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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 05.09.2015 –

Der gemeinsame Weg

Der Prophet Amos nennt eine wichtige Voraussetzung für einen gemeinsamen Weg: "Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?" (Amos 3,2). In der "Hoffnung für alle"-Übersetzung lesen wir: "Gehen etwa zwei Menschen miteinander denselben Weg, ohne sich vorher verabredet zu haben?"

Die Beziehung zu Gott, d.h. unsere Berufung als Christen, um Gott zu dienen, wird mit einem Weg verglichen, den man sozusagen mit Gott zurücklegt.

Doch ob wir diesen Weg gemeinsam mit anderen Christen zurücklegen, hängt davon ab, ob wir "einig untereinander" sind.

In der Kirche Gottes gehen wir nicht alle "miteinander denselben Weg". Warum gehen wir nicht denselben Weg? Weil wir nicht "einig untereinander" sind, denn es gibt unterschiedliche Auffassungen über Lehre.

Der Apostel Paulus hat diese Situation vorausgesagt: "Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren" (2. Timotheus 4,3).

"Dank" der Technik bzw. dem Internet ist es heute mehr als jemals zuvor in der Geschichte möglich, sich eigene Lehrer auszusuchen, die scheinbar Interessantes und Neues predigen. Heute sind manche in der Kirche Gottes wie die Athener von einst, die "ihre Zeit mit nichts anderem zubringen, als etwas Neues zu sagen und zu hören" (Apostelgeschichte 17,21; Elberfelder Bibel).

Im Gegensatz dazu sollen wir als Christen "nicht länger wie unmündige Kinder [sein], die sich von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen lassen und die leicht auf geschickte Täuschungsmanöver hinterlistiger Menschen hereinfallen" (Epheser 4,14; "Hoffnung für alle"-Übersetzung).

Laut Paulus hat Gott Älteste eingesetzt, dessen Dienst im Wort uns helfen soll, "zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes" hinzugelangen (Epheser 4,11-13).

Dass wir einen gemeinsamen Weg miteinander gehen können, hängt also davon ab, dass treue Lehrer uns das Wort Gottes treu lehren -- nicht eigenen Ideen, Spekulationen, persönliche Interessen usw., sondern Gottes Wort.

Und es hängt davon ab, dass wir an dem Wort, das uns von treuen Lehrern treu gepredigt wurde, festhalten: "Halte am Glauben fest, so wie du ihn kennen gelernt hast. Von seiner Wahrheit bist du ja überzeugt. Schließlich weißt du genau, wer deine Lehrer waren" (2. Timotheus 3,14; "Hoffnung für alle"-Übersetzung).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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