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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 16.11.2013 –

"Haben sie mein Wort gehalten"

Jesus hat seine Gemeinde mit dem Predigen des Evangeliums beauftragt, was dazu führt, dass wir die Menschen zu Jüngern Jesu machen sollen (Matthäus 28,18-20). Der Wortlaut des Auftrags zeugt von "Erfolg", denn als Resultat unseres Predigens wird es Menschen geben, die getauft werden. Das ist bei uns der Fall, und daran hat sich seit 2000 Jahren nichts geändert.

Unsere Gesellschaft legt großen Wert auf "Erfolg", auch "zahlenmäßigen Erfolg" -- mehr, besser usw. Diejenigen, die den Auftrag des Predigens ausführen, sind manchmal enttäuscht, da es nur sehr wenige sind, die sich ernsthaft mit unserer Botschaft befassen. Wir fragen uns immer wieder, wie können wir unsere Botschaft relevanter, attraktiver, klarer oder was immer "verpacken", damit mehr Leute zu uns kommen.

Als Mensch auf dieser Erde war unser Erlöser Jesus Christus ein Jude. Er lebte unter Juden, hielt den Sabbat und die Festtage wie seine Landsleute und ging am Sabbat in die Synagoge, wie es seine Landsleute taten. Er kannte auch die Schrift und war ein fähiger Lehrer derselben. Er kannte sein Volk und dessen Kultur. Es ist offensichtlich, dass Jesus beim Predigen den Juden ein Jude war, um das Beispiel des Paulus zu erwähnen.

Vor diesem Hintergrund hätte man erwarten können, dass Jesus mit seiner Botschaft vom Reich Gottes "mehr Erfolg" gehabt hätte, doch nach dreieinhalb Jahren des Predigens gab es nur 120 Personen, die seine Nachfolger waren.

Nur wenige Stunden vor seinem Tod sagte Jesus diesbezüglich etwas sehr Wichtiges: "Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten" (Johannes 15,20).

"Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten" (Johannes 15,20).

Ganz gleich wie effektiv und relevant wir die Botschaft vom Reich Gottes "verpacken", wird es Leute geben -- viele Leute! --, die sie ablehnen. Wenn die überwiegende Mehrheit der Landsleute Jesu damals sein perfektes Vorbild und seine perfekte Vorgehensweise beim Predigen des Evangeliums abgelehnt haben, wird es auch heute viele Menschen geben, die die Botschaft bei unserem imperfekten Beispiel und unserem imperfekten Predigen ablehnen. Dass der "Erfolg" unseres Predigens in einer erfolgsorientierten Gesellschaft hinter unseren Erwartungen bleibt, soll uns nicht entmutigen. Wir sollen konsequent die "rechte Speise" verteilen (Matthäus 24,45-46).

Um so mehr sollten wir uns darüber freuen, dass wir die Botschaft verstehen dürfen: "Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.

Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen" (Matthäus 11,25-26).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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