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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 01.03.2014 –

Anerkennung muss nicht immer sein

Vor Jahren hörte ich jemanden sagen, dass man im Leben mehr "bewegen" kann, wenn es einem nicht so wichtig ist, dafür persönlich anerkannt zu werden. Manche wären mit dieser Aussage nicht einverstanden, aber es gibt ein biblisches Beispiel von einem Mann, auf den sie zutrifft. Er trug wesentlich zum Inhalt des Neuen Testaments bei.

Im Neuen Testament finden wir 27 Bücher. Davon wurden dreizehn von dem Apostel Paulus geschrieben, möglicherweise auch vierzehn, wenn man den Hebräerbrief, dessen Autor nicht genannnt wird, noch dazu rechnet. Dann haben wir die Apostelgeschichte und das Lukasevangelium, die von einem Mitarbeiter des Paulus, Lukas, geschrieben wurden. Denken wir einmal darüber nach, wie uns fehlen würde, wenn wir diese vielen Bücher des Neuen Testaments nicht hätten!

Doch in dieser Botschaft geht es nicht um Paulus, sondern um den Mann, der sich für ihn einsetzte. Nach seiner Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus "verschwand" Paulus drei Jahre lang, in denen er persönlich von Jesus Christus unterrichtet wurde. Danach reiste er nach Jerusalem und wollte sich der dortigen Gemeinde anschließen. Was war die Reaktion? "Sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, dass er ein Jünger wäre" (Apostelgeschichte 9,26).

Da wurde Barnabas für Paulus aktiv und warb um Vertrauen für den ehemaligen Verfolger der Kirche, indem er den Aposteln von Paulus' Bekehrung und seiner kraftvollen Verkündigung in Damaskus erzählte. Barnabas glaubte Paulus und gewährte ihm sozusagen einen Vertrauenvorschuss. Dank der Vermittlung des Barnabas wurde Paulus als Bruder aufgenommen (Verse 27-28).

Als das Evangelium später in Antiochia Früchte trug, wurde Barnabas, "ein bewährter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens" (Apostelgeschichte 11,24), dorthin entsandt, um die schnell entstehende Ortsgemeinde zu betreuen. Dort traf er eine Entscheidung, deren Auswirkung jahrhundertelang allen später Berufenen zugute gekommen ist: Er holte Paulus nach Antiochia, um bei der Betreuung der Heidenchristen mitzuhelfen.

Eigentlich hieß er Josef, aber die Apostel nannten ihn Barnabas, "das heißt der Mann, der anderen Mut mach" (Apostelgeschichte 4,36; Gute Nachricht Bibel). Barnabas machte Paulus -- und durch ihn auch uns -- Mut. Ich könnte mir vorstellen, dass es dem Barnabas, wenn er heute ein Neues Testament in die Hand nehmen könnte, nichts ausmachen würde, dass sein ehemaliger Helfer im Inhalt dieses Buches so prominent zu sehen ist.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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