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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 18.05.2019 –

Bevor es zu spät ist

Haben Sie das schon mal erlebt? Ein lieber Mensch stirbt — ein Freund, ein Familienangehöriger oder Verwandter — und in den Tagen und Wochen nach dem Tod denken wir an das Gute, das die Person getan hat bzw. die wir durch die Person erleben durften. Bei der Trauerfeier kann es vorkommen, dass ein Redner solche Dinge erwähnt. Diese Erinnerung ist gut, doch nutzten wir die Gelegenheit zu Lebzeiten der Person, um ihr zu sagen, wie wir sie schätzten? Positive Worte über eine Person, nachdem sie gestorben ist, können sie nicht mehr ermutigen. Warum nutzen wir nicht die Gelegenheit, die wir jetzt haben — wenn unsere Lieben noch leben —, um andere zu ermutigen und ihnen zu danken?

Manchmal kann es aber vorkommen, dass der Tod einer Person uns traurig stimmt, weil wir gerade daran denken, wie wir Worte oder Taten, der Person gegenüber, versäumt haben. Wir können zwar solche verpassten Gelegenheiten nicht nachholen, aber wir können uns vornehmen, es in Zukunft anders zu machen. Lesen Sie bitte dazu Matthäus 25, Verse 31-46. Jesus sagte seinen Jüngern, dass Gott uns für unsere guten Taten unseren Mitmenschen gegenüber belohnen wird. "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan", sagte Jesus. Wir haben immer wieder die Gelegenheit, jemandem Gutes zu tun — zu dessen Lebzeiten! Das gilt für unsere Angehörigen und Freunde, aber auch für andere — für Fremde.

Solange unsere Lieben noch leben, ist es für ein Wort der Ermutigung nicht zu spät. Seien wir hilfsbereit, drücken wir unsere Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit für andere Menschen aus. Beherzigen wir die Aufforderung des Apostels Paulus: "Solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen" (Galater 6,10).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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