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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 14.06.2014 –

Der Ruf des Vaters

Verschaffen wir uns selbst den Zugang zu Jesus Christus? Geht die Suche nach ihm von uns aus? Das hört man manchmal im abgewandelten Christentum unserer Zeit. Jesus widersprach jedoch dieser Vorstellung: "Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage" (Johannes 6,44).

Es ist unser himmlischer Vater, der uns beruft und zu seinem Sohn Jesus Christus führt. Welcher Kraft bedient sich Gott, um unsere Berufung möglich zu machen? Unser natürlicher Menschenverstand, den wir dem Geist im Menschen verdanken, versteht die Dinge Gottes nicht. Um Gott kennenzulernen bzw. um berufen zu werden, setzt Gott den heiligen Geist, durch den wir die Dinge Gottes verstehen können: "Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes" (1. Korinther 2,11).

Die Dinge Gottes verstehen wir nur dann, wenn der Vater uns beruft und seinen Geist zur Verfügung stellt. Dass dieser Geist der Christenheit heute im Allgemeinen nicht nur Verfügung steht, erkennt man an deren Dreieinigkeitslehre, die ein falsches Gottesbild vermittelt. Daraus ziehen wir den Schluss, dass Gott die überwiegende Mehrheit derjenigen, die sich zum Christentum bekennen, (noch) nicht berufen hat.

Jesus nannte den heiligen Geist "den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann" (Johannes 14,17). Die Welt kann ihn nicht empfangen, aber er war bereits "bei" den Jüngern (ebenda) und ermöglichte ihnen das Verständnis, das Petrus so klar ausdrückte: "Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!" (Matthäus 16,16). Für Jesu Landsleute, die Juden, hatte "Gottes Sohn" die Bedeutung, Gott gleich zu sein, d. h. Gott zu sein (Johannes 5,18), eine Sichtweise, der Jesus nicht widersprach. Wie hat Petrus das erfahren? War er auf der Suche nach Jesus? Nein! "Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel", stellte Jesus dazu fest (Matthäus 16,17).

Da Gott, der Vater, durch den heiligen Geist wirkt, um uns zu berufen, sollen wir stets die Ermahnung des Paulus an die Epheser beherzigen: "Betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung" (Epheser 4,30). Seien wir stets für die Erkenntnis offen, die Gott uns durch den Geist der Wahrheit schenken möchte.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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