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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.06.2019 –

Für andere sterben

Anfang Juni bezeichneten die Nachrichtenmedien im Bundesstaat Iowa einen 33-jährigen Vater als Helden, der seine fünfjährige Tochter vor einem bisswütigen Kampfhund gerettet hat. Als die Polizei am Haus der Familie ankam, lag der Vater auf seinem Rücken auf dem Rasen vor dem Haus. Der Kampfhund hatte ihn attackiert, nachdem er ihn von seiner Tochter getrennt hatte. Der Hund hatte so fest zugebissen und ließ nicht los, dass die Polizei ihn nur durch den Einsatz ihrer Dienstwaffen vom Vater trennen konnte.

Daraufhin sagte der schwer verletzte Vater der Polizei, sie soll sich erst um seine Tochter kümmern, die der Hund zuvor angegriffen hatte. Danach wurden Vater und Tochter ins Krankenhaus eingeliefert, wo der Vater später an seinen schweren Verletzungen starb. Die Tochter überlebte den Angriff und konnte das Krankenhaus einige Tage später verlassen. "Der Vater hat seine Tochter verteidigt und ihr das Leben ohne Zweifel gerettet", sagte einer der Polizisten in einer Pressemitteilung.

So traurig diese Geschichte ist, sie erinnert uns an die Größe und Tragweite des Opfers Jesu Christi für jeden von uns — und alle Menschen. In Römer 5, Vers 7 schrieb Paulus: "Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben." In diesem Fall handelte es sich um eine Tochter, für die sich der Vater einsetzte. Er wusste bestimmt nicht, dass sein Einsatz ihn das Leben kosten würde, aber mit Verletzungen muss er gerechnet haben.

"Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren", fügt Paulus hinzu (Römer 5,8). Dabei handelt es sich auch um eine familiäre Beziehung, aber eine, die zur Zeit des Einsatzes Jesu für uns eine einseitige Beziehung war. Gott liebte uns, wir hingegen nicht ihn, denn wir waren Sünder: "Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben" (Römer 5,6).

Ja, Christus ist für uns alle gestorben, als wir noch schwach waren. Dazu gehören diejenigen, die vor Pontius Pilatus "Kreuzige ihn!" geschrien haben, als Pilatus sie fragte, was er mit Jesus tun sollte.

Die Liebe eines Vaters zu seiner Tochter können wir nachvollziehen. Die Liebe Gottes zu Menschen, die Sünder sind bzw. waren, können wir nur von tiefstem Herzen loben und voller Dankbarkeit annehmen — und durch die Pflege unserer Beziehung zu ihm erwidern.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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