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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 06.09.2014 –

Die nicht wahrnehmbare Heilung

Als Jesus einmal in Kapernaum predigte, wurde ein Behindeter zu ihm gebracht: "Und es kamen einige zu ihm, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben" (Markus 2,3-5).

Unter den Anwesenden waren auch einige Schriftgelehrte. Ihre Reaktion auf Jesu Worte war zu erwarten: "Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein?" (Vers 7).

Auf ihre Einwände reagierte Jesus prompt: "Was denkt ihr solches in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher?" (Verse 8-9).

Bei Jesu Gegenüberstellung handelt es sich um das, was man sagt. Welche wahrnehmbaren Beweise gibt es für die Aussage "Dir sind deine Sünden vergeben"? Diese Behauptung lässt sich empirisch nicht bestätigen, und in einer großen Konfession kann man jeden Tag vor dem Beichtstuhl dieses Wort hören. Doch niemand kann dabei verifizieren, dass die begangenen Sünden den Menschen "verlassen".

Es ist daher viel leichter zu sagen "Dir sind deine Sünden vergeben"!

Selbst das levitische Ritualsystem vermochte nicht eine echte Sündenvergebung herbeizuführen. "Deshalb kann es [das Ritualgesetz] die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muss. Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für alle Mal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden? Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen" (Hebräer 10,1-4).

Was das Ritualgesetz nicht vermochte, schaffte Jesus durch sein eigenes Opfer:

"Er [Jesus] ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie äußerlich rein sind, um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott" (Hebräer 9,12-14).

Um seine Autorität zur Sündenvergebung unter Beweis zu stellen, sagte Jesus den zweifelnden Schriftgelehrten:

"Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und er stand auf, nahm sein Bett und ging alsbald hinaus vor aller Augen" (Markus 2,10-12).

Er tat das, was für die Verifizierung schwerer war: Den Gelähmten zu heilen. Dadurch bewies er seine Fähigkeit, auch eine geistliche Heilung mittels der Sündenvergebung herbeizuführen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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