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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 03.08.2019 –

Entfachen Sie die geistlichen Gaben, die Gott Ihnen gegeben hat, "zu heller Flamme"

Gewaltige Veränderungen und zunehmende Gefahren kennzeichneten die Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. Während dieser Zeit richtete der brutale Kaiser Nero Claudius Caesar in der römischen Hauptstadt seine unwillkommene Aufmerksamkeit auf die Nachfolger Jesu Christi und verfolgte die Nachfolger ab etwa 64 n. Chr. mit ganzer Macht. Schlimmer noch, der Apostel Paulus wurde wieder einmal inhaftiert --- und diesmal sollte es zu seinem Tod führen.

Da die Dinge zu explodieren schienen, schrieb Paulus an seinen bewährten "Sohn im Glauben" Timotheus. Paulus gab detaillierte Anweisungen, um sicherzustellen, dass die Kirche – der geistliche Leib Christi – trotz politischer Umwälzungen und zunehmender Unsicherheit weiter bestehen würde.

Beachten Sie, was und wie Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus schrieb: "Aus diesem Grunde erinnere ich dich mahnend daran, die Gnadengabe Gottes, die dir infolge meiner Handauflegung zuteil geworden ist, zu heller Flamme zu entfachen; denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Selbstzucht" (2. Timotheus 1,6-7; Menge-Bibel).

Paulus erwähnte in seiner Anweisung an Timotheus den Namen Gottes und sprach bzw. schrieb selbst mit der Autorität Gottes. Timotheus hatte sich immer wieder als Diener Gottes erwiesen. Paulus hatte keinen Zweifel daran, dass er vertrauenswürdig und treu war.

Doch beachten Sie, dass Paulus Timotheus – einen wahren Mann Gottes – anweisen musste, die Gabe des heiligen Geistes und die Frucht, die er hervorbringt, "zu heller Flamme zu entfachen"! Diese Unterweisung gilt für uns bis heute mit der gleichen Autorität Gottes! Was bedeutet das für uns?

Wenn Menschen versuchen, Wachstum zu messen, schauen sie auf sogenannte "Key Performance Indicators" bzw. Leistungskennzahlen. Von Gott inspiriert gab uns Paulus neun geistliche Indikatoren, die auf Wachstum und Reife hinweisen, wenn wir den heiligen Geist benutzen. Wir finden sie in Galater 5, Verse 22-23, wo sie "Frucht" genannt werden.

Vielleicht kennen Sie diese Frucht des Geistes auswendig: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.

Wenn diese Frucht des Geistes in unserem Leben fehlt, dann müssen wir wie Timotheus Gottes Anweisung Folge leisten und dieses wunderbare Geschenk, dass Gott uns gegeben hat, wieder zu "heller Flamme entfachen": den heiligen Geist Gottes! Diese Eigenschaften, die Indikatoren und Beweise für die Gegenwart und das Wirken des heiligen Geistes Gottes sind, sollten die Kirche Gottes durchdringen. Und das tun sie in vielen Fällen!

Aber wir können leicht durch das, was Paulus als "diese gegenwärtige, böse Welt" beschreibt (Galater 1,4), belastet und abgelenkt werden. Wir sind ständig versucht, die Augen von unserem Erlöser Jesus Christus abzuwenden und uns menschlich den Sorgen und Herausforderungen zu stellen, denen wir gegenüberstehen.

Ich möchte eine Serie darüber beginnen, wie wir dieses kostbare Geschenk Gottes "in hellen Flammen entfachen" können, nicht mit Angst und Zaghaftigkeit, sondern mit Kraft, Liebe und Selbstdisziplin. Wie Jesus uns erklärt: "Die Herrlichkeit meines Vaters wird ja dadurch sichtbar, dass ihr reiche Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist" (Johannes 15,8; Gute Nachricht Bibel).

Lassen Sie uns mit der ersten Frucht beginnen, LIEBE. Viel wurde berechtigterweise über Liebe geschrieben. Wir verstehen aus dem Fundament der Schrift, dass Gott selbst Liebe ist (1. Johannes 4,8)! Diese Liebe ist Gottes allumfassende göttliche Eigenschaft. Paulus schrieb, dass die Liebe die größte Gabe ist, dass sie ein "besserer Weg" des Lebens ist (1. Korinther 13,13; 12,31).

