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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 12.12.2015 –

Beim Predigen des Evangeliums nicht nachlassen

Mit dieser Botschaft werden wir keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen, denn ein Teil der Evangeliumsbotschaft ist für die Zuhörer schmerzhaft. Die Versöhnung mit Gott findet nämlich nicht ohne ein Schuldgeständnis und eine daraus resultierende Umkehr statt: Man hat gesündigt, und man muss sich von dem Weg der Sünde abwenden.

Erkennen wir, dass Reue ein wichtiger Bestandteil der Botschaft Jesu und der frühen Kirche war? Das griechische Wort für Reue, "metanoia", bedeutet einen Sinneswandel. Es ergänzt das hebräische Wort für Reue, "schub", mit seiner Bedeutung eines Wechsels vom verkehrten zum richtigen Weg.

Die Menschen haben es nicht gern, wenn man sie auf die Notwendigkeit der Veränderung hinweist. So war es zur Zeit Jesu, als er predigte, und er sagte uns, dass es uns so ergehen wird, wie er es erlebt hat: "Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten" (Johannes 15,20).

Der "Erfolg" unserer Arbeit hängt nicht von den Zahlen oder der Zustimmung der Audienz ab -- wie viele Mitglieder wir haben oder wie sehr die Menschen, denen wir das Evangelium predigen, die Botschaft schätzen und uns loben.

Vergessen wir nicht, was Gott dem Propheten Hesekiel sagte, als er ihn zum Haus Israel sandte: "Und du, Menschenkind, sollst dich vor ihnen nicht fürchten noch vor ihren Worten fürchten . . . Du sollst dich nicht fürchten vor ihren Worten und dich vor ihrem Angesicht nicht entsetzen - denn sie sind ein Haus des Widerspruchs -, sondern du sollst ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen es; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs" (Hesekiel 2,6-7).

Wir sollen mutig eine klare Botschaft verkündigen, wie Gottes Propheten es immer getan haben: "Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Lass deine Stimme ertönen wie eine Posaune! Halt meinem Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden!" (Jesaja 58,1; Einheitsübersetzung).

Für diese Aufgabe brauchen wir Gottes Hilfe, damit die Botschaft selbst im Mittelpunkt steht und die Menschen erreicht. Wir müssen den Eindruck der Überheblichkeit, des Richtgeistes oder der Besserwisserei meiden, was uns vor Jahren durch unsere Wortwahl und den Ton unserer Veröffentlichungen nicht immer gelungen ist. Beten wir dafür, dass Gott uns Mut schenkt und die richtigen Worte schenkt, damit sein Evangelium klar und deutlich gepredigt wird!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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