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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.06.2019 –

Offene Türen

Liebe Geschwister,

der heilige Geist wurde über die Gemeinde ausgegossen und machte in den ersten Tagen der neutestamentlichen Kirche phänomenales Wachstum möglich. Wo die Apostel sonst Verzweiflung und Verwirrung überkam, überwog jetzt Entschlusskraft und Mut. Männer mit gewöhnlichen Berufen, wie z. B. dem eines Fischers, verkündeten jetzt überzeugend das Evangelium. Am bemerkenswertesten war Petrus, der sich bei der Gefangennahme Christi noch vor Angst versteckte. Jetzt aber stand er auf und wies die versammelte Menschenmenge in Jerusalem an, das Wochenfest, auch Pfingsten genannt, zu halten: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat“ (Apostelgeschichte 2,36).

Zehn Tage vor Pfingsten, an dem Tag als Christus in den Himmel auffuhr, versprach er seinen Jüngern das Kommen des heiligen Geistes und bat sie in Jerusalem zu bleiben, bis dieser Tag käme. Als dieser Tag eintrat, stieg die Zahl der Gemeindemitglieder innerhalb kürzester Zeit von 120 auf 5000.

Echtes Wachstum bedeutet aber mehr als nur Zahlen. Jesus Christus sagte seinen Jüngern am Abend seiner Kreuzigung, dass sie den heiligen Geist empfangen würden, um ihnen Kraft und Hilfe zu geben. Sie würden mit dem Geist der Wahrheit erfüllt werden (Johannes 14,17).

Zu Pfingsten bezog sich Petrus auf den Propheten Joel, der das Ausgießen des heiligen Geistes vorausgesagt hatte. Leider hielt das Gemeindewachstum nicht an. Geschichtlich gesehen hat Gottes Volk abwechselnd in Zeiten des Wachstums und des Zerfalls gelebt. Christus erklärte, dass die individuelle Bekehrung auf die besondere Berufung durch Gott, den Vater, zurückzuführen ist: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (Johannes 6,44). Der Vater beruft zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte mehr Menschen als in anderen.

Nach dem Märtyrertod des Diakons Stephanus wurde die Gemeinde zerstreut. Dies führte jedoch zu einer weiteren Wachstumsphase: „Die von der Gemeinde, die in der Verfolgungszeit nach der Ermordung von Stephanus aus Jerusalem geflohen waren, kamen zum Teil bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia. Sie verkündeten die Botschaft Gottes zunächst nur unter den Juden. Aber einige von ihnen, die aus Zypern und Zyrene stammten, kamen nach Antiochia und verkündeten dort auch den Nichtjuden die Gute Nachricht von Jesus, dem Herrn. Gott stand ihnen zur Seite, sodass viele Menschen zum Glauben kamen und Jesus als den Herrn annahmen“ (Apostelgeschichte 11,19-21; Gute Nachricht Bibel).

Pfingsten war bei Weitem mehr als nur die Gründung der neutestamentlichen Gemeinde, die sich aus Bekehrten zusammensetzte; es bedeutete auch ein ausgedehntes Verkündigen des Evangeliums gegenüber der Welt. Der Geist Gottes sollte der Welt die Augen über Sünde, Gerechtigkeit und das Gericht öffnen (Johannes 16,8). Dies bezeichnen wir als das „Werk Gottes“. Es ist nicht „unser“ Werk. Gott hat einen strategischen Plan für die Menschheit, der durch Prophezeiungen unterstützt wird, die zeigen, welche Ereignisse mit dem Aufstieg und dem Fall der Königreiche und Regierungen eintreten werden.

Der Apostel Paulus bat Christen, für offene Türen zu beten und für das Urteilsvermögen, wo man hingehen sollte und was man tun sollte. Hier schrieb er z. B. an die Kolosser: „Lasst nicht nach im Beten, werdet nicht müde darin und tut es immer mit Dank! Betet dabei auch für uns, dass Gott uns eine Tür öffnet für seine Botschaft. Wir sollen ja das Geheimnis bekannt machen, das in Christus beschlossen ist. Als Verkünder dieses Geheimnisses sitze ich hier im Gefängnis. Bittet Gott darum, dass ich es weiterhin offenbar machen kann, wie es mein Auftrag ist“ (Kolosser 4,2-4).

Paulus und andere sprachen wiederholt von Türen, über Gelegenheiten, die sich öffneten und wieder schlossen. Hier sind einige Beispiele:

„Ich habe vor, noch bis Pfingsten in Ephesus zu bleiben. Hier steht mir die Tür weit offen für ein erfolgreiches Wirken, und ich muss mich mit vielen Gegnern auseinander setzen“ (1. Korinther 16,8-9; Gute Nachricht Bibel).

„In allen Städten, durch die sie kamen, übergaben sie den Gemeinden die Vorschriften, die die Apostel und Gemeindeältesten in Jerusalem erlassen hatten, und sie ermahnten sie, danach zu leben. So wurden die Gemeinden in ihrem Glauben gefestigt, und täglich schlossen sich ihnen weitere Menschen an. Danach zogen sie weiter durch Phrygien und die Landschaft Galatien; denn der Heilige Geist erlaubte ihnen nicht, in der Provinz Asien die Botschaft Gottes zu verkünden. Als sie, westwärts ziehend, an die Grenze von Mysien kamen, wollten sie von dort in das nördlich gelegene Bithynien weiterziehen. Aber auch das ließ der Geist, durch den Jesus sie leitete, nicht zu. So zogen sie an Mysien vorbei und gingen ans Meer hinunter nach Troas. Dort in Troas hatte Paulus in der Nacht eine Vision: Er sah einen Mann aus Mazedonien vor sich stehen, der bat ihn: Komm zu uns herüber nach Mazedonien und hilf uns! Darauf suchten wir sofort nach einem Schiff, das uns nach Mazedonien mitnehmen konnte. Denn wir waren sicher, dass Gott uns gerufen hatte, den Menschen dort die Gute Nachricht zu bringen“ (Apostelgeschichte 16,4-10; ebenda).

„Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet“ (Offenbarung 3,7-8).

Hier sehen wir die Ebbe und Flut der Gelegenheiten, die Gottes Geist herbeiführt – Türen, die sich öffnen und schließen. Paulus bat darum, dafür zu beten, nicht nur zu erkennen, wo diese Türen sind, sondern auch, dass Gott diese Türen öffnet.

Machen wir dies zu unserer Pfingstgebetpriorität: dass Gott Türen öffnet, damit sein Wort gepredigt werden kann. Wenn wir die Gründung der neutestamentlichen Kirche Gottes an diesem Festtag feiern, dann denken wir auch daran, dass dieser Tag auch das Predigen des Evangeliums versinnbildlicht. Bitten wir Gott auch darum, uns bei unserem Tun die Türen, die Herzen und den Verstand derjenigen zu öffnen, auf die das Wort fällt. Mehrere Zehntausend Menschen sehen unsere TV-Sendung „Beyond Today“. Millionen landen auf unserer Webseite, um Informationen aus Artikeln, Predigten und Nachrichten zu sammeln. Bitten wir Gott darum, dass sein Geist sie dazu bewegt, sich in dieser dunklen Welt für das Leben zu entscheiden.

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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