In einer der schönsten Schriftstellen inspirierte Gott Paulus, uns einen praktischen Rahmen zu präsentieren, um die Gegenwart der göttlichen Liebe in unserem Leben zu bewerten. Wir lesen dies im 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes.

Paulus deklariert andere geistliche Gaben und Eigenschaften als zweitrangig, ja sogar als Nichts, im Vergleich zur Gabe der göttlichen Liebe und dem, was diese Liebe hervorbringt. Selbst wenn man auf der Ebene des Wunders der Apostelgeschichte 2, wo die Jünger "alle erfüllt [wurden] von dem heiligen Geist und anfingen zu predigen in andern Sprachen" (Apostelgeschichte 2,4), eloquent spricht und die Worte nicht die Liebe Gottes enthalten, können diese Worte sogar schaden!

Wir alle müssen vorsichtig sein und uns bewusst sein, wie wir sprechen. Welche Motivation treibt unsere Worte an? Entstammen unsere Worte wirklich der göttlichen Liebe? Oder klingen die Worte, die wir sprechen, wie leichtsinniges, lautes und grobes Mobbing, das in seiner gedankenlosen Darstellung die Unwirksamkeit eines "dröhnenden Gongs oder einer lärmenden Trommel" annimmt (1. Korinther 13,1; Gute Nachricht Bibel)?

Wenn wir in der Gemeinde miteinander arbeiten, müssen wir uns bewusst sein, wie wir miteinander umgehen. Durch unvorsichtiges Sprechen können wir beleidigen und Spaltung schaffen. Wir müssen demütig sein und einander nachgeben.

Nun, gehen wir noch einen Schritt weiter. Durch die Inspiration Gottes zählte Paulus die Schlüsseleigenschaften der göttlichen Liebe auf und zeigte, wie sie im eigenen Leben erscheinen (1. Korinther 13). Eine Möglichkeit, zu beurteilen, wie es uns geht, ist, die Verse 4 bis 8 zu lesen und anstelle von "Liebe" unseren eigenen Namen einzufügen.

"[Ihr Name] ist langmütig. [Ihr Name] ist gütig. [Ihr Name] beneidet nicht. [Ihr Name] prahlt nicht. [Ihr Name] bläht sich nicht auf. [Ihr Name] ist nicht unanständig, sucht nicht das Ihre. [Ihr Name] lässt sich nicht erbittern und rechnet das Böse nicht zu. [Ihr Name] freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, freut sich aber an der Wahrheit. [Ihr Name] erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles" (1. Korinther 13,4-7; Schlachter-Bibel).

Wie haben Sie dabei abgeschnitten? Müssen Sie sich noch etwas verbessern? Natürlich! Wir alle müssen uns dabei verbessern, ob Mitglied oder Prediger, Ehemann oder Ehefrau, Bruder oder Schwester. Das größte Geschenk empfängt man nicht, ohne die Flamme des kostbaren heiligen Geistes durch kontinuierliche Anstrengung anzufachen.

Ihre Herausforderung? Das mächtige göttliche Wort Gottes weist Sie und mich an: "Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt hat" (Ephesians 5,1; Schlachter-Bibel).

"Die Liebe hört niemals auf" (1. Korinther 13,8; ebenda). Wir können diese wahrhaft gewaltige Kraft Gottes nutzen, indem wir Gott nachgeben und um dieses geistliche Geschenk bitten, da die Liebe Gottes "durch den heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen wird" (Römer 5,5).

In der kommenden Woche und darüber hinaus – wenn wir handeln, wenn wir mit jemandem sprechen oder eine E-Mail schreiben – bitten wir Gott, uns seine Kraft der Liebe, seine Natur zu geben, damit unsere Worte und Taten unseren himmlischen Vater und seine Kraft widerspiegeln (Johannes 13,35). Von der Zeit, wenn wir morgens aufstehen, bis zur Zeit, wenn wir uns nachts zurückziehen, sollten wir "verwurzelt und in der Liebe fest gegründet sein" (Epheser 3,17; Zürcher Bibel), damit wir in dieser immer dunkleren, unzivilisierten Welt tatsächlich ein wahres geistliches Licht sein können (Matthäus 5,14).

Gottes Wort, Gottes Liebe, ist überraschend kraftvoll. Lassen Sie uns diese Kraft nutzen und "viel Frucht" hervorbringen! Entfachen wir alle die geistlichen Gaben Gottes zu hellen Flammen.

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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