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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 25.11.2023 –

Für andere da sein

Überall gibt es Menschen, denen Mut und die wohltuende Wirkung des inneren Friedens fehlen. Ermutigung ist genauso wichtig für unseren Geist, wie es Wasser, Nahrung und Sauerstoff für unseren Körper sind.

Man sagt, dass drei Milliarden Menschen weltweit jeden Abend hungrig ins Bett gehen. Wie viele Menschen hungern abends nach einem Wort der Ermutigung? Die Medizin hat die Richtigkeit biblischer Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen unseres mentalen Zustands auf die körperliche Gesundheit längst bestätigt: "Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank" und "ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren" (Sprüche 13,12; 17,22; Einheitsübersetzung).

Jeder Mensch braucht Ermutigung. Sie ist wie Sauerstoff für die Seele in den Kapiteln unserer Lebensgeschichte, wenn wir Herausforderungen und Hindernissen begegnen. Ob es unsere ersten Schritte sind, den Armen unserer Eltern entgegen; die erste steile Abfahrt auf dem Fahrrad; unsere Mühe um einen guten Schul-, Studien- oder Ausbildungsabschluss; die erste Beziehungskrise im Leben oder ein ernsthafter gesundheitlicher Rückschlag – wir alle brauchen von Zeit zu Zeit Ermutigung.

Vielleicht erleben Sie gerade jetzt eine solche Phase in Ihrem Leben, da Sie die Entscheidung getroffen haben, Jesus Christus konsequent nachzufolgen, und die Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld haben wenig Verständnis dafür (vgl. dazu Matthäus 10,34-39). Wenn das zweite große Gebot uns wichtig ist, werden wir erkennen, dass wir nicht die einzigen sind, die solche Zeiten erleben. Aber andere zu ermutigen ist keine angeborene Eigenschaft des Menschen. Doch als Christen sollen wir darin wachsen.

Wenn wir bei der Nachfolge Jesu die Wichtigkeit der Ermutigung erkennen, wie sollen wir damit anfangen? Seien wir uns auf jeden Fall der möglichen Wirkung unserer Worte bewusst. Ob positiv oder negativ, unsere Worte können tiefer eindringen als irgendein Röntgengerät. Eine handgeschriebene Mitteilung ist etwas Besonderes. Das kann auch eine E-Mail sein. Haben Sie schon mal eine kurze Nachricht von jemand erhalten, die ein positives Licht auf Ihren Tag leuchten ließ?

Manchmal ist das, was wir nicht sagen, genauso wichtig wie das, was wir gesagt hätten. Wir dürfen den Einfluss, den wir auf andere haben, wenn wir für sie da sind, nie unterschätzen. Es gibt Situationen, in denen nicht unsere Worte, sondern unsere Anwesenheit gefragt ist.

Vielleicht sagen Sie jetzt: "Ich habe so viele Gelegenheiten in den letzten Jahren versäumt, es tut mir so leid, dass ich nicht mehr getan habe!" Es ist aber nicht zu spät! Und die größte Gelegenheit dieser Art mag noch vor uns liegen. Wir dürfen Gott und das, was er durch uns zu tun vermag, nie unterschätzen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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