treue zu erzählen.
  • Vertrauen auf seine Verheißungen, auch wenn wir kurzzeitig den Weg verloren haben.

Vielleicht durchleben wir gerade eine schwierige Zeit. Fühlen wir uns verloren, als wäre Gott weit weg. Gerade dann ist es kraftvoll, zurückzublicken: Wo habe ich Gott schon einmal erfahren? Wo hat er Gebete erhört? Welche Momente in meinem Leben zeugen von seiner Gnade?

Schreiben Sie sie auf. Sprechen Sie sie aus. Errichten Sie symbolisch einen Gedenkstein. Nicht, weil die Vergangenheit Sie festhalten soll, sondern weil sie Ihr Anker für die Zukunft sein kann.

Lasst uns bei der Errichtung jedes geistlichen Gedenkstein wie Samuel sagen: „Bis hierher hat uns der HERR geholfen” (1. Samuel 7,12). Und das wird er auch weiterhin tun.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

Wim Dekker

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