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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.03.2014 –

Eine Hungersnot nach dem Wort

Der Prophet Amos sagte eine Zeit voraus, in der man vergeblich nach dem Wort Gottes suchen wird: "Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden" (Amos 8,11-12).

Kann es sein, dass eine Hungersnot nach dem Wort in unserer Zeit durch einen schleichenden Prozess erfolgt, dessen Anfänge der Apostel Paulus beschreibt?

"Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben" (Römer 1,18-20).

In Römer 1 werden die Ungerechten beschrieben, die sich eine Weltanschauung ohne einen Schöpfer wünschen, damit sie im Hinblick auf das Ausleben ihrer Sexualität von Moralvorstellungen befreit sind. Was Paulus seinerzeit beschrieb, gipfelte in der Evolutionstheorie, deren Anhänger "die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht [haben] mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere" (Vers 23).

Heute sind es nicht nur Evolutionisten, die an die Evolution glauben, sondern auch viele Theologen und Christen. Es gibt bereits eine Hungersnot nach dem Wort in der Hinsicht, dass bestimmte Aussagen der Heiligen Schrift nicht mehr für wahr genommen und deshalb auch nicht mehr gepredigt werden.

Die Menschen sind größtenteils zu biblischen Analphabeten geworden. Ohne die Liebe zur Wahrheit bzw. dem Wort Gottes (Johannes 17,17) sind sie für die Verführung des falschen Propheten reif (2. Thessalonicher 2,9-12).

Vor diesem Hintergrund müssen wir die Gelegenheit nutzen, das Evangelium zu predigen, solange es möglich ist: "Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann" (Johannes 9,4).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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