VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.03.2017 –

Können Sie in einer hitzigen politischen Umgebung Christ sein?

Was halten Sie von der Einschätzung eines prominenten Psychiaters über den Präsidenten? "Täuschen Sie sich nicht: Er ist eine Macht … absolut rücksichtslos, ein extrem vielseitiger Geist, den man nicht einschätzen kann."

Ist das eine kürzlich erschienene Analyse des amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten?

Nein, diese Aussage wurde 1933 von Dr. Carl Jung, ein Psychiater aus der Schweiz und Kollege von Sigmund Freud, gemacht. Er schrieb damals über den neuen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt. Roosevelt setzte damals in seinen ersten 100 Tagen als Präsident eine Reihe von Gesetzesvorlagen und Entscheidungen in Gang. Diese Vorschläge erschütterten die Welt. Sie riefen wechselweise Ruhe, Erleichterung, Angst und Aufregung hervor. Damals beschloss Roosevelt einige Dinge, die heute auf großes Unverständnis treffen würden.

Wenn man sich die aktuellen Ereignisse und die heftige Diskussion darüber anschaut, tut man gut daran zu verstehen, dass man leicht auf einen falschen Eindruck bzw. allgemeinen Fehler hereinfallen kann. Man kann meinen, dass das aktuelle Geschehen das Schlimmste ist, was je passieren konnte. Oder man glaubt, dass sie von Gott zum Segen geschickt wurden. Mit diesen Denkweisen kann man sich leicht von der Unbesonnenheit der Menge verstricken lassen. Irritation und Angst sind die Folgen.

Der Apostel Petrus wusste, was das bedeutete. Er schrieb seinen ersten Brief in den frühen 60iger Jahren n. Chr., ein paar Jahre nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels. Aus seinen Anfangsversen geht hervor, dass Petrus und sein Bruder zuvor das Evangelium in die heutige Türkei, die Ukraine und andere nördliche und östliche Orte getragen haben.

Die politische Umgebung, in der Petrus arbeitete –- sowohl im Römischen Reich als auch in den entlegeneren Gebieten an der östlichen Grenze -–, wurde stark von einem der gefährlichsten Männer beeinflusst, der je existiert hat: Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus. Nach einer anfänglich akzeptablen Phase in der Regierung Neros, wurde seine Herrschaft insbesondere für die frühen Christen in den letzten fünf Jahren zur starken Bedrohung. Nachdem er seine Mutter, Agrippina, umgebracht hatte, verwehrte sich Nero nichts, und gab sich zahlreichen Ausschweifungen hin. Er ließ niemanden in seine Quere kommen. Josephus berichtet, dass Neros zweite Frau, Poppaea Sabina, eine einflussreiche Gläubige war, die wahrscheinlich auch den Sabbat hielt. Verschiedene Berichte deuten darauf hin, dass sie während ihrer Schwangerschaft mit seinem zweiten Kind starb, als der böse Kaiser sie grausam schlug.

Es gab aber noch weitere schlimme Ereignisse während der Regierungszeit Neros: Nachdem ein großes Feuer einen Großteil der römischen Hauptstadt im Juli 64 n. Ch. zerstört hatte, beschuldigte der grausame Kaiser öffentlich die kleine Christengemeinde. Prominente Römer selbst verbreiteten das Gerücht, dass Nero das Feuer selbst legen ließ. Der römische Historiker Tacitus schrieb: "Um also dieses Gerücht niederzuschlagen, schob Nero die Schuld auf andere und belegte mit den ausgesuchtesten Strafen jene Menschen, die das Volk wegen ihrer Schandtaten hasste und Christen nannte." Schlimme Grausamkeiten liegen in den Worten "ausgesuchtesten Strafen". Darüber hinaus ließ Nero unschuldige Christen als lebende Kerzen anzünden und ließ sie zum Vergnügen der Römer im Circus Maximus bis zum Tod kämpfen.

