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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 05.12.2015 –

Die Wichtigkeit der "heiligen Versammlung"

Ein wichtiger Aspekt des Sabbatgebots hat mit der gemeinschaftlichen Anbetung Gottes zu tun. Der Wortlaut des Sabbatgebots in 2. Mose 20 hat mit unserer persönlichen Verantwortung zu tun, aber in 3. Mose 23, Vers 3 geht es um das Sabbathalten als Gemeinschaft: "Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den Herrn, überall, wo ihr wohnt."

Die "heilige Versammlung" ist eine einberufene Zusammenkunft. Es ist kein informelles Treffen, eine Vereinssitzung oder ein gesellschaftlicher Anlass. Die Aufforderung Gottes, seine heilige Versammlung am Sabbat zu besuchen, ist einer gerichtlichen Vorladung ähnlich. Eine Vorladung ist keine Einladung, die man nach Gutdünken annehmen kann oder nicht. Beim wöchentlichen Sabbat ist Gott die "Justizbehörde", die die Vorladung ausspricht.

Gott möchte auf jeden Fall, dass wir uns, zusammen mit anderen Berufenen, gerne vor ihm versammeln. Ob wir es gerne tun oder nicht, ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass er unsere Anwesenheit gebietet. Wir sollen freilich nicht zur Versammlung fahren, wenn wir krank sind und Ansteckungsgefahr besteht. Darüber hinaus kann es in seltenen Fällen einen "Ochsen im Brunnen" (Lukas 14,5) geben, wodurch unsere Teilnahme an der Sabbatversammlung verhindert wird.

In der Vergangenheit brachten manche Mitglieder der Kirche Gottes große Opfer, um den Gottesdienst am Sabbat zu besuchen. In einigen Fällen mag es sein, dass wir unausgeglichen waren. Heute scheint man ins andere Extrem zu gehen, indem Angelegenheiten, die banal zu sein scheinen, die Anwesenheit bei Gottes "heiliger Versammlung" verhindern. Es gibt einige, die die Sabbatversammlung regelmäßig versäumen, indem sie sagen: "Diese Woche habe ich so schwer gearbeitet, dass ich einfach übermüdet war." Oder es sind Umstände, die die Teilnahme an der Sabbatversammlung erschweren.

Damit meine ich nicht unerwartete Umstände oder wichtige familiäre Angelegenheiten, auf die man wirklich keinen Einfluss hat, oder die weiten Wege, die manche Geschwister zurücklegen müssen, um an der Versammlung teilnehmen zu können. (Der Sabbat soll auch ein Ruhetag sein!) Stattdessen sind solche Dinge gemeint, die sich durchaus voraussehen lassen und auf die wir uns besser hätten vorbereiten können. "Gedenken" wir des Sabbats, wenn wir auf diese Weise nachlässig sind?

Für den Gottesdienst am Sabbat gibt es keinen gleichwertigen Ersatz. Obwohl sicherlich hilfreich, ist es nicht dasselbe, wenn man sich eine CD-Predigt an einem anderen Tag anhört. Gott hat den siebten Tag der Woche geistlich gesegnet und geheiligt, und diesen besonderen Segen gibt es nicht an den anderen Tagen der Woche.

Darüber hinaus werden wir am Sabbat durch die Pflege der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten gestärkt. Diese Gelegenheit gibt Gott uns nur einmal die Woche, am Sabbat. In Hebräer 10, Verse 24-25 werden wir diesbezüglich ermahnt: "Lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken, und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht."

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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