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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.05.2021 –

Wie "umfangreich" ist mein Glauben an Jesus?

Die Bibelstelle, die in die meisten Sprachen und Dialekte übersetzt worden ist, finden wir in Johannes 3, Vers 16: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Und Christen glauben, dass Jesus für ihre Sünden gestorben sind. Reicht dieser Glauben an Jesus aber aus?

Der Glaube an Jesu Sühneopfer für unsere Sünden soll auch den Glauben an das mit einschließen, was Jesus selbst predigte. Man kann nicht wirklich sein Opfer für sich ernst nehmen, ohne die Botschaft, für die Jesus schließlich getötet wurde, zu akzeptieren: das Evangelium vom Reich Gottes. Gleich zu Beginn seines öffentlichen Predigens betonte Jesus das Reich Gottes, das den Mittelpunkt seiner Botschaft darstellte: "Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" (Markus 1,15). Und eine Untersuchung der Evangelien belegt, dass Jesus mehr über dieses Thema — das Reich Gottes — predigte als über andere Themen.

Die gute Nachricht vom Reich Gottes zeigt den Weg zu einem erfüllten Leben, zu wahrem Frieden und beständigem Glück. Wenn wir das Reich Gottes annehmen, haben wir verstanden, wie kurzsichtig und materialistisch die Ziele sind, die heute in unserer Gesellschaft gelten. Wenn wir begreifen, dass diese materialistischen Ziele letztlich zum Tode führen, werden wir mit festem Glauben an der Botschaft Christi vom Reich Gottes festhalten. So hört die Sinnlosigkeit des Lebens auf! Stattdessen gibt es nur immer mehr Freude und Wohlergehen für uns selbst sowie letztendlich für alle Menschen, denn Gott wird allen Menschen den Eintritt in sein Reich anbieten. Ein solcher Glaube ist dazu bestimmt, uns von allem Übel zu erlösen.

Haben wir einmal das wahre Evangelium vom Reich Gottes gehört und mit entsprechender Reaktion angenommen — haben wir bereut, uns taufen lassen und den heiligen Geist als Gabe Gottes empfangen (siehe Apostelgeschichte 2,38) —, so verleiht Gott uns den Glauben, den auch Jesus Christus selbst hatte.

"Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es", schrieb Paulus (Epheser 2,8). Diesen rettenden Glauben an Gott können wir uns nicht selbst erarbeiten. Er wird uns, wenn wir uns aufrichtig bekehren, von Gott geschenkt.

Und wie kann man zu dieser Art "Glauben an Gott" kommen, der mehr ist als nur das Bekenntnis, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist? Wie würden wir die Frage eines interessierten Menschen nach diesem Glauben beantworten?

Zunächst bereut man den bisherigen Wandel der Ablehnung der Wege Gottes. Dann muß man sich taufen lassen zum Zeichen seines Glaubens an das Opfer Christi, das unsere vergangenen Sünden tilgt: das alte Ich wird dabei symbolisch begraben: "Oder wißt ihr nicht, daß alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein" (Römer 6,3-5). Nach der Taufe wird einem dann der Glaube zuteil, den Jesus Christus selbst hatte; ein Glaube, der, nährt man ihn richtig, schließlich die Grundlage dazu bildet, dass man die endgültige Errettung erlangt — das ewige Leben im Reich Gottes. Und dieser Glauben führt dazu, dass man sich am Ziel des Reiches Gottes orientiert in allem, was man im Leben tut — man trachtet danach (Matthäus 6,33).

Allen, die an Jesus Christus glauben, gilt die Frage: Wie "umfangreich" ist mein Glauben?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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