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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 23.07.2016 –

Wir werden abgehört

Richard Nixon, der einzige Präsident der USA, der sein Amt frühzeitig niederlegte, wurde zum Opfer seines eigenen Abhörsystems. Bei den Anhörungen zur Watergate-Affäre wurde ein Mitarbeiter des Präsidenten gefragt, ob das Büro seines Chefs elektronisch ausgerüstet sei, um alle dort geführten Gespräche automatisch aufzuzeichnen. Die positive Antwort des Mitarbeiters, der unter Eid aussagte, führte zur Forderung nach der Herausgabe der Mitschnitte, was dann letztendlich Nixons Rücktritt auslöste.

Nixons Abhörsystem war vergleichsweise klobig gegenüber der Elektronik, die man heute zum Abhören von Gesprächen einsetzen kann. Kaum sichtbare Wanzen, im Büro, Hotelzimmer oder am Telefon platziert, ermöglichen Lauschangriffe auf Funktionäre und Staatsmänner. Und bei denen, die ein Handy verwenden, ist keine Wanze notwendig: Die Gespräche können über die Äther abgefangen werden, wie das bekanntlich vor ein paar Jahren bei Deutschlands Regierungschefin vorgekommen ist.

Wer in strategisch wichtiger Stellung arbeitet und ahnt, dass sein Gespräch mitgehört werden könnte, überlegt genau, was er sagt. Ist man unter Freunden ohne Gefahr des Abgehörtwerdens, drückt man sich vielleicht anders aus.

Als Christen sind wir alle stets in strategisch wichtiger Stellung: Unser Leben heute ist eine Ausbildung in christlicher Führungseignung und dient der Vorbereitung auf ein Amt in der Regierungsmannschaft Jesu Christi in der Welt von morgen.

In Hebräer 4, Vers 13 lesen wir: "Es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen." Ganz gleich, wo wir sind, hört Gott alle unsere Gespräche mit, und dafür braucht er keine Wanzen!

Und Jesus sagte: "Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden" (Matthäus 12,37). Wir haben Anlass, König Davids Gebet zu beherzigen: "Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser" (Psalm 19,15).

Was immer wir sagen, denken wir daran: Gott hört mit!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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