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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.11.2014 –

Auf eigene Faust handeln (1. Teil)

Uns allen ist das Handeln Abrahams bekannt, als er den Vorschlag seiner Frau für gut befand und versuchte, mit der Magd Hagar Gottes Verheißung eines Erben zu erfüllen.

Ein zweites Beispiel dieser Art hat mit Jakob und Rebekka zu tun, als die Zeit gekommen war, dass Isaak das Erstgeburtsrecht auf einen Erben übertragen wollte:

"Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rau, doch ich bin glatt; so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen . . . Da machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gerne hatte, und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, Feierkleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn. Aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände und wo er glatt war am Halse" (1. Mose 27,11-12 . 14-16).

Jakob, Rebekka und ihre Söhne Jakob und Esau waren Menschen mit ihren Stärken und Schwächen, wie wir alle sie haben. In dieser Familiengeschichte darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Eltern offensichtlich beide ihr Lieblingskind hatten:

"Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher, Jakob aber ein gesitteter Mann und blieb bei den Zelten. Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieb" (1. Mose 25,27-28).

Als es um das Erstgeburtsrecht ging, war es für Isaak selbstverständlich, dass Esau den Segen erhalten sollte. Schließlich war Esau der erstgeborene Sohn, und Isaak bevorzugte ihn und seine Art. Rebekka wollte, dass ihr Lieblingskind, Jakob, den Segen bekam. Vielleicht erinnerte sie sich an Gottes Vorhersage in der Zeit, als sie mit den Zwillingen in Umständen war: "Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen" (1. Mose 25,23).

Gott hatte vor, dem jüngeren Sohn -- Jakob -- den Erstgeburtssegen auf seine Art zu geben. Hätte Gott nicht, als Isaak den Esau segnen wollte, selbst eingreifen können, um das zu verhindern? Bestimmt hätte er das tun können, doch die Gelegenheit dazu bekam er nicht, weil Rebekka und Jakob auf eigene Faust handelten.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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