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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 23.06.2018 –

Bekennermut

Wenn Sie vor Gericht der Anbetung des wahren Gottes beschuldigt würden, könnte man Sie aufgrund Ihrer Lebensführung für schuldig befinden? Oder würde man gar nicht wissen, dass Sie ein Nachfolger Jesu Christi sind?

Diese Situation erlebte der Prophet Daniel nach der Eroberung Babylons durch die Perser. Als hoher Beamter in der neuen persischen Regierung war Daniel Feindseligkeit ausgesetzt. Zweifellos war die große Mehrheit seiner Feinde Meder oder Perser, die die Einsetzung eines der jüdischen Gefangenen in ein hohes Amt nicht akzeptieren wollen. Natürlich gab es auch eine natürliche Tendenz zur Eifersucht in Verwaltungsstrukturen, wenn besser qualifizierte Personen befördert werden.

Da Daniel keinen Dreck am Stecken hatte, konnten seine Gegner ihm nichts vorwerfen, was ihn sein Amt gekostet hätte. Da sie aber seinen Ruf für die Treue zu seinem Gott kannten, erkannten sie, dass dies der einzige Bereich war, in dem sie ihn in rechtliche Schwierigkeiten bringen konnten - indem sie ein Gesetz entwarfen, das seine religiöse Praxis untersagte.

Die Geschichte ist uns allen bekannt. Diese skrupellosen Männer bewegten den persischen König zum Ausrufen eines Gesetzes, das die Anbetung eines fremden Gottes 30 Tage lang verbot. Und Daniel war für sein Gebetsleben bekannt.

Zweifellos hat er oft "privat" gebetet, genau wie alle Gläubigen es tun. Doch es scheint, dass Daniel vielleicht deshalb dreimal am Tag offen gegenüber Jerusalem betete, um dem heidnischen Reich der Meder und Perser als beständiges Zeugnis Gottes zu dienen, und auch als Ansporn für die in Gefangenschaft lebenden Juden, in ihrer Hingabe an Gott und ihren Glauben mutig zu sein und darin nicht nachzulassen. Seine Gewohnheit war seinen Feinden bekannt. Sie wussten, dass Daniel auf diese Weise betete, weil er seinen Glauben nicht versteckte!

Trotz der strengen Strafe, die wegen des Ungehorsams verhängt wurde, hörte Daniel nicht auf, seinen himmlischen Vater täglich im Gebet anzurufen. Es ist interessant zu bedenken, dass er als Reaktion auf die Notsituation, in der er sich nach dem Erlass des Königs befand, im Geheimen zu Gott hätte beten können. Niemand hätte gemerkt, dass er dem König ungehorsam wäre, und er hätte sein Verhalten damit rechtfertigen können, dass er, obwohl er so tat, als würde er die Anordnung des Königs befolgen, im Geheimen die Treue zu Gott bewahrt hatte.

Hätte er sich aber so verhalten, was wäre aus seiner Vorbildfunktion für seine Landsleute geworden? Nichts.

Daniel bewies etwas, das alle wahren Nachfolger Jesu Christi früher oder später in ihrem Leben beweisen müssen: Bekennermut. Und wie der Rest der Geschichte zeigt, wurde er dafür reichlich belohnt.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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