VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 13.02.2016 –

Der Mut, der heute Mangelware ist: Langmut

Langmut ist heute ein altmodisches Wort. Es drückt aber eine Tugend aus, die bei der allgemeinen Ungeduld, Intoleranz und Übersensibilität gebraucht wird. Paulus nennt Langmut als einen Aspekt der Frucht des Geistes (Galater 5,21-22; Schlachter-Bibel).

Langmut ist das Gegenteil von Zorn, besonders von "Wutausbrüchen" (2. Korinther 12,20). Viele Menschen tendieren zur Überreaktion. Sie versuchen sich sehr schnell zu verteidigen, interpretieren Bemerkungen als Angriffe und schlagen zurück. Es gibt viele, die innerlich einen großen Zorn aus ihrer Vergangenheit mit sich herumtragen. Die kleinste Provokation bringt den Zorn an die Oberfläche und legt ihn offen.

Wut oder Zorn beinhaltet gewöhnlich eine boshafte Einstellung der Vergeltung und Rache. Aber Gott verbietet dies ausdrücklich: "Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht ... vergeltet niemandem Böses mit Bösem ... rächt euch nicht selbst" (Römer 12,14. 17. 19). Die Bibel lehrt Gnade und Vergebung.

Häufig wird die eigene Wut entschuldigt, meistens aber ist sie egoistisch und falsch. "Denn im Zorn tut niemand, was vor Gott recht ist" (Jakobus 1,20).

Paulus erklärte ein liebevolles Verhalten so: "Liebe ist geduldig und freundlich ... Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend“ (1. Korinther 13,4-5; "Hoffnung für alle"-Übersetzung). Unsere Gedanken und innere Einstellung sind wichtig, da sie die Quelle unserer Handlungen und Worte sind: "Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über" (Lukas 6,45).

Aufgrund dessen sollten wir unsere Einstellung ehrlich untersuchen. Jeder sollte sich selbst fragen: Werde ich von Liebe, Respekt, Geduld und Mitgefühl motiviert, oder von Abneigung, Geringschätzung, Intoleranz und Hartherzigkeit? Ganz eindeutig brauchen wir ein Gegenmittel gegen solche negativen Charaktereigenschaften, nämlich den heiligen Geist!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>