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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.08.2021 –

Eine kritische Zeit für Liebe, Verständnis und Handeln

Die Fakten sind eindeutig. Eine neue Welle von Coronavirus-Infektionen – ausgelöst durch die Delta-Variante – hat einen Großteil der Welt vor neue Herausforderungen gestellt. Die Auswirkungen sind auch in der Gemeinschaft der Kirche Gottes deutlich zu spüren. Viele von Ihnen wissen, dass der Moderator von Beyond Today TV, Gary Petty, und seine Frau Kim vor Kurzem an dem Virus erkrankt sind, ebenso wie eine Reihe von Mitgliedern der Gemeinden in Tennessee, in denen sie dienen. Bei Gary Petty verlief die Krankheit so schwer, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Glücklicherweise soll er bald entlassen werden, wird aber Zeit brauchen, um sich zu Hause vollständig zu erholen. Er sagte mir am Telefon, dass seine persönliche Erfahrung mit COVID-19 bestätigt, dass es "eine schlimme Krankheit" ist. Keiner von uns möchte sie erleben. Andere Gruppen innerhalb der Gemeinschaft der Kirche Gottes berichten von mehreren an COVID-19 erkrankten Geschwistern – sowohl leichte als auch schwere Fälle – bei ihren Mitgliedern und Predigern. Dieses Virus nimmt keine Rücksicht auf Menschen.

Es gibt einige Themen, über die wir in den kommenden Wochen nachdenken müssen. Ich glaube, dass Gott uns allen geholfen hat, erfolgreiche Jugendfreizeiten in diesem Sommer durchzuführen. Mit Ausnahme einer Freizeit, wo viele an dem Virus erkrankt sind, sind wir weitgehend verschont geblieben. Neben Gottes wunderbarem Schutz gebührt ein nicht geringer Dank der intensiven Planung und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen.

Heute schreibe ich über ein heikles und ernstes Thema, aber eines, dem wir uns stellen müssen, vor allem, wenn wir uns den Herbstfesttagen nähern. Ich schreibe hier über die Frage der COVID-19-Vorsorge und Sicherheitsmaßnahmen, und ja, das schließt die verfügbaren Impfstoffe ein.

Wie in unserem Themenpapier (streaming.ucg.org/files/papers/UCG-papers-Divine-Healing.pdf) gut dokumentiert, glaubt die United Church of God an göttliche Heilung und lehrt dies auch. In dem Themenpapier heißt es zu Recht: "Wir werden in diesem Leben niemals jeden Schritt in dem Prozess verstehen, der zur Heilung unserer Krankheiten führt. Wir müssen uns bei unserer Lehre auf die klaren Aussagen der Schrift verlassen . . . Wir glauben, dass göttliche Heilung ein Versprechen Gottes ist, und wir beanspruchen dieses Versprechen durch den Glauben."

Wir verstehen und lehren auch, dass die Inanspruchnahme medizinischer Behandlung – einschließlich der Verabreichung von Impfstoffen – eine persönliche Entscheidung darstellt. Wir lehren ausdrücklich, dass es keine Sünde ist, solche Dienste in Anspruch zu nehmen.

In diesen anderthalb Jahren der Pandemie haben wir alle verschiedene Prüfungen und Tests durchlebt. Wir haben die starke Polarisierung Amerikas und die Politisierung des gesamten Spektrums der COVID-19-Themen beobachtet und persönlich erlebt. Wenn es um unsere Mitglieder, unsere Beziehungen und unsere Entscheidungen geht, was sollen wir tun?

Unsere Richtung ist eindeutig! Wir lesen über sie an jedem Passahabend, und sie sollte in unserem täglichen Leben im Vordergrund stehen. Folgendes verkündet unser Erlöser und kommender König Jesus Christus für jeden von uns: "Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt" (Johannes 13,34-35; alle Hervorhebungen durchweg hinzugefügt).

In der Kirche geht es nicht um Impfstoffe oder darum, ob jemand eine Maske trägt oder andere Vorsichtsmaßnahmen ergreift oder nicht. Es geht um die Einstellung. In Bezug auf unsere geistliche Gemeinschaft sollten wir uns nicht täuschen: Wir sind unseres Bruders Hüter. Wir sollen Liebe und Respekt zeigen. Wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst (Markus 12,31).

Der Apostel Paulus macht das deutlich. Über die Jahrhunderte hinweg hat er folgende Anweisung für uns: "Dann macht mich vollends glücklich und habt alle dieselbe Gesinnung, dieselbe Liebe und Eintracht! Verfolgt alle dasselbe Ziel! Handelt nicht aus Selbstsucht oder Eitelkeit! Seid bescheiden und achtet den Bruder oder die Schwester mehr als euch selbst. Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern an den der anderen, jeder und jede von euch! Habt im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Maßstab Jesus Christus gesetzt hat" (Philipper 2,2-5; Gute Nachricht Bibel).

Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie sich mit einem der COVID-19-Impfstoffe impfen lassen sollten (oder dies bereits getan haben), ist das kein Glaubensbruch. Das ist eine persönliche Entscheidung. Wenn Sie gegen Impfstoffe sind, erkennt die Kirche an, dass dies ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist. Die Kirche ist sich auch darüber im Klaren, dass beide Handlungen Konsequenzen haben können, unterstützt aber dennoch die individuelle Entscheidung.

Wir erkennen an, dass viel über Impfstoffe geschrieben, veröffentlicht, gesendet oder gepostet worden ist. Impfstoffe bieten oder schaffen keine Art unsichtbares Science-Fiction-"Schutzschild". Krankheitserreger – krankheitsverursachende Organismen – gibt es überall in unserem Umfeld. Gott hat unserem Körper ein komplexes Immunsystem gegeben, um uns zu schützen. Wenn wir an einer Infektion mit einem dieser Krankheitserreger erkranken, produziert unser Körper spezifische Antikörper und andere neue Abwehrkräfte, um sich davon zu erholen und künftigen Krankheiten vorzubeugen. Ein Impfstoff löst eine Reaktion in unserem Immunsystem aus, um neue Antikörper und andere Abwehrkräfte zu entwickeln, die künftige Infektionen verhindern oder minimieren, insbesondere bei potenziell tödlichen Krankheiten wie COVID-19.

Aufgrund persönlicher Recherchen entscheiden sich einige in der Kirche dafür, sich impfen zu lassen. Andere beschließen, dies nicht zu tun. Was auch immer der Grund oder die Entscheidung sein mag, das Verständnis und die Anwendung des Prinzips, einander zu lieben und der Hüter unseres Bruders zu sein, bleiben bestehen. Spaltung, unnötige Traumata oder riskante Bedingungen sind nicht die Lösung.

Abgesehen von denjenigen, die zugelassene Ärzte oder andere medizinische Fachleute innerhalb der United Church of God sind, ist uns bewusst, dass wir keine medizinischen Fachleute sind. Als geistliche Gemeinschaft bieten wir keine medizinischen Ratschläge oder diagnostischen Vorschläge an.

Aber hier ist ein wichtiger Punkt: Da wir regelmäßige Zusammenkünfte von Tausenden von Mitgliedern in öffentlichen Räumlichkeiten organisieren und beaufsichtigen, haben wir ein sehr starkes Interesse an einer positiven öffentlichen Gesundheit und öffentlichen Sicherheit. Auch außerhalb der COVID-19-Themen müssen wir uns regelmäßig mit vielen Fragen der öffentlichen Gesundheit befassen und diese beraten. Viele Bibelstellen fordern uns auf, gute Haushalter zu sein, wozu auch die Schaffung sicherer Orte für Gottesdienste und unsere Gemeinschaft gehört.

Es sind nur noch wenige Wochen bis zu den Festtagen im Herbst. In Amerika befinden sich zwei unserer Festorte in Florida, dem Bundesstaat mit der höchsten Zahl an neuen COVID-19-Infektionen und damit verbundenen Krankenhausaufenthalten. Einige Städte – wie z. B. New York City – haben bereits eine Impfpflicht eingeführt und verlangen jetzt einen Nachweis der Impfung für den Zutritt zu Restaurants, Turnhallen und anderen Versammlungsstätten. Wenn der Ansturm nicht nachlässt, müssen wir möglicherweise Änderungen bei der Durchführung des Festes vornehmen. So kann es beispielsweise sein, dass wir Versammlungen absagen müssen, zugunsten von Video-Übertragungen, wenn COVID-19-Fälle an einem oder in der Nähe eines Versammlungsortes stark verbreitet sind. Eine Absage ist jedoch fast immer der Fall, wenn die Infektion unter unseren Teilnehmern bestätigt wird (daher ist es äußerst wichtig, dass alle Teilnehmer eigene Vorsichtsmaßnahmen treffen).

Wir beobachten die Entwicklung der Situation an allen unseren Festorten und in allen unseren Gemeinden sorgfältig.

Meine Botschaft und meine Bitte ist Folgende: Bitte beten Sie inständig um Gottes Schutz, Gottes Weisheit und Gottes Führung. Paulus weist uns an: "Helft einander, eure Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gibt" (Galater 6,2; ebenda). Seien Sie tolerant und unterstützen Sie sich gegenseitig, auch beim Veröffentlichen von Nachrichten in den sozialen Medien. Beten Sie bitte für unsere älteren und kranken Mitglieder, da sie anfälliger für eine COVID-19-Infektion sein können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir jetzt eine kritische Zeit haben. Jetzt ist es an der Zeit, wirklich Liebe füreinander zu zeigen. Jetzt ist die Zeit des Verständnisses, der Anerkennung der geistlichen und physischen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Jetzt ist die Zeit zum Handeln, zum Ergreifen von Vorsichtsmaßnahmen und zur Förderung der Sicherheit für alle, auch wenn es unbequem ist. Lasst uns zusammenkommen, lasst uns zusammen sprechen, lasst uns gemeinsam Gott in unseren Versammlungen anbeten: "In aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens" (Epheser 4,2-3).

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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