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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 21.02.2015 –

"So seid allezeit wach"

Als Antwort auf die Frage seiner Jünger nach den Zeichen seiner Wiederkehr gab Jesus in seiner Prophezeiung auf dem Ölberg einen Umriss der Entwicklungen, die seiner Wiederkehr vorausgehen werden.

Wie sollen wir auf Jesu Vorhersage reagieren?

"Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist" (Lukas 21,29-31).

Mit "dies alles" meint Jesus die Geschehnisse, in er in den Versen 8 bis 28 beschrieben hatte.

Das Gleichnis vom Feigenbaum ist allgemein gehalten. Jesus sagt uns nicht, dass die Blätter am Feigenbaum und an den anderen Bäumen eine bestimmte Größe erreicht haben müssen, noch bestimmt er, welche Größe die Bäume selbst erreicht haben müssen, um auf das Erscheinen ihrer Blätter aufpassen zu können. Interessant ist, dass man ungefähr mit dem Wechsel der Jahreszeiten rechnen kann: Gegen Ende des Winters wird es wärmer, die Sonnenscheindauer nimmt zu und man damit rechnen, dass der neue Wuchs an den Bäumen erscheint.

Mit anderen Worten: Diese Entwicklung wird man wahrnehmen können. Jesu Prophezeiung geht nichts ins Detail mit genauen Terminen und einer genauen Beschreibung all der Ereignisse, die zu seiner Wiederkehr führen. Jesus hat uns aber genug Informationen gegeben, damit wir erkennen können, "dass das Reich Gottes nahe ist".

Jesus verknüpft unsere Fähigkeit, die allgemeine prophetische Entwicklung erkennen zu können, mit einer Warnung hinsichtlich der Wahrnehmung unserer geistlichen Verfassung: "Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen. So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn" (Verse 34-36).

Warum sollen wir "allezeit wach" sein? Um eine allgemeine Entwicklung erkennen zu können?

Jesu Prophezeiung auf dem Ölberg war nie dazu gedacht, Termine und den genauen Ablauf der Kette von Ereignissen im Voraus herausfinden zu können, damit mit unserem prophetischen Wissen gegenüber Außenstehenden sozusagen eine Trumpfkarte in der Hand haben. Die Prophezeiung dient dazu, uns in die Lage zu versetzen, die allgemeine Entwicklung erkennen zu können und dies als Ansporn für die Pfege unserer Beziehung zu Gott zu nutzen.

In den letzten 50 Jahren hat sich die geopolitische Lage langsamer entwickelt, als wir sie uns in der Kirche Gottes vorgestellt haben. Sie hat sich aber unserem allgemeinen Verständnis der Prophezeiung entsprechend entwickelt.

Wir warten noch auf das endgültige Ausschlagen der Blätter an den Bäumen. Wie sieht zurzeit unsere persönliche Beziehung zu Gott aus?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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