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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 15.02.2014 –

Liebe als Definitionssache

Im Garten Eden standen zwei Bäume, die zwei Lebensweisen darstellten. Eigentlich gibt es nur diese zwei Lebensweisen.

Der Baum des Lebens stellt die Lebensweise dar, die Gott für den Menschen vorgesehen hat. Diese Lebensweise richtet sich nach Gottes Maßstäben, und wer sie praktiziert, akzeptiert Gottes Definition von Gut und Böse, und zwar bedingungslos.

Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen stellt hingegen die Lebensweise der menschlichen Selbstbestimmung dar. Der Mensch entscheidet selbst, was Gut und Böse ist, wobei er, wenn er es für richtig findet, auch Gottes Definition übernimmt, aber nur teilweise.

Gottes Definition von Gut und Böse stellt Gott an die höchste Stelle bei unseren Prioritäten und fügt dem Nächsten keinen Schaden zu.

Was die menschliche Selbstbestimmung in Bezug auf Gut und Böse hervorbringt, erkennen wir an den letzten fast 6000 Jahren der Geschichte.

Vor diesem Hintergrund überlegen wir, wessen Definition der Liebe für uns maßgebend ist. Wenn wir die Menschen fragen, was Liebe ist, wird bald klar, dass Liebe nicht für alle Menschen die gleiche Bedeutung hat. Ist die Liebe ein Gefühl? Oder ist sie die tiefe Anteilnahme für die Mitmenschen, ohne das klar ist, was diese Anteilnahme ist? Oder wird die Liebe im Sinne der sexuellen Anziehung ausgelegt?

Von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nehmend, werden die meisten Menschen sagen, dass Liebe ein bestimmtes Maß an Respekt für zwischenmenschliche Beziehungen beinhaltet, wozu auch Toleranz gehört. Bei dieser Definitionen der Liebe ist jedoch Vorsicht geboten, denn damit kann fast jedes Verhalten rechtfertigt werden.

Umfasst die Liebe z.B. eine außer- oder voreheliche Beziehung, wenn man die andere Person liebt?

Wer vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nimmt und die Liebe selbst definiert, könnte die Frage bejahen.

Wer vom Baum des Lebens nimmt und Gottes Definition akzeptiert, wird die Frage verneinen.

Der Apostel Johannes schrieb: "Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer" (1. Johannes 5,2-3).

Die Liebe ist eine Definitionssache. Entweder definiert Gott die Liebe, oder der Mensch tut es. Uns sollte klar sein, für wessen Defintion wir uns entschieden haben.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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