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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 20.05.2017 –

Ein neues Herz

Im Dezember werden es 50 Jahre sein, seitdem die erste erfolgreiche Herztransplantation stattfand. Der südafrikanische Arzt Christiaan Barnard schrieb sich am 3. Dezember in die Geschichtsbücher, als er das kranke Herz eines 53-jährigen Lebensmittelhändlers gegen das Herz einer 25-jährigen Frau austauschte, die bei einem Autounfall starb.

Jedes Jahr erhalten weltweit ca. 5000 Personen ein neues Herz per Transplantation. Die Methoden und Medikamente haben sich seit Dr. Barnards erster erfolgreicher Operation verbessert, aber drei grundsätzliche Dinge haben sich nicht geändert. Eine Diagnose muss gestellt werden, die den unheilbar kranken Zustand des Herzens ermittelt bzw. bestätigt. Ein Arzt mit besonderer Eignung, teils durch eine besondere Ausbildung erfolgt, muss die Transplantation vornehmen. Und es muss ein Spenderherz geben, und ein Spenderherz gibt es nur, wenn der Spender gestorben ist.

Im Dezember dieses Jahres wird das 50. Jubiläum der ersten erfolgreichen Herztransplantation wohl gefeiert werden, aber man irrt sich in der Sichtweise, dass Dr. Christiaan Barnard die erste erfolgreiche Herztransplantation vorgenommen hat. Es gibt einen anderen Arzt, den Chefarzt des Universums, der seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden Herztransplantationen vornimmt. König David wusste von den Fähigkeiten dieses Chefarztes, als er betete: "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist" (Psalm 51,12).

"Ich bin der Herr, dein Arzt", sagte Gott den Israeliten (2. Mose 15,26), und daran hat sich nichts geändert, wenn es um Gottes Eignung geht, unser Arzt zu sein, der Arzt der Berufenen. Unser Chefarzt ist derjenige, der die Diagnose erstellt, und die Diagnose ist eindeutig: "Nichts auf dieser Welt ist so hinterhältig und verschlagen wie das Herz des Menschen. Wer kann es durchschauen? Nur ich, der Herr, kann es! Ich prüfe jeden Menschen bis in sein tiefstes Innerstes hinein" (Jeremia 17,9-10; "Neues Leben"-Übersetzung). Und unser Chefarzt bietet uns eine Herztransplantation an: "Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben" (Hesekiel 36,26).

Und wessen Herz wird uns gespendet? Es ist das Herz unseres Erlösers Jesus Christus. Seinen Jüngern versprach er: "Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch" (Johannes 14,18). Aber um zu ihnen zu kommen, was durch den heiligen Geist erfolgt, musste Jesus erst sterben. Ohne seinen Tod wäre es nicht möglich, dass er zu uns kommt und Wohnung bei uns nimmt (Vers 23). Haben wir uns Gott durch die Taufe ergeben und den heiligen Geist durch das Händeauflegen erhalten, lebt Jesus in uns. "Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir", wusste der Apostel Paulus (Galater 2,20).

Wenn ein Mensch ein Spenderherz bekommt, gibt es die Möglichkeit einer Abstoßungsreaktion. Das neue Herz wird sozusagen nicht akzeptiert. Deshalb wird unterliegt der Empfänger des neuen Herzens lebenslang Kontrollen, um eine einsetzende Abstoßung rechtzeitig zu erkennen. Wer vom großen Chefarzt des Universums ein neues Herz bekommt, unterliegt ebenfalls lebenslang der Selbstkontrolle, ob er sein neues Herz in sich wirken lässt oder aber abstößt: "Fragt euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch selbst! Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Christus Jesus in euch ist?" (2. Korinther 13,5; Einheitsübersetzung).

An den 3. Dezember 1967 als Datum der vermeintlich ersten erfolgreichen Herztransplantation wird man sich in der Medizin noch lange erinnern. Können Sie sich an das Datum Ihrer Herztransplantation erinnern? Wie war es für Sie an jenem Tag? Es war der Tag, an dem Sie getauft wurden, nachdem Sie die Diagnose des großen Chefarztes akzeptiert hatten.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

PS: Ein Dankeschön an Richard Hofer (Gemeinde Oberndorf) für die Idee für dieses WzS!

Paul Kieffer

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