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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 26.03.2016 –

Wachen -- und beten!

Die Nachrichten können uns nach der Zeit, in der wir leben, fragen lassen. Oder vielleicht genauer gefragt: nach dem Stand der Dinge in Bezug auf prophezeite Ereignisse.

Die Terroranschläge islamischer Fanatiker in Europa, der Zustrom muslimischer Flüchtlinge nach Europa, der bevorstehende Volksentscheid über die sogenannte "Brexit" und der kürzlich geäußerte Standpunkt eines führenden Kandidaten im US-Präsidentschaftswahlkampf, wonach die USA ihre NATO-Verpflichtungen stark reduzieren sollen, sind alle Anlass zur Fragestellung: quo vadis Europa?

Vor dem Hintergrund unseres traditionellen Verständnisses der biblischen Prophezeiungen über die Endzeit überrascht es nicht, dass wir uns mit den Trends in Europa befassen und uns dabei fragen, wie sich die Zukunft Europas gestalten wird. Wir wissen, dass noch einiges geschehen muss -- auch in Europa --, bevor Jesus Christus zum zweiten Mal zur Erde kommt.

Darum geht es eigentlich bei den Prophezeiungen der Bibel über die Endzeit: die Wiederkehr Jesu. Jesu Jünger wollten auch wissen, was sich alles vor der verheißenen Wiederkehr ihres Herrn und Meisters stattfinden sollte. Deshalb fragten sie ihn danach: "Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?" (Matthäus 24,3).

In den vergangenen Jahrzehnten setzten wir uns oft mit den Zeichen auseinander, die Jesus als Antwort auf die Frage seiner Jünger gab. Seine Antwort finden wir in drei Parallelkapiteln der neutestamentlichen Evangelisten (Matthäus 24, Markus 13, Lukas 21). Hinzu kommen die Apokalyptischen Reiter der Offenbarung, deren symbolische Bedeutung in den Zeichen zu finden sind, die Jesus uns in den drei Parallelkapiteln gab. Dass wir uns mit diesen Zeichen befasst haben -- und immer noch befassen --, ist verständlich. Warum gab Jesus sie uns, wenn wir nicht darauf achten sollten?

Zum Schluss der Antwort Jesu im Lukasevangelium finden wir eine Ermahnung Jesu, die wir in der Vergangenheit möglicherweise missverstanden haben und deren Beachtung mit dem Voranschreiten der Zeit umso wichtiger wird:

"Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen. So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn" (Lukas 21,34-36).

Wir sollen "allezeit wach" sein. Das Wort, das in Vers 36 mit "wach" übersetzt wird, bedeutet "schlaflos" oder "wach bleiben". Die Ermahnungen des Neuen Testaments, wonach wir wachsam sein sollen, haben nicht vordergründig mit dem Verfolgen des aktuellen Geschehens zu tun, sondern mit unserem geistlichen Zustand (Matthäus 25,5; Römer 13,11; 1. Thessalonicher 5,6-8).

Dass Jesus uns Zeichen und Trends nennt, die es vor seiner Wiederkehr geben wird, dient daher nicht vordergründig der genauen Analyse des aktuellen Geschehens. Stattdessen soll es ein Ansporn sein, dass wir unsere Beziehung zu unserem himmlischen Vater gewissenhaft pflegen. So werden wir, wenn die prophezeiten Ereignisse eintreten, nicht unvorbereitet sein -- nicht im Sinne des Überraschtseins von diesen Ereignissen, sondern in Bezug auf unsere geistliche Gesundheit.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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