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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 23.03.2013 –

Eine schwierige Einbahnstraße

Unterwegs mit dem Auto zu einem Reiseziel kann es vorkommen, dass Einbahnstraßen zu unserer Route gehören. Einbahnstraßen können, auch wenn der Verkehr in nur einer Richtung fließt, eine Herausforderung sein.

So ist es auch mit unserem Weg zum Reich Gottes, in das wir beim Erreichen unseres Ziels, am Ende dieses Lebens, eingehen wollen. Unterwegs gibt es eine Einbahnstraße, die sehr häufig eine Herausforderung darstellt. Es ist die Vergebung, die wir gewähren, wenn niemand darum bittet.

Dass unsere Bereitschaft zum Vergeben für unsere christliche Lebensführung und unsere Beziehung zu Gott wichtig ist, dürfte uns allen klar sein. Wir kennen die Ermahnung Jesu in seiner Bergpredigt: "Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben" (Matthäus 6,14-15).

Wenn jemand einsieht, dass er uns falsch behandelt hat, und uns aufrichtig um Vergebung bittet, erleichtert er uns die Vergebung und ermöglicht eine Wiederherstellung einer verletzten Beziehung. Dass ist aber dann keine Einbahnstraße.

Die Einbahnstraße der Vergebung ist, wenn wir zum Vergeben bereit sind, ohne dass der andere seine Verfehlungen einsieht oder überhaupt erkennt. Auch in solchen Fällen sollen wir zum Vergeben bereit sein, obwohl die vollständige Wiederherstellung der Beziehung erst dann erfolgen kann, wenn der andere seine Verfehlungen einsieht und bereut.

Diese Einbahnstraße einzuschlagen dient uns! Sie befreit uns von negativen Emotionen wie Groll, Rache usw. Sie hinterlässt uns in einer Gemütshaltung, die einer späteren Wiederherstellung der Beziehung förderlich ist. Und -- vor allen Dingen -- ahmen wir damit unser perfektes Beispiel nach, Jesus Christus.

Vor seinem Ableben wurde Jesus Christus auf grausame Weise misshandelt. Ohne Schuld wurde er verflucht, geschlagen, gegeißelt und zuletzt ans Kreuz genagelt. In diesen Tagen denken wir daran. Doch am Kreuz hängend gehörte dieser Satz zu seinen letzten Äußerungen in diesem Leben: "Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lukas 23,34).

Als wir noch Sünder waren -- bevor wir unsere Schuld erkannten --, ist Jesus für uns gestorben. Er schlug die schwierige Einbahnstraße ein, die unsere Versöhnung mit Gott ermöglichte.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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