In dieser Zeit wurde der Apostel Paulus in Rom hingerichtet. Die frühe Gemeinde verlor auch die Führung durch Jakobus, den Bruder Jesu, als er in Jerusalem kurz vor der Zerstörung des Tempels ermordet wurde. Petrus selbst wurde auch hingerichtet. Dies war eine sehr dunkle Zeit für die frühe Gemeinde.

Hierbei handelt es sich um unsere geistlichen Brüder und Schwestern aus antiken Zeiten. Wenn jemand also eine Gelegenheit hatte, sich über die damalige Regierung zu beschweren, dann hätte Petrus genug Gründe dafür gehabt.

Welchen Rat gab Petrus aber?

Er warnte die damaligen Christen, dass ihr Glaube aufgrund des politischen Chaos, das sich im Römischen Reich ausgebreitet hatte, "durchs Feuer geläutert wird" und dass sie wohl "mancherlei Prüfungen leiden" müssten (1. Petrus 1,6-7; Einheitsübersetzung).

Petrus riet den Gemeindemitgliedern damals nicht dazu, sich den politischen Diskussionen anzuschließen. Er wies sie an, sicherzustellen, die richtige geistliche Grundlage zu haben, einschließlich eines starken persönlichen Blicks auf die Zukunft: "Setzt eure ganze Hoffnung auf die Gnade, die Gott euch schenken wird, wenn Jesus Christus in seiner Herrlichkeit erscheint" (Vers 13; Gute Nachricht Bibel).

Welchen Standard sollten sie haben? "Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden" (Vers 15; Einheitsübersetzung).

Was bedeutet dies für uns heute? Wir können, genauso wie unsere geistlichen Brüder und Schwestern zuvor, auch in politisch hitzigen Zeiten als Christen leben.

Ja, wir müssen erkennen, dass wir in schwierigen Zeiten leben, wenn Werte verfallen und die Kultur sich zum Schlimmsten verändert. Allerdings sollten wir uns nicht darauf fixieren. Wir müssen falsche Vorstellungen abwerfen und uns richtig motivieren. Wie Petrus schon riet: Lassen Sie uns in allem, was wir tun, heilig sein – ausgesondert als Diener und Kinder des allmächtigen Gottes.

Bedenken wir diese wichtige Tatsache: Die Regierungen dieser Welt sind nie wirklich ein Freund derjenigen gewesen, die der Wahrheit der Heiligen Schrift gefolgt sind. Jesus Christus sagte am Ende seines irdischen Lebens deutlich, dass er eine höhere Regierung als die der Welt repräsentierte. Er wurde vor Pilatus gebracht, der die römische Regierung repräsentierte und damit der damals der mächtigste Mann auf Erden war. Als er vor Pilatus stand, repräsentierte Jesus Christus das Reich Gottes, was unendlich mächtiger war.

Hier der Wortlaut ihrer Unterhaltung:

"Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt. Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme" (Johannes 18,36-37).

Als Pilatus behauptete, Macht über Jesus zu haben, antwortete Jesus: "Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?

Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre. Darum: der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde" (Johannes 19,10-11).

Damit wurde richtig gestellt, wer wirklich die Macht über die weltlichen Regierungen hat. Obwohl Gott verschiedene Ereignisse zulässt, dienen diese Ereignisse letztendlich seinem Willen und Plan, nämlich "viele Söhne zur Herrlichkeit" zu führen (Hebräer 2,10).

Als Jesus uns ein Rahmengebet gab, setzte er "Dein Reich komme" sehr weit nach oben. Je näher das Kommen diese Reiches rückt, sollten wir noch ernsthafter für das Reich Gottes beten und nicht so viel auf die politischen Stimmen dieser Welt hören. Wir legen unser Vertrauen in die Macht Gottes – die zur Errichtung des Reiches Gottes auf Erden führen wird. Wie Christus sagte, jeder, der in der Wahrheit ist, hört SEINE Stimme (Johannes 10,27). Stellen wir sicher, dass jeder Einzelne von uns wirklich seine Stimme hört und ihr folgt!

Im Dienste Christi

Victor Kubik

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>