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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.12.2018 –

Gottes Gedächtnis und Gnade

Als Gott die Städte Sodom und Gomorra wegen ihrer Bosheit vernichtete, geschah etwas Interessantes: "Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte" (1. Mose 19,29).

Gott hatte kurze Zeit zuvor Abraham besucht, begleitet von zwei Engeln (vgl. 1. Mose 18,1-2 mit 1. Mose 19,1). Abraham hatte Gott und den beiden Engeln zu essen gegeben (1. Mose 18,8) und Gott kündigte die Geburt des verheißenen Sohnes für das nächste Jahr an (Vers 10).

Zum Schluss des Besuchs erzählte Gott Abraham sein Vorhaben, Sodom und Gomorra zu vernichten (Verse 20-21). Dann folgte ein interessanter Austausch zwischen Gott und Abraham, bei den Abraham Gott bat, beginnend mit 50 Gerechten, Sodom — der Wohnort seines Neffen Lot — zu schonen, falls es dort zehn Gerechte gab:

"Und er sprach: Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort" (1. Mose 18,32-33).

Es gab jedoch keine zehn Gerechte in Sodom, sondern nur Lot, seine Frau und ihre beiden Töchter. Die zwei Engel, die Gott beim Besuch bei Abraham begleitet hatten, zogen nach Sodom weiter und kündigten Lot Gottes Vorhaben an, die Stadt zu zerstören. Deshalb sollten Lot und seine Familie die Stadt verlassen (1. Mose 19,12-13). Es gab zwar keine zehn Gerechte in Sodom, dennoch "gedachte Gott an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte".

Die Bibel zeigt uns, dass Gott nicht tatenlos zusieht, wie Sünde und Gottlosigkeit überhandnehmen. Er warnt und mahnt und irgendwann handelt er. Gott bleibt aber den Seinen treu und gedenkt ihrer und zeigt sich gnädig. Gnade heißt Vergebung im Gericht bei Reue, Rettung vor dem Tod.

So zeichnet sich Gottes Gedächtnis durch Gnade aus: "Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein" (Psalm 103,10-12).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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