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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 10.09.2016 –

"Rufe aus voller Kehle", aber auch "seufzen und jammern"

Es sehr beeindruckend und demütigend, die Gesichter der neuen Leute zu beobachten, während sie bei unseren "America: The Time Is Now!"-Präsentationen eine biblische Botschaft hören, die ermutigt, aber auch warnt. Wir verkünden tatsächlich eine Warnung.

Manchmal werden uns Fragen zu unserer Botschaft gestellt, d. h. dieser Warnung. Was ist sie? Die Bibel erklärt deutlich: "Gott der Herr tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten" (Amos 3,7). Wir haben die kostbare prophetische Botschaft der biblischen Propheten, Apostel und selbst Jesu Christi, welche wir heute mit Nachdruck verkünden.

Bei unserer Botschaft geht es aber um mehr als um eine bildliche Beschreibung der vorhergesagten schrecklichen Ereignisse, die der Welt bevorstehen. Unsere Warnung konzentriert sich auf die Konsequenzen der Sünde bzw. auf die kollektiven Folgen, wenn Gottes Gebote, die allen gelten, ignoriert werden.

Der Apostel Petrus beschreibt Menschen, die gut zu unserer Zeit passen: "Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen" (Vers 3). Er fügt hinzu, dass die Werke des Menschen am Tag des Herrn "schmelzen" werden (Vers 10).

Worin besteht also unsere heutige Pflicht? "Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen" (Vers 11). Was sollten wir tun?

Unsere Warnung konzentriert sich auf das, was zurzeit das Herz und den Verstand der Menschheit ausmacht. Es ist eine Warnung über Sünde. Es ist eine Warnung über die Konsequenzen der Sünde – wenn Reue verachtet und Sünde gefeiert werden.

Wir fragen uns deshalb: Was ist Gottes Wille bei all dem? Petrus sagt uns: Gott "will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde" (2. Petrus 3,9).

Was bedeutet das?

Der Apostel Johannes zitierte Jesus, als er verkündete: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Johannes 3,16). Wir als Berufene sind Erstlinge (Jakobus 1,18) – die ersten, die Kinder Gottes genannt werden. Als Erstlinge sollen wir heute Gottes Lebensweise verkünden, aber auch vorleben, damit unsere zukünftigen geistlichen Brüder und Schwestern – buchstäblich Milliarden von Menschen – eine deutliche Warnung und ein Zeugnis bekommen. Sie sollen die schrecklichen Folgen kennen, die daraus resultieren, wenn der allumfassende Zweck Gottes ignoriert wird, den Paulus "den ganzen Ratschluss Gottes" nannte (Apostelgeschichte 20,27).

In diesem Zusammenhang erfüllen wir unsere Aufgabe, "aus voller Kehle zu rufen" und mit der Kraft, die Gott uns gibt, seinem "Volk seine Sünden vorzuhalten" (Jesaja 58,1-2; Einheitsübersetzung). Die ist eine ernüchternde Verantwortung, die Gott als Aufgabe eines geistlichen "Wächters" beschreibt (Hesekiel 33,7). Wenn wir dieser Aufgabe nicht gerecht werden, wird Gott uns zur Rechenschaft ziehen (Hesekiel 33,7-9).

Wenn wir "Dein Reich komme" predigen, erzählen wir offen von den schrecklichen Dingen, die vorhergesagt sind. Wir sind herausgefordert, mit klarer Stimme zu sprechen und die prophezeiten Ereignisse zu verkünden, aber auch, warum es sie geben wird.

Bei unserer Verkündigung dieser Warnung – während wir beobachten, wie sich die Welt immer mehr dem Abgrund nähert –, soll uns der Wandel der Menschen traurig stimmen. Beim Propheten Hesekiel finden wir diese bemerkenswerte Prophezeiung: "Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen" (Hesekiel 9,4).

Als Hesekiel diese Prophezeiung niederschrieb, war er ein jüdischer Gefangener in Babylon und die alte Stadt Jerusalem war bereits zerstört. Die Prophezeiung gilt offensichtlich einer späteren Zeit.

Es ist nicht unsere Aufgabe, neue Vorhersagen aufgrund des aktuellen Geschehens am laufenden Band zu produzieren. Es gibt viele andere Organisationen und Prediger, die detaillierte prophetische Vorhersagen im Mittelpunkt ihrer Arbeit haben.

Wir sind von Gott gesegnet, indem wir das große prophetische Bild erkennen können. Es ist aber nicht unsere Aufgabe, alle Details des prophezeiten Geschehens mit einem Hauch der Überheblichkeit vorhersagen zu können. Wichtig ist, dass wir verstehen, warum die großen Prophezeiungen der Bibel eintreffen werden und was Gottes Sichtweise dabei ist: "So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben?" (Hesekiel 33,11).

Kurz vor Jesu Tod ging ihm das Wissen um die Zukunft Jerusalems sehr nahe: "Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!" (Matthäus 23,37).

Das aktuelle Geschehen und die Trends können uns entmutigen. Wir hören Berichte über Korruption auf den höchsten Ebenen in Brasilien, Syrien, Venezuela, Russland, Singapur und in den USA. In den sozialen Medien reißen sich die Menschen gegenseitig nieder. Wir dürfen aber nicht in der gleichen Weise reagieren.

Wie Petrus sagte: "Wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen" (2. Petrus 3,11).

Der Apostel Paulus beschreibt den Wandel, der das Muster unseres täglichen Verhaltens sein soll: "So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit" (Kolosser 3,12-14).

Seien wir uns im Klaren darüber, dass unsere Botschaft eine ernsthafte Warnung für die Welt enthält. Ja, wir sollen "aus voller Kehle rufen", aber auch "seufzen und jammern" aufgrund der Gräuel unserer Zeit. Und wir dürfen nie nachlässig werden bzw. nicht mehr auf unseren eigenen Wandel achten, der stets "in heiligem Wandel" sein soll.

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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