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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.12.2013 –

Mythologische Bibelauslegung?

Der Einfluss der alten griechischen Kultur auf das abgewandelte Christentum unserer Zeit ist für alle, die die Lehren des modernen Christentums mit aufgeschlossenem Sinn untersuchen, nicht von der Hand zu weisen. Die unsterbliche Seele ist eine Vorstellung, die "ganz dem israelitischen Bewusstsein widerspricht und nirgends [im Alten Testament] gefunden wird" ("International Standard Bible Encyclopedia", Eerdmans, Grand Rapids, 1956, Band II, Stichwort "Death", Seite 812).

In der Kirche Gottes mögen wir uns gegen diesen Einfluss gefeit wähnen, doch auch in der Kirche zeigt sich von Zeit zu Zeit eine mytholgoische Bibelauslegung einzelner Mitglieder, die vom Einfluss der griechischen Kultur zeugt. Die alten Griechen schrieben ihren mythologischen Göttern ein reges Sexualleben zu und glauben sogar daran, dass sie in der Lage waren, Geschlechtsverkehr mit sterblichen Menschen zu haben.

Diese Vorstellung widerspricht freilich der Bibel. Die "Götter" der alten Griechen waren keine Götter, sondern mythologische Fantasiegestalten. Außerdem lehrt uns die Bibel, dass Geistwesen, die auf einer höheren Ebene existieren als sterbliche Menschen, keinen fleischlichen Verkehr erleben. Das umfasst sowohl Menschen, die nach der Auferstehung als Geistwesen existieren werden, als auch die Engel, die zurzeit höher sind als fleischliche Menschen (vgl. dazu Hebräer 2,7).

Jesus lehrte diese fundamentale Wahrheit über die Wesensart von Geistwesen, als er auf eine Fangfrage der Sadduzäer antwortete: "Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. Denn in der Auferstehung werden sie [die Menschen] weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel" (Matthäus 22,29-30). Engel heiraten nicht, d. h., dazu sind sie aufgrund ihrer Wesensart nicht fähig. So werden auch die verwandelten Kinder Gottes sein.

Einige ignorieren diese klare Aussage der Bibel, indem sie die Sichtweise der alten Griechen ihre persönliche Bibelauslegung beeinflussen lassen. Als Beispiel sei die Vorstellung erwähnt, dass Engel mit Menschen verkehrt hätten oder dass Kains Vater nicht Adam, sondern Satan gewesen sei.

Wenn wir als reine Braut Christus zugeführt werden wollen, müssen wir "für den Glauben kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist" (Judas 1,3).

Ist unsere persönliche Bibelauslegung bibeltreu oder mythologisch geprägt?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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