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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 10.02.2024 –

Unsere "erste Liebe"

Als Berufene ähneln wir unseren geistlichen Vorfahren vor 1950 Jahren in Ephesus, indem wir, wie sie damals, falsche Lehren und das aus ihnen hervorgegangene heutige Christentum ablehnen. Wir sind aufgerufen, den wahren Lehren Jesu, seiner Apostel und der ersten Christen treu zu bleiben und diejenigen zurückzuweisen, die diese Lehren ändern wollen.

Aus dem Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus geht hervor, dass sie ein Problem mit der "ersten Liebe" hatten. Dieser Ausdruck – "erste Liebe" – bezieht sich auf unsere Liebe zu Gott und seinen Berufenen und auf unseren Enthusiasmus für das Werk, mit dem die Kirche Gottes beauftragt ist. Die erste Liebe zu verlassen bedeutet nicht, dass wir gar keine Liebe mehr haben. Es bedeutet, dass wir nicht mehr den Eifer in unserer Liebe haben, wie wir ihn einst hatten.

Eine der Eigenschaften der "ersten Liebe" zur Wahrheit Gottes ist die Begeisterung für das, was Gott uns offenbart. Wie war es damals, als wir erstmalig begannen, den Inhalt der Heiligen Schrift richtig zu verstehen? Unsere Berufung zur Nachfolge Jesu Christi ist wie ein "Schatz" bzw. eine "kostbare Perle" (Matthäus 13,44-46). Ist das immer noch unsere Einschätzung unserer Berufung? Danken wir Gott in unseren Gebeten heute in der gleichen Weise, wie wir es am Anfang taten? Oder haben wir unseren Enthusiasmus verloren?

Gekoppelt mit der Begeisterung für das Verständnis der Wahrheit war auch die Bereitschaft, uns etwas sagen zu lassen, denn ohne die Bereitschaft waren wir nicht aufnahmefähig für das, was Gott uns zu sagen hatte. Christus erklärte diese Geisteshaltung auf plastische Weise, als er ein Kind zu sich bat und es mitten unter seine Jünger stellte. Dabei ermahnte er sie: "Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich" (Matthäus 18,3-4).

Heute ist es jedoch nicht ungewöhnlich, wenn man eigene Lehren und Praktiken erfindet, statt eine zuverlässige Quelle zu finden, wo Gottes Wort treu gelehrt wird. Das erleben wir manchmal, wenn Leser uns kontaktieren. Eine weitere Falle ist, wenn wir jahrelang treu geblieben sind und falsche Lehren abgewiesen haben. Dann kann es sein, dass man meint, keine Belehrung mehr zu brauchen. Diese Haltung widerspricht aber den Eigenschaften der ersten Liebe, wie oben erwähnt.

Wie ist es nun? Sind wir noch in der "ersten Liebe" auf unserem Weg mit Gott, oder müssen wir, wie die Epheser von damals, zu ihr zurückkehren? Möge Gott uns helfen, unseren wahren Zustand zu erkennen!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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