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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 31.12.2022 –

Harren wir auf Gott

Wer kann sich schon freuen, wenn er sich Sorgen macht, alles zu verlieren? Manchmal ist das Schwierigste bei den Prüfungen, die wir erleben, nicht einmal die Prüfung selbst. Es ist die Angst, dass die Situation, mit der wir konfrontiert sind, uns das Gute in unserem Leben rauben wird. Wir denken vielleicht an alles, was wir erarbeitet haben und was uns lieb und teuer ist, und uns wird bei dem Gedanken mulmig, dass unser aller Feind droht, uns wieder auf den Nullpunkt zurückzusetzen.

Wer möchte noch einmal von vorne anfangen müssen, etwas wiederzugewinnen, was wir noch gar nicht verloren haben? Es kann in Zeiten des Geprüftwerdens vorkommen, dass wir uns mit solchen Gedanken so sehr beschäftigen, dass wir uns selbst sabotieren, indem wir aufgeben oder nicht unser Bestes geben. Aber in Psalm 55, Vers 23 haben wir Gottes Verheißung: "Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen."

Diese Verheißung ergänzt sich durch das, wozu Gott den Apostel Paulus inspiriert hat: "Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt" (1. Korinther 10,13).

Wenn wir lernen, an diese Verheißungen zu glauben und danach zu leben, werden wir viel eher in der Lage sein, eine Haltung der Freude zu bewahren, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir wollen.

Wenn Gott uns sagt, dass wir nicht ewig wanken werden, bedeutet das, dass er die Verantwortung dafür übernimmt, dass wir alles haben werden, was wir brauchen, um den Weg mit ihm zu gehen. Es bedeutet, dass er uns, wenn der Weg schwierig wird und wir das Gefühl haben, es nicht mehr schaffen zu können, alles zur Verfügung stellt, was uns fehlt, um sicherzustellen, dass wir nicht aufgeben.

Im ersten Teil von Psalm 55, Vers 23 geht es um Dinge, die uns belasten. Unsere Last, was immer sie sein mag (all unsere Sorgen, Ängste und Unzulänglichkeiten) sollen wir auf den Herrn werfen, denn er wird "uns versorgen" bzw. die Last sozusagen auffangen. Die Verheißung lautet: Wir brauchen nicht nervös zu sein, wenn wir geprüft werden und meinen, wir würden versagen, denn ist uns etwas zu schwer wird, wird er die Last für uns tragen — wenn wir sie auf ihn werfen.

Wenn wir innehalten, um über die Bedeutung dieser Verheißung nachzudenken, dann erkennen wir, dass es wirklich nichts gibt, was das Gefühl geben sollte, dass wir es nicht schaffen werden. Weder Stress noch Angst sind notwendig, weil wir unsere Lasten nicht aus eigener Kraft tragen müssen, sondern sie einfach Gott überlassen, der mehr als fähig ist, sie zu tragen. Selbst der Tod siegt nicht über uns, denn wir haben die absolut sichere Verheißung einer Auferstehung!

Unser Feind, Satan der Teufel, möchte uns aber das Gegenteil einflößen. Doch Gott verspricht uns, dass er nicht zulassen wird, dass irgendjemand oder irgendetwas unser Überqueren der Ziellinie ins Reich Gottes hinein verhindert. Gott möchte, dass wir das Vertrauen haben, dass wir nicht umgestoßen, erschüttert oder bewegt werden.

Wenn wir uns belastet und müde fühlen und meinen, wir kommen nicht weiter, sollen wir uns fragen, warum das der Fall ist. Fragen wir uns, ob wir uns aufrichtig und beharrlich darum bemüht haben, Gott unsere Last zu übergeben, denn das geschieht nicht von selbst! Das ist unsere Verantwortung und soll in unserem Leben, wenn wir geprüft werden, zur Gewohnheit werden.

Und David, ein Mann nach Gottes Herzen, der viele Prüfungen und Anfechtungen erlebte, machte sich das "Lastabladen" zur Gewohnheit: "Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist" (Psalm 43,5). Singen wir diese Worte (Lied Nr. 25) nicht nur, sondern leben wir sie auch!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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