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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 25.07.2015 –

Gottes Hirtenstab

Beim Propheten Hesekiel finden wir eine interessante Prophezeiung über die Zukunft des Volkes Israel:

"Ich will euch unter dem Stabe hindurchgehen lassen und euch genau abzählen und will die Abtrünnigen und die, die von mir abfielen, von euch aussondern. Ja, aus dem Lande, in dem ihr jetzt Fremdlinge seid, will ich sie herausführen; aber ins Land Israels sollen sie nicht hineinkommen, damit ihr erkennt: Ich bin der HERR!" (Hesekiel 20,37-38).

Gott spricht hier aus der Sicht eines Schafhirten, der seinen etwa zwei Meter langen Hirtenstab einsetzt, unter dem die Israeliten vor Gott sozusagen vorbeigehen müssen. Was vermittelt uns dieses symbolische Bild?

Das Zählen unter dem Stab diente der Feststellung, dass kein Schaf fehlte bzw. dass die Schafe vollzählig waren. Bei der Errettung seines Volkes wird Gott dafür sorgen, dass niemand fehlt: "Sucht nun in dem Buch des HERRN und lest! Keines von ihnen wird fehlen. Denn sein Mund gebietet es, und sein Geist bringt sie zusammen" (Jesaja 34,16).

Das Hindurchgehen unter dem Stab diente aber auch einer Überprüfung der Tiere. Der Hirte legte mit dem Stab die Wolle am Rücken des Schafes nach hinten, sodass er sowohl die Qualität der Wolle als auch den Zustand der Haut des Tieres erkennen und ein Urteil über den Wert des Tieres bilden konnte.

In diesem Sinn ist der Stab ein Sinnbild für das Wort Gottes, an dem wir alle gemessen werden. Die heute Berufenen werden jetzt von Gott hinsichtlich ihrer "Qualität" beurteilt bzw. gerichtet (1. Petrus 4,17). Der Maßstab dafür ist die Heilige Schrift (Hebräer 4,12).

In manchen Schafherden wurden die Schafe auch durch ein kleines Loch, das durch die Ohren durchbohrt wurde, identifiziert. Manchmal musste der Hirte das Ohr eines Schafes mit dem Stab nach hinten legen, um dieses Erkennungsmerkmal zu finden. Ein Schaf, das keines hatte, wurde ausgesondert.

In Matthäus 25 beschrieb Jesus eine Trennung zwischen den Schafen und Böcken, die er vornehmen wird. Die Schafe, die zu ihm gehören, haben das Erkennungsmerkmal des heiligen Geistes und der Frucht, die dieser Geist in ihrem Leben hervorgebracht hat. Wie trennt der Hirte die Tiere, die zu ihm gehören, von denen, die kein Teil seiner Herde sind?

Mit seinem Hirtenstab.

Wir sind heute alle dabei, unter dem Hirtenstab unseres großen Hirten, Jesus Christus, hindurchzugehen. Was stellt er dabei über uns fest?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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