VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.06.2016 –

Den Anrufer erkennen

Vor seinem Amtsantritt im Januar 2009 bemühte sich der neu gewählte amerikanische Präsident Barack Obama, Mitglied der Demokratischen Partei, um Kontakte zu Republikanern, wodurch er seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekunden wollte, um gemeinsam etwas bewegen zu können. Als er eine republikanische Kongressabgeordnete aus einem Wahlbezirk in Florida anrief, war sie überzeugt, dass es sich um einen Scherzanruf handelte. Sie legte deshalb gleich auf. Der neu gewählte Präsident versuchte es ein zweites Mal, und wieder legte sie auf. Beim dritten Mal ließ sie sich davon überzeugen, dass der Anrufer tatsächlich Barack Obama war, und das Gespräch konnte stattfinden.

Ähnliches ist dem Apostel Petrus passiert, als er wider Erwarten durch ein Wunder aus dem Gefängnis freikam und das Haus aufsuchte, wo seine Glaubensfreunde versammelt waren. Als er an der Tür klopfte, ließ man ihn davor stehen. Der Magd, die seine Anwesenheit meldete, sagte man: "Du bist von Sinnen!" (Apostelgeschichte 12,15).

Auf ähnliche Weise reagieren manche Menschen, wenn die Frage nach Gottes Existenz gestellt wird. Doch Gott drängt sich nicht uns auf, sondern macht seine Existenz mittels der Schöpfung bekannt, sodass der Mensch keine Ausrede hat, wenn er Gottes Wirken verneinen will: "Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben" (Römer 1,20).

Der Mensch gehört zur Schöpfung Gottes, und der Schöpfer hat uns mit moralischer Entscheidungsfreiheit ausgestattet. So ist es uns erlaubt, Gott zu ignorieren, wenn er anklopft.

Wie wäre es, wenn wir einen Anruf oder Besuch von Jesus Christus bekämen? Er ist sozusagen der letzte Bote unseres himmlischen Vaters, durch den Gott den Menschen zuruft: "Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat" (Hebräer 1,1-2).

In Offenbarung 3, Vers 20 sagt er uns: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an." Dies richtet Jesus an Berufene, an die Gemeinde zu Laodizea. Und wir sollen hören, "was der Geist den Gemeinden sagt" (Vers 22). Jesus, das Haupt seiner Gemeinde, möchte uns den Weg weisen. Er möchte uns auf dem Weg begleiten. Er ruft an. Wenn er uns etwas zeigen will, erkennen wir seine Stimme oder legen wir gleich auf?

"Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir" (Offenbarung 3,20).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>