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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 09.07.2016 –

Der Brexit und biblische Prophetie

Der Juni 2016 wird als bedeutende und ernüchternde Zeit in die Geschichte eingehen, da das Vereinigte Königreich die Welt mit seinem Referendum über den Austritt aus der Europäischen Union schockierte hat (auch Brexit genannt, eine Kurzform für "British exit"). Was bedeutet das, besonders in Bezug auf biblische Prophetie und noch wichtiger in Bezug auf unser persönliches Leben?

Ironischerweise waren meine Frau Beverly und ich gerade an diesem Tag, als Großbritannien entschied, die Europäische Union zu verlassen, bei einer Jubiläumsfeier des "Revival" Zentrums in der Ukraine. Eine britische Delegation ehrenamtlicher Helfer, die hier in den letzten 20 Jahren gearbeitet haben, nahm auch an dieser Feier teil, einschließlich der britischen Botschafterin in der Ukraine, Ihre Exzellenz Judy Gough, mit der wir gesprochen haben.

Es war interessant, ihre Reaktionen zum Austritt ihres Heimatlandes aus der Europäischen Union zu erleben. Sie waren sich nicht einig darüber, ob es besser wäre zu bleiben oder zu gehen. Aus vergangenen lebhaften Diskussionen konnte man sehen, dass niemand wirklich geglaubt hatte, Großbritannien könnte den Austritt wählen. Alle waren ziemlich schockiert über das Ergebnis.

Diejenigen, die den Austritt befürworteten, waren von der großen Zunahme der Immigranten beeinflusst, die die Kultur des Landes verändern. Jemand erwähnte eine befreundete Lehrerin, die berichtete, dass in ihrer Schule 42 Sprachen gesprochen werden. Beverly und ich konnten die neuen Gefahren, die Großbritannien und Europa betreffen, aus erster Hand beobachten. Menschen in den USA meinen vielleicht fälschlicherweise, diese Gefahren wären sehr weit weg und unbedeutend.

Vor dem Hintergrund der biblischen Identität des britischen Volkes messen einige Kenner biblischer Prophezeiungen dem Brexit große Bedeutung zu. Ohne Zweifel IST es bedeutend, aber was bedeutet es?

Als ich die Literatur der Kirche erstmalig 1962 kennenlernte, las ich Artikel über die Entwicklung des Gemeinsamen Marktes, ebenso dann später als Student am Ambassador College in Bricket Wood, England. Ich las Prognosen darüber, dass die weitere Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft zu der letzten prophezeiten Wiederbelebung des alten Römischen Reiches führen könnte, wie es in Daniel 2 vorhergesagt wird. Die Artikel damals sagten mit Überzeugung voraus, dass Großbritannien kein Teil der endzeitlichen brüchigen Allianz von zehn Ländern sein würde.

Dann wurde Großbritannien überraschenderweise auf einmal Mitglied des Gemeinsamen Marktes, und es hatte den Anschein, als wäre dieses prophetische Verständnis fehlerhaft. Heute sind mehr als 20 Länder Mitglieder der Europäischen Union, mehr als doppelt so viele, die laut Bibel Teil der letzten Vereinigung sein werden. Was bedeutet dies also? Als das Weltgeschehen sich scheinbar anders als erwartet zu entwickeln begann, waren einige sehr enttäuscht. Sie wurden ungeduldig und waren nicht bereit, Gott zu erlauben, die Ereignisse nach seinem Zeitplan geschehen zu lassen.

Der Brexit erzwingt große Veränderungen und eine mögliche Neuanordnung auf dem europäischen Kontinent. Es scheint, dass die Ereignisse sich vielleicht "beschleunigen" werden. Ganz bestimmt ist der Brexit ein bedeutendes Ereignis. Was sollte unsere Perspektive sein? Was sollten wir tun?

Die Bibel warnt uns, auf der Hut zu sein. Folgende Warnung finden wir im Lukasevangelium, Kapitel 12, Verse 35-38: "Haltet euch bereit und lasst eure Lampen nicht verlöschen! . . . Sie dürfen sich freuen, wenn der Herr sie bei seiner Ankunft wach und dienstbereit findet . . . Vielleicht kommt er erst um Mitternacht oder sogar noch später . . ." (Gute Nachricht Bibel).

Es ist sehr wichtig, bereit zu sein. Als Jesus selbst seine prophezeite Wiederkehr als König der Könige beschrieb, betonte er nachdrücklich: "Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater" (Matthäus 24,36). Er betonte dies noch einmal in seiner letzten Botschaft an die Apostel: "Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat" (Apostelgeschichte 1,7). Wie viel deutlicher hätte Jesus sich ausdrücken können?

Gleichzeitig warnt uns Paulus, "dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht" (1. Thessalonicher 5,2). Jesus selbst wies darauf hin, dass die Endzeit den Zeiten Noahs ähneln wird, wenn die Menschen zu sehr mit den Dingen dieser Welt beschäftigt sind und die prophezeiten Ereignisse sie überraschen werden (Matthäus 24,36-44). Er sagte seinen Jüngern: "Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt" (Matthäus 24,42).

Was bedeuten solche Ereignisse wie der Brexit für uns? Sie sollten als ernüchternder aber aufregender Aufruf zum persönlichen Handeln dienen!

Jesus sagt uns persönlich: "Wenn ihr die ersten Anzeichen von alldem bemerkt, dann richtet euch auf und erhebt freudig den Kopf . . . Bleibt wach und hört nicht auf zu beten, damit ihr alles, was noch kommen wird, durchstehen und zuversichtlich vor den Menschensohn treten könnt!" (Lukas 21,28. 36; Gute Nachricht Bibel).

Für mich ist der Brexit ein Aufruf, dass wir unsere Bemühungen, näher zu Gott zu rücken, verdoppeln. Wir sollen uns verstärkt darum bemühen, eine vertrauensvolle Beziehung zu unserem Vater und älteren Bruder, Jesus Christus, aufzubauen. Er sollte ein Aufruf sein, uns noch weiter Gott unterzuordnen, um Gottes heiligen Geist zu bitten und ihn zu empfangen, damit wir unsere menschliche Natur überwinden und als Gottes eigene Kinder siegreich sein können! Im Hebräerbrief werden wir gewarnt: "Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil nicht achten?" (Hebräer 2,3). Paulus definiert einen wahren Christen als einen, in dem der heilige Geist lebt (Römer 8,9). Das ganze Kapitel von Matthäus 25 präsentiert die berühmte Parabel von den 10 Jungfrauen, die alle zum kritischen Zeitpunkt eingeschlafen. Nur die Hälfte von ihnen haben genügend Zeit und Energie damit verbracht, um die richtige Beziehung zu Gott zu haben. Ihre Lampen waren voll.

Ganz sicherlich müssen wir weiterhin furchtlos das Evangelium vom Reich Gottes und seine Bedeutung an diese sterbende Welt predigen. Wir müssen darum beten, dass wir die Stärke und die Weisheit haben werden, dies nach Gottes Willen zu tun.

Aber all das ist bedeutungslos, wenn nicht ein jeder von uns persönlich eine starke Beziehung zu Gott und Jesus Christus aufbaut.

Viele Dinge werden noch geschehen, und Gott wird seinen herrlichen Plan ausführen. In der Zwischenzeit sollten unsere Gedanken, Worte und Handlungen unseren Status als Kinder des Allmächtigen Gottes reflektieren! Lassen Sie uns das Werk unseres Vaters tun (Lukas 2,49).

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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