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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 20.09.2014 –

Eine Quelle des Streits

In der Bergpredigt warnt uns Jesus vor falschen Predigern und weist in diesem Zusammenhang auf ein allgemeingültiges Prinzip hin, das zum Erkennen der wahren Quelle einer Sache wichtig ist:

"Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" (Matthäus 7,15-20).

Den Baum erkennt man also an seinen Früchten, ob es sich um falsche Prediger oder etwas anderes handelt, wie z. B. eine Eigenschaft.

Eine Eigenschaft, vor der die Bibel uns warnt, ist Streitsucht. Streitsucht ist keine Eigenschaft des heiligen Geistes. Es soll nicht an uns liegen, wenn wir mit anderen Menschen nicht gut auskommen können: "Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden" (Römer 12,18).

Haben Sie Streit erlebt, der anscheinend kein Ende nehmen wollte? Solchen Streit gibt es nur deshalb, weil die daran Beteiligten daran beteiligt sind! Das heißt im Sinne des englischen Sprichworts, "Zum Tango tanzen sind zwei erforderlich", d. h. dazu gehören immer zwei.

Die Bibel weist uns auf eine häufige Quelle des Streits hin: "Unter den Übermütigen ist immer Streit; aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen" (Sprüche 13,10). Oder wie es in der "Neues Leben"-Übersetzung heißt: "Stolz führt zu Streit; weise ist, wer guten Rat annimmt."

Stolz sieht man einem Menschen beim Anblick unbedingt nicht an, sondern wie beim Baum sind es die Früchte in dessen Leben, die diese Charakterschwäche offenbaren. Wer das letzte Wort haben will (muss), wer immer im Recht sein will (muss) usw., ist nach der Bibel stolz.

Geraten zwei Leute dieser Art aneinander, geht der Streit los. Gerät ein stolzer Mensch aber mit jemandem aneinander, der Gott gefallen will, ist Streit nicht unbedingt vorprogrammiert: "Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fernzubleiben; aber die gerne streiten, sind allzumal Toren" (Sprüche 20,3).

Wo es niemanden gibt, der als Zweiter an einem Streitgespräch teilnimmt, kommt kein Streitgespräch zustande.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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