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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 10.01.2015 –

Der Unterschied

Wie beschreibt Gott die heute Berufenen? Im ersten Petrusbrief finden wir eine Antwort auf diese Frage:

"Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht" (1. Petrus 2,9).

Diese Bibelstelle -- zusammen mit anderen -- vermittelt den Eindruck, dass wir etwas Besonderes sind. Etwas Besonderes zu sein bedeutet außergewöhnlich oder außerordentlich zu sein. Und der Vers sagt aus, dass die Berufenen ein heiliges Volk sind.

Etwas Heiliges ist etwas Ausgesondertes, ja etwas Außerordentliches! Und das sind die Berufenen in der Tat.

Doch diese Beschreibung von Petrus könnte uns zu Kopf steigen und uns veranlassen, den Unterschied zwischen uns als den heute Berufenen und denen, die noch nicht berufen sind, in verkehrter Weise zu betonen.

Was ist der Unterschied zwischen den heute Berufenen und den heute noch nicht Berufenen? Sind die heute Berufenen "von Natur aus" besser als andere? Interessierten sie sich von sich aus mehr oder überhaupt für die Bibel? Waren sie "suchende" Menschen?

Das, was Gott über die Berufung des Volkes Israel sagte, dient uns zur Lehre:

"Denn ihr seid ein Volk, das ausschließlich dem Herrn gehört. Der Herr, euer Gott, hat euch unter allen Völkern der Erde ausgewählt und zu seinem Eigentum gemacht. Das tat er nicht etwa, weil ihr größer seid als die anderen Völker – ihr seid vielmehr das kleinste unter ihnen! Nein, er tat es einzig deshalb, weil er euch liebte und das Versprechen halten wollte, das er euren Vorfahren gegeben hatte. Nur deshalb hat er euch herausgeholt aus dem Land, in dem ihr Sklaven wart; nur deshalb hat er euch mit seiner starken Hand aus der Gewalt des Pharaos befreit. Er wollte euch zeigen, dass er allein der wahre Gott ist und dass er Wort hält" (5. Mose 7,6-9).

In seinem Brief an den Ältesten Titus drückte es der Apostel Paulus wie folgt aus:

"Wir [die damals Berufenen] waren früher unwissend und ungehorsam. Wir ließen uns in die Irre führen und wurden zu Sklaven vieler Wünsche und Leidenschaften. Unser Leben war voller Bosheit und Neid. Wir hassten die anderen, und sie hassten uns. Doch dann zeigte Gott, unser Retter, uns seine Freundlichkeit und Liebe. Er rettete uns, nicht wegen unserer guten Taten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit. Er wusch unsere Schuld ab und schenkte uns durch den heiligen Geist ein neues Leben" (Titus 3,3-5; "Neues Leben"-Übersetzung).

Was ist also der Unterschied zwischen dem "heiligen Volk" Gottes -- den heute Berufenen -- und den noch nicht Berufenen?

Die Gnade Gottes.

Die heute Berufenen durften bereits die Gnade Gottes erfahren, die noch nicht Berufenen erfahren sie erst zu einem späteren Zeitpunkt, den Gott bestimmt.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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