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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 01.11.2014 –

In Gottes Augen würdig sein

Als Saulus auf dem Weg nach Damaskus berufen wurde, ließ Jesus ihn wissen, dass er bei seinem Dienst für das Evangelium leiden würde: "Ich [Jesus] will ihm [Saulus] zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen" (Apostelgeschichte 9,16).

Und gelitten hat er! "Von den Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen; ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer" (2. Korinther 11,24-25).

Wie reagierte Paulus auf sein Los? Beispielhaft ist sein Verhalten in der Stadt Philippi, nachdem sie vor den dortigen Stadtrichtern zu Unrecht angeklagt wurden:

"Die Stadtrichter ließen ihnen [Paulus und Silas] die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen. Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen. Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block" (Apostelgeschichte 16,22-24).

Im Gegensatz zu den Juden gab es bei den Römern keine Grenze für Stockschläge. Wahrscheinlich wurden Paulus und Silas mehr als 39 Mal geschlagen. Der "Block" setzte sich aus zwei großen Balken zusammen, in die man Löcher für die Füße gebohrt hatte. Die Löcher wurden so platziert, dass der Gefangene die Beine und Füße kaum bewegen konnte. So lagen Paulus und Silas im dunklen Kerker eines Gefängnisses auf dem Rücken, der voller Prellungen und Blutergüße war.

Sie hätten sich über ihre Lage beklagen können. Sie hätten sich fragen können, warum lässt Gott so etwas zu? Das taten sie aber nicht. "Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie" (Vers 25). In der Dunkelheit kaum sehend, lobten sie Gott. Und sie lobten ihn so laut, dass die anderen Gefangenen sie hören konnten.

Wie war ihre Gemütsverfassung in dieser Situation? Vielleicht gibt uns der Apostel Jakobus Einblick in ihre Gedanken mit seiner Aufforderung, die wir in Jakobus 5, Vers 13 finden: "Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen."

Gott erhörte ihre Gebete! "Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab" (Apostelgeschichte 16,26-27).

Leiden um Christi willen war für Paulus und die anderen Apostel keine Strafe, sondern eine Ehre. Das zeigt auch das Beispiel von Petrus und Johannes, nachdem der Hohe Rat sie geißeln ließ, weil sie im Namen Jesu gepredigt hatten: "Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden" (Apostelgeschichte 5,41).

Ihr Vorbild sollen wir heute beherzigen, denn nach Jesu Worten stehen uns in der Zeit vor der Wiederkehr Verfolgung und Anfechtung bevor.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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